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Test: Guild D-55 Westerngitarre

Guild D-55

4. August 2010
Guild D-55, Westerngitarre

Guild D-55, Westerngitarre

Die Firma Guild entstand 1952 mit der Gründung durch Alfred Dronge und George Mann in New York City, USA. Man begann zuerst mit der Fabrikation von akustischen und elektrischen Jazz-Gitarren. Trotz des Ausstiegs von George Mann aus der Firma gut ein Jahr später arbeitete Dronge alleine weiter und das so erfolgreich, dass die bisherigen Kapazitäten bei weitem nicht mehr ausreichten und somit ein Umzug in eine größere Produktionsstätte in Hoboken, New Jersey, anstand. Später wurde die Fabrikation dann nach Rhode Island verlegt, die Verwaltung blieb aber weiterhin in New Jersey. Da Mr.Dronge ausgebildeter Pilot war, bewältigte er die Strecke zwischen der Verwaltung und der Fertigung seiner Firma im eigenen Flugzeug, und es kam wie es kommen muste: Im Mai 1972 verunglückte er tödlich während einer seiner „Geschäftsflüge“.

Bis dato hatte er sich mit seiner Firma aber einen makellosen Ruf erarbeitet, viele Größen der damaligen Zeit wie etwa Eric Clapton, David Gilmour, der legendäre Randy Rhoads, Jerry Garcia von den Grateful Dead, George Benson oder auch die Folk-Queen Joan Baez spielten und liebten diese Instrumente. Kopf- aber nicht ideenlos fertigten die Instrumentenbauer bei Guild weiterhin sehr angesagte Gitarren, bis im Jahre 1992 schließlich der größte und mächtigere Konkurrent Fender die Firma übernahm. Seit Mitte 2009 werden Guild Instrumente in der New Hartford Factory/Connecticut (in der Kaman Factory) gefertigt.

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Unser heutiger Testkandidat ist ein wahrer Leckerbissen für Akustik-Fans. Mit der Guild D-55 präsentiert sich eine Westerngitarre im Amazona Testlabor, die die Tradition einer der populärsten Firmen im Sektor der akustischen Gitarren weiterleben lässt. Viel Spaß beim Lesen des folgenden Artikels wünscht euch/Ihnen das Team von Amazona.de!

Guild D-55 Westerngitarre

— Die Guild D-55 —

Lieferumfang/Aufbau

Selbstverständlich wird die Guild D-55 in einem robusten Formcase ausgeliefert. Im Innern findet man das übliche Staufach, in welchem der Schlüssel für den Halseinstellstab und sogar ein Set mit Guitar-Polish und einem Reinigungstuch beigelegt wurden. Nach Öffnen des Case zeigt sich eine Dreadnought-Akustik, bei der als erstes sicher die makellose und sehr edel wirkende AAA Sitka-Fichtendecke ins Auge fällt. Umgeben wird diese von einem cremefarbenen Binding, welches zudem auch sämtliche Kanten des Instrumentes umschließt. Das Schallloch wir von einem dezenten Abalone-Perlmutt-Binding umgeben, ein Tortoise-Pickguard schützt die Decke zusätzlich vor unerwünschten Kratzern. Der aufgeleimte Steg besteht aus feinstem dunklen Ebenholz und bietet eine bequeme Auflagefläche für die rechte Hand.

Boden und Zargen der D-55 sind aus Rosewood gefertigt, wobei der Boden sogar „bookmatched“, also absolut symmetrisch eingeleimt wurde. Die Qualität des verwendeten Holzes ist einfach atemberaubend schön und bietet nicht den kleinsten Anlaufpunkt für eine Kritik!

Guild D-55 Westerngitarre-

— Blick auf die Rückseite —

Ein Klarlack-Finish schützt die Guild D-55 vor Umwelteinflüssen. Es wurde sauber lackiert, Lacknasen o.ä. sind selbst an kritischen Stellen wie etwa dem Hals-Korpusübergang nicht auszumachen. Ein Gurtknopf auf der Unterseite der Gitarre sowie ein (praxisgerechter) Knopf am oberen Zargen lassen das Instrument schnell und bequem am Körper des Spielers Platz nehmen.

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Der Hals des Instrumentes wurde aus drei Teilen Mahagoni/Walnuss gefertigt und besitzt eine Breite von 43 mm am Sattel, also guter Durchschnitt und auch für Gitarristen mit kleineren Handmaßen gut zu bespielen. Die zwanzig Bünde wurden sehr sorgfältig in das Ebenholz-Griffbrett eingelassen. Hingucker sind hier zweifellos die trapezförmigen Mother of Pearl Perlmutt-Inlays, in welche zusätzlich (und erst auf den zweiten Blick zu erkennen) noch dreieckige Einlagen aus Abalone-Perlmutt eingesetzt wurden.

Aber auch die Qualität des Ebenholz-Griffbretts selbst ist frei von jedem Zweifel, hier merkt man einfach, dass nur das Beste verbaut wurde und man sich sehr viel Mühe gegeben hat. Ist ja auch logisch, denn mit einem Preis von merklich über 2000,- Euro wird diese Gitarre für viele wohl leider nur ein Wunschtraum bleiben.

