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Test: Heavyocity Evolve

(ID: 2557)

In der Abteilung Seq(uenz) and Arp(ppegio), wiederum in Perkussiv und Tonal geteilt, werden Samples (keine Loops) mittels eines programmierbaren Modulations-Sequenzers zum Leben erweckt. In 16 Schritten können die Parameter Velocity, Panorama und Filterfrequenz rhythmisch moduliert werden, selbstverständlich auch synchron zum Hosttempo und in verschiedenen Auflösungen. Hinzu kommt die Möglichkeit, 12 Preset-Muster des Mod-Sequenzers abzuspeichern und mittels Keyboardtastenzuweisung (A-1 bis A#0) während des Live-Spiels abzurufen. Für eine Sample-Play-Software schon ein echtes Speckgürtel-Feature.

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Schmerzlich vermisst habe ich an dieser Stelle allerdings einen Hold-Schalter, der die eingestellte Sequenz nach Loslassen der Keyboardtaste weiter spielen läßt.

Abschließend kann den gestalteten Sound-Schleifen noch mit einem Effektgerät per Filterfrequenz-Regler und Reverb-, Delay- oder auch Phaser-Effekt zu Leibe gerückt werden.

Percussive Kits

Eigentlich lässt sich dieser Bereich mit „One-Shot-Samples“ bereits umfassend beschreiben. Drum-Sounds, Hits, Shots, ungeloopte FXs für das Programmieren eigener Drum- und Effekt-Tracks. Zur Nachbearbeitung des Sample-Materials kann hier neben Reverb, Delay und HP bzw. LP-Filter auch eine ADSR-Hüllkurve eingesetzt werden. Diese gilt dann allerdings für das gesamt Drum-Set. Für einen einzelnen Drum-Sound erscheint mir eine ADSR sinnvoll. Sofern man aber ein komplettes Drum-Set nutzen möchte, ist dies ein Feature, dessen Sinnhaftigkeit mir verborgen geblieben ist.

EVOLVE - Percussive Kits

EVOLVE – Percussive Kits

Stings and Transitions

Insgesamt würde ich die Sounds dieser Gruppe den FX-Sounds zuordnen. Keine Shots, sondern längere Drones und Spaces, sich entwickelnde Flächen, die nicht selten in einem Gewitter aus Distortion und Feedback enden.

Stings & Transitions

Stings & Transitions

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Die teilweise kleine Anzahl von Presets in dieser Kategorie (siehe Schaubild oben) zeigt nicht die wahre Anzahl der verschiedenen Sounds in dieser Gruppe. Bei nahezu allen SaT-Presets finden sich 3 bis 6 unterschiedliche, über die Tastatur gemappte Samples verschiedensten Charakters. Daher ist die Anzahl sehr viel größer, als es den Zahlen im o.g. Schaubild zu entnehmen ist. 

Tonality and FX

Hier findet sich das klassische Sample-Material: Pad- und Athmosounds, spielbereit aufbereitet. Einige der Sounds sind über zwei oder mehr Oktaven gemappt und können so auch sehr leicht mehrstimmig gespielt werden, wobei die Grenze zum Overload bei vielen Sounds schnell erreicht ist. Dennoch sind die Sounds dieser Kategorie als Flächensounds in einem Song gut einsetzbar.

EVOLVE - Tonality & FX

EVOLVE – Tonality & FX

Fazit

Bei der fast unüberschaubaren Vielzahl an Sample-Playern, Software-Instrumenten und Sound-Sammlungen ist es dem Tester Berufung und Pflicht, ein Statement abzugeben, für wen eine neu erschienene Sample-Sammlung empfehlenswert ist.

Im Falle von Evolve kann man den Beschreibungen des Herstellers in Werbung und Produktbeschreibung glauben. Dieses Produkt richtet sich vornehmlich an Sounddesigner der Arbeitsfelder Film, TV und Games. Diese finden besonders unter allem, was mit „atonal“ beschrieben wird, einen weitreichenden Fundus von Sounds, Effekten und Soundscapes für die musikalische Ausgestaltung von z.B. Horror-, SciFi- oder Fantasy-Plots. Die Einbindung dieser Soundkreationen in einen musikalischen Kontext fällt eher schwer, da es sich meist um harmonisch nicht zuordbare Klanggebilde handelt – atonal eben. Experimentell orientierte Ambientmusiker würden an dieser Stelle vielleicht widersprechen, doch ihnen möchte ich da eher die Sounds der „Tonality & FX“-Abteilung ans Sample-Herz legen. Diese Sounds sind in einem musikalischen Songkontext sicher leichter zu verwenden.

Gut ausgewogen ist die Balance zwischen Drum-Loops und One-Shot Drum-Sounds. Wer schnell eine rhythmische Basis für ein Projekt benötigt, greift auf die Evolve-Loop-Sammlung zurück. Die bereitstehenden Soundtools sorgen dennoch für ein gewisses Maß and Flexibilität und Individualität. Wer seine Klopfgeister ganz individuell werkeln lassen möchte, greift auf eines der One-Shot-Sets zurück und programmiert über den Host-Sequenzer die zugehörigen Drum-Spuren.

Alternativen

Ich habe durch den kürzliche erstellten Testbericht über Sample Logics A.I.R. eine aktuelle Vergleichsmöglichkeit. Meiner Einschätzung nach ist A.I.R eher Musiker-orientiert, während sich Evolve eher auf das Sounddesign konzentriert. Bei den One-Shot-Samples hat Evolve deutlich die Nase vorn, da es sich bei den „Impacts“ des Sample Logic Paket meist um einzelne Effektsounds handelt, die nicht in einen Drum-Kit Kontext passen. Wie auch für A.I.R. gilt auch für Evolve, dass man die Sound-Library problemlos mit der Kontakt2/3-Vollversion nutzen und somit über deren Klangbearbeitungs-Tools das Sample-Material zusätzlich bearbeiten kann.

 

Plus

+++++ Soundqualität
+++++ Library-Umfang
++++ Library-Organisation
+++ speicherbare Arpeggio- und Stepsequencer-Muster
+++ Kontakt 2/3 Kompatibilität

Minus

— keine Hold-Funktion beim Stepsequencer
— Hall-Qualität

 

Systemanforderungen

NI Kontakt 2 Player Engine
AU, VST, DXI, RTAS, Standalone

Mac: G4 1.4 GHz, OS 10.4.x, 512 MB RAM, DVD Laufwerk

PC: Windows XP SP2 oder Vista, 1.4 GHz, 512 MB RAM, DVD Laufwerk

 

Preis

UVP: 299 Euro

 

Hersteller/Vertrieb

www.heavyocity.com
www.bestservice.de
www.nativeinstruments.de (für die Kontakt2 Host-Umgebung)

 

 

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