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Test: Harley Benton HBL400CS, E-Gitarre

(ID: 4104)
-- die zwei Humbucker unbekannter Herkunft --

— die zwei Humbucker unbekannter Herkunft —

Sollten doch wider Erwarten Intonationsprobleme auftreten, bringt die E-Gitarre reichliche Korrekturmöglichkeiten mit. Nicht gespart haben die Designer an der eher bei edleren Gitarren eingesetzten Tune-o-Matic-Bridge, mit der einer präzisen Justage nichts mehr im Wege stehen sollte. Auch der biegsame Hals entspricht dem Standard, der mitgelieferte Sechskantschlüssel schafft Abhilfe. Eine Schwachstelle ist der Klinkenanschluss – hier hätte man durchaus eine qualitativ hochwertigere Käferbuchse einsetzen können. Der Anschluss wirkt nicht besonders solide, er neigt auf Dauer zum Wackeln und Herausrutschen.

Mit dem obligatorischen Rhythm/Treble-Switch kann man zwischen Steg- und Hals-Pickup umschalten, um damit den Sound zu formen. Wie beim Original besitzt der Schalter drei Wege, kann also auch in der Mittelstellung betrieben werden. In dieser Position werden beide Pickups parallel geschaltet und können unabhängig voneinander geregelt werden. Diese Einstellung ordnet sich räumlich wie tonal zwischen den beiden anderen Schalter-Positionen ein, die entstandene Mischung klingt sehr angenehm und taugt als satter Grund-Sound. Auch die Rastung ist gut definiert und verhindert effektiv das Zurückspringen des Schalters. Sogar von einigen früheren Gibson-Modellen war man teilweise schlimmeres gewohnt…

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Beim Sound der Harley Benton scheiden sich die Geister. Der erste Höreindruck festigt sich schnell: Die Gitarre ist verhältnismäßig basslastig, in den Mitten und Höhen fehlt auch bei voll aufgedrehtem Treble-Regler die Energie und Dynamik. Dennoch, vielleicht gerade deswegen, klingt sie als Rhythmusgitarre sehr druckvoll und buchstäblich „fett“, jedoch eben nicht mehr als das. Der perkussive „Pluck“, die Brillanz beim Picking und die Nuancen der Spielgeräusche fehlen fast völlig.

Als „Axt“ kann die HBL400CS sofort und ohne Probleme überzeugen, Power-Chords sind ihr Element. Sogar in Drop-D-Stimmung fühlt sich das Instrument wohl – die Saitenspannung kommt zwar an ihre unteren Grenzen, doch bei genügend Distortion ist auch das kein Problem mehr. Metal-Jünger sollten die Gitarre sofort ins Herz schließen – vom bürgerlichen Aussehen mal abgesehen.

-- wie Pilze aus dem Boden- die Potis --

— wie Pilze aus dem Boden- die Potis —

Für den Allround-Einsatz ist die HBL400CS daher nur eingeschränkt geeignet. Der dunkle, fast dumpfe Toncharakter eignet sich hervorragend für sahnigen Jazz, tiefe Riffs und Hintergrund-Applikationen. Flexibilität ist jedoch nicht unbedingt die Stärke der Harley Benton, strahlendes Picking und schneidende Soli gehören nicht zu ihrem Metier.

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Unbedingt hervorzuheben ist allerdings noch das ultra-lange Sustain. Preiswerten Hölzern und geschraubtem Hals zum Trotz konnte ich meinen Ohren nicht trauen, als ich das erste Mal einen Akkord anspielte und sich die Saiten nach einer halben Minute immer noch nicht beruhigen wollten. Beweismaterial hierzu findet sich selbstverständlich in den Soundbeispielen.

Beim erstmaligen Stimmen fällt die sehr direkte und schnelle Ansprache der Tuner auf – das gewöhnlich etwas träge „Nachziehen“ der Stimmung fehlt der Koreanerin vollkommen. Ausschließlich positiv ist das nicht: Die hohe Sensitivität verlangt viel Fingerspitzengefühl, schon kleine Stöße am Kopf können die Stimmung ruinieren. Ein weiterer Nebeneffekt ist, dass man durch Fehleinschätzung der starken Empfindlichkeit schnell zu hoch stimmt – akute Saitenrissgefahr. Des einen Freud – des anderen Leid, doch über die Verarbeitung kann man nicht meckern. Dank der gekapselten Bauweise sind Verschmutzung und Verschleiß fast ausgeschlossen, die Stimmung hält über Wochen.

Eine klassische Herstellergarantie kann man bei Harley Benton zwar nicht erwarten, doch zwei Jahre Gewährleistung sind schließlich gesetzlich vorgeschrieben und die „Thomann 30 Tage Money Back Garantie“ steigert die Sicherheit, keine unliebsamen Überraschungen zu erleben.

