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Test: Heavyocity FORZO Modern Brass

Brass-Sounds von klassisch bis modern

4. September 2019

Heavyocity Forzo Modern Brass PackshotBrass, Brass, wir brauchen Brass!

So ähnlich muss die Idee zu FORZO, Heavyocitys neuem virtuellen Instrument gelautet haben. Denn mit 25 GB, 11.475 Samples, 237 Snapshot Presets,  107 Artikulationen, 432 Tempo synchronisierten Loops und den zwei Kategorien „Traditional“ und „Evolved“ verspricht Heavyocity, weit über die klassische Brass-Sample-Library hinauszugehen.

Aufgenommen wurden die Samples in den Skywalker Sound Studios in Kalifornien. Für das Sound-Design arbeitete das Team mit dem Komponisten Jason Graves und dem Filmscore Engineer Satoshi Mark Noguchi zusammen. Jason Graves ist bekannt für seine Musikkompositionen für  „Triple A-Games“ wie Far Cry, Until Dawn oder Tomb Raider. Satoshi Mark Noguchi zeichnet sich als Score-Mixer für Blockbuster-Filme wie Oblivion, Tron oder Sonys neuestes PS4 Game Days Gone verantwortlich. Kein Wunder also, dass FORZO den Zusatz „Modern Brass“ trägt und das virtuelle Instrument den Anspruch hat, ein breites Klangspektrum abzudecken.

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Setup

Um FORZO nutzen zu können, braucht man Native Instruments Kontakt oder Kontakt Player ab Version 5.8. Die Registrierung und Installation erfolgt wahlweise über Native Access oder  Continuata. Aufgrund der Library-Größe empfiehlt es sich, diese mindestens auf eine schnelle SSD oder gar ein M.2 Modul zu installieren. Dank des NKS-Supports kann FORZO auch mit Native Instruments Komplete Kontrol & Maschine oder Hardware von Drittanbietern, die den Standard unterstützen, verwendet werden.

Um das Maximum aus Heavyocity FORZO Modern Brass rauszuholen, lohnt es sich wirklich, die Bedienungsanleitung einmal durchzulesen, es sei denn, man ist bereits in Besitz von Heavyocitys NOVO Modern Strings, da sich die Bedienung sehr stark ähnelt. Die Funktionsweisen gleichen sich in den beiden Kategorien „Traditional“ und „Evolved“ und sobald man diese verstanden hat, macht FORZO gleich noch viel mehr Spaß.

Traditional

In der Kategorie „Traditional“ stehen die folgenden Instrumente zur Auswahl, dabei geben die Zahlen in Klammern die Anzahl der Blechblässer an:

  • Horns (12)
  • Horns Stopped (12)
  • Trumpets (4)
  • Tenor Trombones (4)
  • Bass Contra Trombones (4)
  • Tubas (2)
  • Full Ensemble, welches aus allen 26 oben aufgeführten Instrumenten besteht
Heavyocity - Forzo Modern Brass User Interface

Modern, übersichtlich und aufgeräumt präsentiert sich das User-Interface von FORZO, Heavyocitys virtuellem Modern Brass Instrument

Das User-Interface ist sehr übersichtlich gestaltet. Nachdem man ein Instrument ausgewählt hat, erscheinen links und rechts oben vorausgewählte Artikulationen, die via Keyswitch oder Mausklick gewechselt werden können. Insgesamt stehen 8 Keyswitch-Slots zur Verfügung, die frei zugewiesen werden können. Je nach Instrument unterscheiden sich diese natürlich. Für Horns stehen beispielsweise ganze drei Kategorien zur Verfügung: Core,  Extended und Atonal FX. Unter Core finden sich klassische Artikulationen wie Staccato, Portato, Long Sustain, SForzato, PPP Sustain, Crescendo und Swell. Legato fehlt jedoch in der Auswahl. Unter Extended finden sich Random Staccatos, Random Flutter, Waves und Pulsing Beats. Unter Atonal FX finden sich Artikulationen, die einem den Schauer über den Rücken laufen lassen und sich damit perfekt für Sci-Fi, Thriller und Horror-Filmscores eignen.

Herzstück des User-Interfaces ist der Dynamics-Knob, der goldene Knopf in der Mitte. Hiermit lassen sich komplexe Modulationen realisieren, da durch ihn mehrere Parameter gleichzeitig getriggert und gesteuert werden. Das Resultat: enorm realistisch und lebendig klingende Brass-Kompositionen.

Links neben dem Dynamics-Knob lässt sich die Velocity einstellen sowie an- und ausschalten. Unter ENV lassen sich Attack, Decay, Sustain und Release der Samples einstellen und im EQ- und Filter-Bereich lassen sich EQ und weitere weitreichende Filter für jede! Artikulation separat einstellen.

Auf der rechten Seite lässt sich der Dynamikumfang und der Kurvenverlauf über den Regler DYN Curve justieren. Dabei steht die Mittelstellung für einen linearen Verlauf. Über Mix hat man Zugriff auf den Mixer. Insgesamt wurden alle Instrumente mit drei Mikrofonierungen aufgenommen: CLOSE, ROOM und HALL. Der Kanal mit der Bezeichnung FULL umfasst eine von Heavyocity vorgegebene Mischung aus den drei Mikrofonierungen, hinzugemischt ergibt sich daraus ein noch satterer Brass-Sound.