Guild D-55 Westerngitarre

— Griffbrett mit Mother of Pearl und Abalone-Inlays —

Die an der schwarz lackierten Kopfplatte angebrachten Gotoh-Tuner laufen sehr weich auf ihren Achsen und sind Gold-beschichtet. Stimmprobleme waren während der gesamten Testdauer nicht auszumachen. Der Zugang zum Halseinstellstab befindet sich ebenfalls hier verdeckt unter einer Plastikabdeckung, was ein Gefummel im Schalloch überflüssig macht. Ein Blick in das Innere des Korpus zeigt ebenfalls eine bestmögliche Verarbeitung, es sind keinerlei Risse, Leimreste oder ähnliches in der Konstruktion zu entdecken.

-- Kopfplatte mit Tunern --

— Kopfplatte mit Tunern —

Sound/Praxis

Darüber könnte man eigentlich nicht viele Worte verlieren, die Guild D-55 klingt genauso anmutig wie ihre Erscheinung selbst. Die Werkseinstellung ist vorzüglich, dieses Setting wird selbst jedem noch so verwöhnten E-Gitarristen auf Anhieb zusagen. Der Sound besitzt eine unglaubliche Wärme und eine harmonische Basswiedergabe, das Sustain ist in allen Punkten vorbildlich. Egal ob man Akkorde „schrammelt“ oder leise Pickings spielt, der Ton ist sofort da und das sehr laut und prägnant. Die Oktavreinheit ist ebenfalls sehr sauber, etwas was viele Konkurrenten am Markt nicht immer für sich behaupten können.

Diese Gitarre ist einfach für alles gemacht, bei dem hochwertige, akustische Sounds gefragt sind, egal ob Folk-Geschrammel oder Picking-Soli. Einzig und allein die Tatsache, dass unser Testinstrument keinen Pickup besitzt, könnte man ihr als Manko ankreiden. Doch in der Regel ist es ohnehin so, dass man solch ein Instrument besser mit einem hochwertigen Mikrofon abnehmen sollte, anstatt den Sound durch das Nutzen eines Piezo-Systems zu beschneiden. Das wäre der D-55 nun wirklich nicht würdig. Oder man ordert die D-55 mit einem D-TAR Pickup-System, das auf Wunsch für alle US Guild-Modelle als Option erhältlich ist.

Guild D-55, Westerngitarre

— Ebenso zu bekommen: die D-55 im Antique Burst-Finish —

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Fazit

Mit der Guild D-55 bekommen alle Fans von akustischen Steel-Strings die absolute Vollbedienung. Das Instrument besitzt neben einer perfekten Verarbeitung ohne jeglichen Kritikpunkt einen Ton, der süchtig machen kann. Warm, mit viel Sustain und einem sehr lauten Klang ist die D-55 das ideale Instrument für den akustischen Gitarristen, der keine Kompromisse eingehen möchte, aber auch über das nötige Kleingeld verfügt. Denn mit einem Verkaufspreis von rund 2400,- Euro wird dieses Instrument für viele wohl nur ein Traum bleiben. Allen anderen sei das Antesten dieser außergewöhnlichen Gitarre wärmstens ans Herz gelegt!

Plus

  • verwendete Materialien
  • Optik
  • Sound
  • Bespielbarkeit
  • Case im Lieferumfang

Minus

  • -

Preis

  • UVP: 2914,- Euro
  • Straßenpreis: 2349,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    YC45D

    Sicher eine schöne,gute,aber auch sehr teure Western.
    Ich habe mich beim Hören aber sofort an meine alte
    Ibanez NW-340 erinnert,in den 70iigern für 500 DM
    erworben.Zudem habe ich jetzt auch Tanglewood Western gehört,die im Sound durchaus mithalten können,sind aber erschwinglich im Preis!

  2. Profilbild
    tompisa

    Ich habe letztes Jahr eine GUILD F40 Valencia mit D-Tar für 1500 €Straßenpreis gekauft. Ein perfektes Instrument, ohne Kritikpunkte.
    Man muss bei Martin, Taylor und Co mind das doppelte auf den Tisch legen für diese zur Zeit gelieferte Qualität von Guild. Ich rede ausdrücklich von den USA Made Gitarren .

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Vor kurzem habe ich die Guild D-55 bei Musik-Schmidt in Frankfurt ausgiebig gespielt und kann dem Autor dieses Tests nur beipflichten. Eine tolle Gitarre aber auch ein stattlicher Preis. Mein Tipp: gute gebrauchte Instrumente aus USA sind trotz Transportkosten und Zoll / Einfuhrumsatzsteuer meistens noch ein Schnäppchen. So habe ich für meine Guild F47RCE aus Westerly Produktion unter 1000 Euro gezahlt. Meine Tacoma made Guild CO-1 war nochmals deutlich billiger und ist ebenfalls ein tolles, vollmassives Instrument. Ebay dot com macht’s möglich….

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