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Test: Harley Benton HB-40MFX, Gitarrenverstärker

Top Preis, gute Leistung: Was steckt dahinter?

29. März 2022

Vorwort:

Unser Jung-Autor Leo, ist klassischer Einsteiger, gerade mal 19 Jahre alt und erst seit eineinhalb Jahren dem Gitarrenspielen verfallen. Aus diesem Grund „testet“ er für die Redaktion auch Einsteigerprodukte. Uns interessiert an seinen Artikel vor allem der Aspekt „von Einsteiger für Einsteiger“. Mehrere ähnliche Artikel von Leo kamen beim Leser hervorragend an (siehe Anhang). Hier also nun sein nächster Streich.

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Viel Spaß, Eure Giterrenredaktion

Einführung – Von Einsteiger für Einsteiger

Sowohl aus persönlicher Erfahrung, als auch von Freunden und bekannten weiß ich: Besonders als Einsteiger liegt der Fokus zu Beginn des Gitarrenspiels auf einer Sache. Ja, der Gitarre natürlich, woran denn sonst.

In der Vorstellung eines Einsteigers vom Auftritt auf den großen Bühnen dieser Welt achtet natürlich niemand auf das Equipment, nein, alle Augen liegen auf dem Instrument. Ergo wird das wahrscheinlich ohnehin schon begrenzte Budget für die bestmögliche Gitarre ausgegeben. Und kommt es dann zum Zubehör und dem Verstärker, fehlen meist die finanziellen Mittel für Produkte aus der Oberklasse.

Und genau bei diesem Problem setzt der HB-40MFX an.

Bei all den Produkten, die von Harley Benton wie am Fließband veröffentlicht werden, zweifelt so Mancher an deren Qualität, dieser Verstärker erschien gemeinsam mit dem Schwestermodell HB-20MFX erst letzten Dezember. Hinzu kommt bei Harley Benton Produkten meist der niedrige Preis, wodurch sich schnell auf Billigprodukte schließen lässt. Doch der Schein trügt, denn diese Modelling-Combo hat doch einiges hinter dem Kasten.

Harley Benton HB-40MFX – Übersicht

Bevor es jetzt wirklich losgeht sollte man sich noch ein paar Grundinfos zum HB-40MFX anschauen. Für den Preis von 119€ bekommt man natürlich den Verstärker mit Netzkabel. Der Verstärker kommt mit einem Kopfhöreranschluss, einem Anschluss für externe Lautsprecher und Line Eingang. Besonders zu nennen ist noch der Bluetooth-Audioempfänger um Backing-Tracks von einer externen Quelle abzuspielen, ebenso ein eingebautes Stimmgerät mit LED-Anzeige, dazu jedoch später mehr. Eine kleine Übersicht anderer Low-Budget-Amps findet Ihr übrigens hier:

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Erstmal angekommen schaut der Verstärker gar nicht so schlecht aus. Gut verarbeitet mit einem soliden, kernigen Holzgehäuse und keinen auffälligen Mängeln, das passt schon mal. Natürlich ist das eigentlich selbstverständlich, bei so niedrigen Preisen sollte man jedoch besser auf vieles gefasst sein. Das Aussehen bleibt schlicht und das ist auch gut so, die einzigen Kleckse Farben finden sich bei den LED-Anzeigen der Kontrollleiste. Von der Größe und auch vom Look ist der HB-40MFX ganz klassisch gehalten. Mit den Maßen (BxHxT) 400 x 405 x 210 mm wiegt er solide 9,0 kg, zerkratzt jedoch dank der vier Gummifüße kein Parkett und lässt sich dank der Schlaufe an der Oberseite des Amps gemütlich transportieren. Bloß blöd ist das doch relativ kurze Netzkabel, das über größere Distanzen zum Problem werden könnte. Noch dazu ist dieses direkt im Amp verbaut und lässt sich somit schwer durch ein längeres Kabel ersetzen.

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Harley Benton HB-40MFX – die Effekte & Kanäle

Kommen wir nun zu einem der wichtigsten Teile des Verstärkers, der bereits genannten  Bedienoberfläche. Von links nach rechts beginnen wir mit dem Instrumenteninput, ein Zentimeter weiter rechts befindet sich der eingebaute Tuner mit fünf LED-Leuchten, die das Stimmen klar verständlich machen. Soweit, so gut. Weiter rechts eine lange Reihe Regler, der Reihe nach: Gain, Lautstärke, Höhen, Mitten, Bässe und FX sowie Master Lautstärke. Über den ersten drei Reglern befinden sich die fünf Kanäle: Clean (CLN), Crunch (CRH), Lead, OD1 und OD 2. Diese lassen sich mithilfe eines „Voice“ Knopfs leicht auswählen.

Gleich daneben befindet sich die Effektauswahl:  Reverb, Delay, Chorus, Tremolo und ein Phaser, also quasi das wichtigste. Ebenso wie die Kanäle können diese Effekte wieder mit einem Knopf ausgewählt werden, diesmal passend mit „EFX“ beschriftet. Links und rechts am Kontrollpanel findet man Aufschriften, die die Auswahl der Effekte erleichtern. Beispielsweise sieht der Hinweis zum Reverb so aus:

  • REV
  • Time
  • Tone
  • Level

Die Effekte lassen sich dank des bereits erwähnten PARAM-Reglers anpassen und entsprechend verändern. Dies wird durch eine LED-Anzeige in diesem Regler veranschaulicht. Rechts der Effekte befindet sich der Bluetooth Knopf, passend durch entsprechendes Symbol verdeutlicht. Wer sich auch nur etwas mit dieser Technologie auskennt, sollte in der Lage sein, das Handy, den Laptop, etc. mit dem Verstärker zu koppeln, einfach den Knopf drücken und im Bluetooth Menü des gewünschten Geräts „HB-40MFX GIT Amp“ auswählen. Allerdings befindet rechts daneben noch zwei 3,5mm Miniklinkeneingänge einer als Kopfhörereingang, der andere um einen Player anzuschließen, sei es nun im Falle technischen Versagens des Geräts oder für all diejenigen, die der Technologie misstrauisch gegenüber stehen. Über den beiden Buchsen befindet sich noch ein USB-Eingang um zum Beispiel einen Computer anzustecken.