-- Schaltwerk --

— Schaltwerk —

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    hallo,

    ich habe euren testbericht über die harley benton les paul aufmerksam gelesen.
    leider fehlt mir ein bischen,dass ihr nicht auf die charakteristik des trockenklangs (also ohne verstärkung)der gitarre eingegangen seid. das die pickups ein bischen dumpf klingen ist ja nicht so schlimm,aber ich weíß jetzt nicht,ob ein neuer satz pickups das problem behebt oder der grundcharakter der gitarre schon von natur aus so dumpf ist, daß eine veränderung der pickupbestückung dann auch nix mehr bringen würde.

    ansonsten:schön, dass es den testbericht gibt..

    gruß ollie,hamburg

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    AMAZONA Archiv

    wirklich eine sehr schöne gitarre. und ertst der preis !!! am sound kann man wirklich noch was machen (neue humbucker reichen bestimmt) aber für einen anfänger die perfekte gitarre.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo! Ich habe hier einen sehr interessanten Link, der Autor befasst sich mit unter anderem Tonabnehmer http://www.....ronik.html
    Dort kann man z.B. auch nachlesen, wie man den Klangcharakter einer E-Gitarre ändern kann, ohne gleich neue Tonabnehmer einzubauen (was angeblich allzu oft gar keinen großen klanglichen Unterschied bringt).
    MfG Moritz

  4. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hallo, habe ebenfalls eine 400 cs. Klasse Rock-Sound aber auch für Blues sehr gut geeignet. Weniger für Funk oder Country.Meiner Meinung nach klingen die Pickups gar nicht so dumpf. Könnte vielleicht auch an Eurem Verstärker liegen. Ich spiele einen Hughes & Kettner Tube 50.Die Gitarre ist auch sehr zuverlässig, stimmstabil und nebengeräuscharm, für meine Belange jedenfalls ein super Teil,
    Gruß Eric

  5. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Hi alle zusammen!
    ich will mir auch eine Harley Benton HBS200 E-Gitarre kaufen aber ich weiß jetzt nicht wie die quali ist. stimmt sie sich leicht ein? brauch ne antwor ob es sich lohnt die zu kaufen. bitte!

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    AMAZONA Archiv

    Hallo wegma, habe gerade das günstigste HBS 200BC Set also Gitarre, Übungsamp, Kabel, Gurt, Tasche, 5 Plektren für 99 Euro gekauft. Der erste Eindruck: Tolle Optik. Der Nachteil bei dieser Gitarre ist der geschraubte Hals!! Bei meiner Gitarre ist er verrutscht, (auf dem Transportweg?) weil die Aufnahme im Korpus zu breit gefräst ist. Mit etwas kräftigem Biegen in die richtige Richtung habe ich das zwar wieder hinbekommen und dann die Befestigungsschrauben noch mal nachgezogen, allerdings besteht die Gefahr das sich der Hals aufgrund der fehlenden Führung im Korpus wieder in der Aufnahme dreht. Ansonsten ist die Hardware wie Mechaniken, Brücke, Sattel, wohl die selbe wie bei der oben beschriebenen HBL400 und fällt für den Preis erstaunlich gut aus. Also optisch Top, mechanisch sollte man Glück haben oder einen kennen der sich mit Gitarren auskennt um solche elementaren Mängel nachhaltig zu beseitigen. Sprich den Hals einleimen o.ä. Mfg. Christian

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    AMAZONA Archiv

    Ich habe heute auch meine Harey Benton bekommen. Ich muss sagen, ich bin sehr zufrieden. Verarbeitung ist soweit gut leider ist mi beim Stimmen die kleine e Saite gerissen. Gleich ins Musikgeschäft und ein Satz 11er Elixir Saiten gekauft. Jetzt sind auch super Saiten drauf und klingen tut sie wirklich gut. Für den Preis echt top!!!

  8. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich habe mir die HBL400CS eigentlich nur als Deko gekauft und an die Wand gehängt, wo sie sich auch optisch sehr gut macht! Natürlich hab ich erstmal die Saiten gestimmt und ein bischen über meinen Roland Cube 30 Verstärker angespielt. Die Höhen klingen für den Preis schon ziemlich gut, nur an den Power-Riffs habe ich dann doch deutliche Unterschiede im Gegensatz zu meiner Ibanez gemerkt aber im Großen und Ganzen is das Presi- Leistungsverhältnis in Ordnung und die Verarbeitung is auch ganz passabel. Für den Anfang sicherlich ganz ok aber wer wirklich spielen möchte, sollte dann doch eher auf richtige Qualität setzen, denn je mehr man ausgibt, desto besser ist der Sound und desto mehr Spaß hat man am Spielen!

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