Sound & Praxis
Trocken angespielt bietet die Harley Benton Custom Line Nashville Magnet einen knackigen und durchsetzungsfähigen Grundsound mit einer beachtlichen Lautstärke für einen derart zierlich gebauten Body. Akkorde und Scales spielen in den oberen Lagen gestattet sich recht komfortabel, da das Halsprofil doch eher dem einer elektrischen denn einer Westerngitarre ähnelt. Ab der Mitte des Halses wird es dann allerdings zunehmend schwieriger mit der Bespielbarkeit, da das Setting der Saitenhöhe doch recht hoch ist. Schade eigentlich, denn das weit gefräste Cutaway würde ja auch Experimente jenseits des zwölften Bundes erlauben. Nach Einstellen des Halswinkels mittels des mitgelieferten Inbusschlüssels ließ sich jedoch eine weitestgehend komfortable Saitenlage erreichen.
Eine Art Wiedergutmachung der klanglichen Art möchte die Harley Benton Custom Line Nashville Magnet dann aber wohl elektrisch verstärkt betreiben, denn das Instrument überrascht mit einem ausgeglichenen und nuancenreichen Soundspektrum! Die Möglichkeit, beide Pickups synchron zu betreiben und somit die Fülle eines E-Gitarren-Pickups mit dem eher spitzen und glasigen Klang eines Piezos zu kombinieren, scheint hier auf fruchtbaren Boden getroffen zu sein. Der Piezo-Sound an sich ist zwar mehr oder weniger der erwartete, allerdings klingt er zusammen mit dem Lipstick-Pickup wirklich gut und kann sein Höhenspektrum voll ausspielen, während der Lipstick das übrige Frequenzbild beisteuert.
Die eingebaute aktive Elektronik bietet auch bei der Harley Benton Custom Line Nashville Magnet den Vorteil, die Toneblende auch wirklich als solche, also zum Absenken des Höhenspektrums, zu nutzen und nicht dabei auch noch die gesamte Dynamik des Signals zu ruinieren. Was natürlich den Raum für weitere Soundexperimente öffnet.
Schade, aber wo sind die Soundbeispiele?
Gibts nicht mehr bei Thomann nur noch Harley Benton Custom Line Nashville Steel