Die Saitenlage ist gut – was auch das Solo-Spiel zu keinem zu großen Kraftaufwand werden läßt. Mühelos lässt sich die Gitarre dank des Cutaways hinauf bis zum zwanzigsten Bund bespielen – ohne Schnarrer oder sonst irgendwelche unangenehme Artefakte. Auch sind Akkorde oberhalb der zehnten Lage rein technisch gut zu spielen, wenn auch mit der Einschränkung der oben bereits besprochenen nicht sauberen Bundreinheit.
Angeschlossen an ein Abnahmesystem (Verstärker oder Mischpult) erzeugt die Harley Benton HBD 280 CE einen durchaus akzeptablen Sound. Der integrierte PreAmp besitzt einen 4 Band-EQ mit dem man Bässe, Mitten, Höhen sowie Präsenzen absenken und anheben kann. Der schwachen Basswidergabe des Instrumentes kann hier mit dem Bassregler ordentlich auf die Sprünge geholfen werden (siehe Hörbeispiele Picking EQFlat und Picking EQ). So kann man dem doch recht dünnen Basssound der Harley Benton HBD 280 CE im Falle einer Abnahme über ein Verstärkersystem doch noch das Nötige „Pfund unten rum“ mitgeben. Der Bassregler arbeitet hier als eine Art Filter, mit dem es möglich ist, den Bassbereich zu boosten oder auch in seiner Tiefe zu begrenzen: wichtig für das gefürchtet-berüchtigte Feedback einer Westerngitarre, um zu starke Rückkopplungen zu vermeiden, die gerne auftreten, wenn sich das Instrument einer Lautsprecherbox nähert.
Auf dem Bedienpanel des PreAmps befindet sich noch ein Volumeregler, der aber keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck schafft; er wackelt stark auf seiner Achse.
Abgerundet wird die „Elektronik-Bedieneinheit“ durch einen Taster zum Testen der Batterie, sowie das Wechselfach für den mitgelieferten 9 Volt-Block.
Man muss schon sagen, dass die Harley Benton HBD 280 CE durch den Einsatz des PreAmps an einem Verstärkersystem noch einmal deutlich an Pluspunkten in punkto Sound dazu gewinnt. Insbesondere die Auswirkungen auf die Basswidergabe seien hier zu erwähnen!