Als letztes Asset der Bedienoberfläche befindet sich neben dem POWER Schalter noch die Leiste der Presets, insgesamt vier an der Zahl, zu jedem kommt ein entsprechendes Knopf, dazu noch ein Panel Button.

Damit ist das Äußere des Verstärkers gut veranschaulicht.

Der HB-40MFX – geeignet für Zuhause?

Vorweg muss man sagen: Mit 40 Watt eignet sich der HB-40MFX eher als Übungs- und Heimamp, kann aber durchaus auch bei größeren Gigs verwendet werden. Im folgenden wird der Verstärker nun bei der Praxis auf Herz und Nieren geprüft. Ich persönlich habe den Verstärker mit einer klassischen Strat angespielt.

An sich lässt sich bei der ersten Performance eigentlich nichts bemängeln, was jedoch direkt auffällt ist die Wartezeit, die der Verstärker braucht um Änderungen an den Reglern umzusetzen. Wird ein Regler verstellt, oder ein Knopf gedrückt, braucht es gut zwei Sekunden, bis die Veränderung ankommt.

Harley Benton HB-40MFX – Effektkanäle

Zuerst widmen wir uns den Voicings, dann kommen wir zu den Effektkanälen.

Zum Clean Sound lässt sich nichts groß sagen, genau was man will und nicht mehr. Der runde, klare Sound übersteuert kaum und hat trotzdem noch gut Schmackes dabei. So weit, so gut.

Der Crunch kann ebenso überzeugen, der Sound klinkt ausgewogen und klassisch, jedoch fehlt meiner Meinung nach manchmal ein wenig der „Punch“, das ist jedoch Geschmackssache. Auch hier gibt es so gut wie keine Störgeräusche, Übersteuerungen sind fast nicht zu hören.

Wie die vorherigen Voicings ist auch der Lead Sound wie man ihn erwartet, also klassisch moderner Rock und hat fast ein wenig Country-Flair. Vor allem mit dem Gain auf Max bekommt man hier wirklich schön dreckige Sounds, perfekt für Hardrock.

Weiter geht’s mit den beiden OD-Sounds, OD1 und OD2. Diese stechen durch ihre Vielseitigkeit besonders aus den Voicings heraus. Vor allem OD1 hat durch ein wenig Gain eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten, sei es als Classic-Rock Leadgitarre oder für moderne Metal Sounds. Ebenso steht es mit dem OD2 doch dieser geht noch mehr in die Richtung des klassischen Rock Sounds. Auch hier wieder, umso mehr Gain, umso fetter und gleichzeitig auch altmodischer der Sound.

Harley Benton HB-40MFX – in der Praxis

So, damit wären die Voicings geklärt, weiter geht es zu den Effekten.

Wie auch schon die Voicings überzeugt der Reverb durch Klassik. Zwar wird hier nichts besonderes geboten, doch der Sound ist solide und hat einen schönen Klang, also genau das, was man für 119€ erwartet. Ebenso steht es mit dem Delay und dem Phaser, sie liefert was sie versprechen und haben einen schön warmen Unterton. Besonders gut gefällt mir der Chorus, der weiche Sounds hervorbringt. Nur der Tremolo passt nicht ganz, besonders in Kombination mit anderen Effekten übersteuert er ein wenig. Alles in allem jedoch überzeugen die Effekte und liefern, was sie versprechen.

 

Reverb und Chorus: Alle Regler in Mittelstellung

Crunch: Gain 9Uhr, Alle Regler in Mittelstellung

Delay: Alle Regler in Mittelstellung

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Fazit

Alles in allem lässt sich beim HB-40MFX ein durchgehendes Muster erkennen. Zwar wird nichts außergewöhnliches geliefert, jedoch hält der Verstärker genau das, was er verspricht: Einen soliden Sound und fünf grundlegende Effekte für wenig Geld. Doch auch Mängel wie das zu kurze Netzkabel und die Wartezeit bei Änderungen an den Reglern sind zu erkennen.

Somit zahlt sich ein Kauf also wie bereits am Anfang erwähnt besonders für Anfänger aus, die mit einem relativ kleinen Budget ordentlich reinhauen wollen.

Plus

  • Niedriger Preis
  • Eindrucksvoller Sound
  • Solides Sortiment an Effekten und Voicings
  • Gute Verarbeitung

Minus

  • Zu kurzes Kabel
  • Zeitverzögerung an den Reglern

Preis

  • 119€
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    KRYPTYK

    Mit dem 40 / 20 MFX zeigt Harley Benton mal wieder, das ein guter und vielseitiger Verstärker nicht Unsummen kosten muss. Die Sounds Clean wie auch verzerrt sind sehr gut ebenso die Effektqualität. Aber vom Amp-Design, Design der Potis, Schalter und Knöpfe erinnert mich der Harley Benton 40 MFX an die ID TVP Serie von Blackstar. Einzig was beim HB im Gegensatz zum Blackstar fehlt, ist die Röhrensimulation und der ISF – Schaltung (Blackstar Patent).
    Sollten meine Marshall Combos man defekt sein werde ich mir die MFX zulegen. Was noch gut wäre , wäre wenn Thomann ncoh ein 100 Watt-Head zu dieser Serie rausbringen würde.

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