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Test: Harley Benton HBS300TBL, E-Gitarre

(ID: 1404)

Sound/Praxis

Mit einer Sattelbreite von 42 mm und dem recht moderaten Halsprofil sollte die HBS300TBL eigentlich keinen Spieler vor eine allzu große Herausforderung bezüglich der Bespielbarkeit stellen. Allerdings ist vor dem Jammen mit der Gitarre erst einmal eine grundsätzliche Einstellung von Hals und Saitenlage von Nöten, denn das Instrument ist ab Werk mit einer unnötig hohen Saitenlage und nicht korrekter Federspannung des Vibratoblocks zum Test erschienen. Für Fachmänner sollten diese Einstellarbeiten kein großes Problem darstellen, Einsteiger oder Leute mit wenig Fachkenntnis könnte aber schon allein das Justieren des Vibratosystems zur Verzweiflung bringen. Nachdem die Gitarre eingestellt war, überzeugte sie mit einer flachen, schepperfreien Saitenlage, was auch nicht zuletzt den wirklich sauber eingesetzten Bünden zu verdanken ist.

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Aber wie klingt denn nun so eine Super-Strat der absolut untersten Preisregion? Nun ja, einen charaktervollen Ton im unverstärkten Zustand kann man der Gitarre leider nicht bescheinigen, irgendwie klingt das Instrument sehr „flach“ und nicht wirklich dynamisch. Pluspunkte sammeln (nach den Einstellarbeiten) auf jeden Fall erst mal die sehr gute Bespielbarkeit und das, dank des flachen Bodys, gute Handling. Aber wer sich auf ein exzessives Nutzen des Vibrato-Systems für den nächsten Metal-Hit freut, wird eher enttäuscht sein. Trotz des Toplock-Sattels quittiert das Instrument selbst bei dezenter Nutzung des Vibratohebels den Sound mit derbster Verstimmung. Korrigieren lässt sich das zwar durch ein Ziehen des Hebels nach hinten, aber das kann ja nicht Sinn und Zweck eines FR-Systems sein. Schwachpunkte sind hier entweder die Bolzen, in denen die Messerkante des Vibratos eingesetzt ist, oder die Messerkante des Vibratoblocks selbst, welche aus zu weichem Material hergestellt wurde. Eine Lösung für dieses Problem lässt sich auf die Schnelle nicht herbeizaubern, im schlimmsten Fall sollte man das System einfach mit einem Holzklotz oder einer anderen Art „Sperre“ still legen, auch wenn das die Spielfreude, gerade für Metal-Artisten, immens trüben könnte. Oder man schraubt den Vibratohebel erst gar nicht ein.

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Am Amp angeschlossen allerdings kann man mit dem Sound durchaus etwas anfangen. Der Humbucker in Steg-Position liefert ein kräftiges Mittenbild für alle Arten von Riffs, und der Humbucker am Hals lässt sich gut für Blues-Licks nutzen. Besonders gut klingt der Steg-Humbucker allerdings im Cleansound in Verbindung mit dem Singlecoil, wenn auch ein leichtes Brummen zu vernehmen ist. Hier klingt die HBS300TBL verdächtig nach Fenders Stratocaster und bietet somit eine gute Ausgangsbasis für Funklicks oder cleane, perlige Soli. Dass der Sound beim Runterregeln der Lautstärke mit dem Volume-Poti allerdings komplett an Höhen und Dynamik verliert, ist nicht so schön, aber dieses Problem haben auch Gitarren in weitaus höheren Preisregionen.

-- Blick auf die Rückseite --

— Blick auf die Rückseite —

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Fazit

Licht und Schatten bei der Bewertung der Harley Benton HBS300TBL. Wenn man sich allerdings den Verkaufspreis von 129,- Euro noch einmal vor Augen hält, erscheint das Instrument natürlich in einem ganz anderen Licht. Die Verarbeitung ist trotz der beschrieben Mängel beim Finish und insbesondere bei der Qualität des Vibratosystems als gut zu bezeichnen, und weitere Pluspunkte kann man für die gute Bespielbarkeit vergeben, wenn auch erst nach einer Neueinstellung auf Grund des dürftigen Werks-Settings. Wer also nur auf ein schmales Budget zurückgreifen kann oder als Anfänger das „Abenteuer E-Gitarre“ erst einmal ohne große Kosten angehen möchte, sollte der HBS300TBL eine Chance geben.

Soundbeispiele: Bugera V22 Röhrencombo über ein Shure SM58 in Apples LogicAudio.

Plus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Bespielbarkeit (nach Einstellarbeiten)
  • Optik

Minus

  • Vibrato-System
  • Verarbeitungsmängel
  • brummende Pickups

Preis

  • UVP: 229,- Euro
  • Straßenpreis: 129,- Euro
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Klangbeispiele
Forum

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