Weinroter Riegel
Als ich neulich auf der Thomann Website zufällig ein Foto der Harley Benton TE-90QM Trans Red entdeckte, war ich sofort von ihrer Schönheit beeindruckt, und als ich den Preis für dieses Produkt sah, kamen mir spontan zwei Gedanken in den Sinn, die sich sicher jedem von euch auch aufdrängen würden: Wie ist es möglich, eine solche Gitarre für diesen mickrigen Preis zu bauen? Ist das Teil einfach nur minderwertigen Schrott? Hier wird ja schließlich Material (Holz, Hardware, Elektrik, Pickups) eingesetzt, dazu kommen diverse Arbeiten wie bundieren, lackieren, fräsen, montieren, plus Versand nach Europa, etc. Und das Ganze für schlappe 150,- Euro netto! Um dies herauszufinden, ließ ich mir die Gitarre als Testobjekt ins Haus kommen.
Facts & Features
Ein Case, Softcase oder Koffer ist bei diesem Preis natürlich nicht inkludiert. Die Harley Benton TE-90QM Trans Red kam dennoch sicher im Karton verpackt bei mir an. Im Lieferumfang befand sich auch der Inbusschlüssel zur Einstellung des Halses.
Der erste Eindruck ist absolut positiv. Ein gut verarbeitetes Instrument mit tollen Features, die wir uns nun einmal genauer ansehen werden.
Wir haben es bei dieser Gitarre mit einer „Telecaster“ zu tun, die mit zwei Kammern und entsprechenden F-Löchern versehen wurde, ähnlich einer Fender Thinline Telecaster, welche jedoch nur ein F-Loch besitzt. Die Form der Harley Benton TE-90QM entspricht nicht 100%ig der einer Fender Telecaster, es existieren minimale Abweichungen. Obwohl ihr einiges an hölzerner Subtanz entnommen wurde, wiegt sie doch noch immerhin satte 3,7 kg.
Korpus und Decke der Harley Benton TE-90QM Trans Red
Die Erscheinung der Gitarre ist absolut überwältigend, da der Mahagonikorpus zunächst weinrot gebeizt dann und anschließend satt klar lackiert wurde. Dadurch kommt die Maserung der schönen Decke hervorragend zur Geltung. Die wurde tatsächlich aus sehr schön gemasertem Riegelahorn hergestellt. Wer geglaubt hat, die Optik der Decke sei ein Foto, irrt sich. Auch ist die Decke nicht flach, sondern weist ein Les Paul ähnliches Profil auf. Man könnte auch das Attribut „Archtop“ dafür verwenden.
Danke für den Test, bemerkenswert, was die da leisten. Nur einen Minuspunkt müsste man für jedes HB-Produkt hinzufügen: Das Logo. Brush Script, im Ernst? Kann man das nicht mal relaunchen?
@Chick Sangria Abschleifen, selbst anfertigen und hochwertigen Lack darüber und gut ist.
Bei mir „FLUNDER“.
Habe meinen Weinroten Riegel auf Grund dieses Testberichtes gekauft. Und nix bereut. Das Handling – immer subjektiv – ist sehr gut, die P90 blasen den Amp ganz hübsch auf.
Kritikpunkte? Tut mir Leid, keine.
Ausser, dass die Optik dieses Instrumentes süchtig macht.