Heavyocity - Forzo Modern Brass Gate

Modulationsmöglichkeiten, wie die Automatisierung der Gate-Intensität im Zeitverlauf, öffnen die Brass-Library für viele weitere Musik-Genres

Im Bereich PERF hat man Zugriff auf die Lautstärkemodulation mittels GATE, mit DYN lässt sich die Modulation des goldenen Dynamic-Knobs einstellen, den man auch via Modulationsrad (MIDI CC1) steuern und automatisieren kann.

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Gerade diese Sektion eröffnet so viele Möglichkeiten und transformiert die klassischen Brass-Sounds in elektronisch, hybrid-klingende Instrumente.

Im letzten Menü auf der rechten Seite SPACE hat man Zugriff auf ein Delay und 19 Reverb-Effekte, darunter Plate, Hall, Chamber, Cathedral oder Taj Mahal. Letzteres verwandelt jedes Brass-Instrument bei 100 % WET-Setting in ein seidiges Pad.

Sound-Beispiele Heavyocity FORZO Modern Brass „Traditional“

Evolved „Brass Designer“

In der Kategorie „Evolved“ findet man den Brass-Designer. Aus bis zu drei Channels lassen sich hier individuelle Brass-Instrumente erstellen. Einen ersten Eindruck liefern die vielen mitgelieferten Presets in Kombination mit dem goldenen Macro-Control-Knob in der Mitte. Die Modulationsmöglichkeiten und die Klangvielfalt sind wirklich atemberaubend.

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Mehr Informationen

Die aus „Traditional“ bekannten Modulationsmöglichkeiten ENV, EQ, FILTER, GATE und SPACE werden im Brass-Designer um die Sektion DRIVE erweitert. Letztere bietet die Möglichkeit, Saturation und Distortion hinzuzufügen. All diese Einstellungen stehen für jeden einzelnen der drei Kanäle zur Verfügung, so dass sich Sound-Designer nach Belieben austoben können.

Der Brass-Designer verfügt zusätzlich über eine Master-FX-Sektion, über die man Filter, Distortion, Chorus, Delay und Reverb hinzuschalten kann. Zusätzlich findet man hier auch zwei exklusive Heavyocity-Effekte, die natürlich in FORZO nicht fehlen dürfen. PUNISH ist eine Kombination aus Saturation, Kompression und Distortion. Twist ist eine EQ-Automatisation. Bei so vielen integrierten FX sind keine zusätzlichen FX-Plugins mehr notwendig. Out of the Box beinhaltet FORZO Modern Brass alles, was man sich zum Klangbearbeiten wünscht.

Heavyocity - Forzo Modern Brass Brass Designer

Mit dem Brass Designer von Heavyocity FORZO Modern Brass lassen sich aus bis zu drei Samples eigene Brass-Instrumente erstellen. Über den Macro-Control-Knob in der Mitte kann man sämtliche zur Verfügung stehende Modulationen gleichzeitig ansteuern und automatisieren.

Aus 3 mach 1

Ausgangspunkt um eigene Sounds im Brass-Designer zu erstellen sind die 135 Presets oder wer will, kann natürlich auch mit der Funktion „Init – All Macros Off“ ganz von Null anfangen. Herzstück hierbei ist der Brass-Designer-Browser. Übersichtlich gestaltet hat man hier Zugriff auf alle Artikulationen, Mikrofonierungen und Loops. Frei ist man auch in der Belegung der Tasten und hat über das eingeblendete Keyboard stets das Key-Mapping im Blick. Wer möchte, kann also mit nur einer Taste gleichzeitig bis zu drei Samples abspielen.

Heavyocity - Forzo Modern Brass Brass Designer Browser

Der Browser des Brass-Designers bietet Zugriff auf die mehr als insgesamt 100 Artikulationen und über 400 Tempo-synchronisierten Loops.

Cycle Step-Sequencer

Unter dem Menüpunkt Cycle versteckt sich ein weiteres Highlight: der Step-Sequencer. In Kombination mit einem Arpeggiator und granularen Bearbeitungsfunktionen lassen sich hiermit weitere Modulationen der in die drei Channels geladenen Samples individuell vornehmen. Bis zu acht Patterns stehen pro Sample zur Verfügung und getriggert werden kann neben der Lautstärke, Panorama und Tonhöhe auch der Startpunkt der Samples, Attack und Release sowie die Geschwindigkeit und Anzahl der Steps des Step-Sequencers.

Heavyocity - Forzo Modern Brass Brass Designer Arpeggiator

Unter dem Menüpunkt Cycle hält der Brass-Designer weitere nützliche Bearbeitungsmöglichkeiten bereit. Mittels Arpeggiator und Step-Sequencer lassen sich die Samples der bis zu drei Channels individuell modulieren.

Die Möglichkeiten scheinen schier unendlich. Hat man sich aber einmal eingefunden, geht das Erstellen eigener Brass-Instrumente schnell von der Hand. Dem Klangspektrum ist dabei kein Limit gesetzt. Ob brachiale, realistisch klingende Brass-Phrasen oder Hybrid-elektronische Effektklänge. Brass Designer wird seinem Namen gerecht.

Sound-Beispiele Heavyocity FORZO Modern Brass „Evolved – Brass Designer“

Evolved „Brass Loop Designer“

Wie der Name verrät, besteht das Herzstück des Brass-Loop-Designers aus den über 400 zur Verfügung stehenden Loops, die ebenfalls drei Kanälen zugeordnet werden können. Über ein Dropdown-Menü hat man Zugriff auf die vier Ober-Kategorien Straight, Triplet, Reverse Straight und Reverse Triplet. Darunter wiederum sind die Loops in Low Ambient, Low Motif, Low Rhythmic, Mid Ambient, Mid Motif, Mid Rhythmic, High Ambient, Mid Motif und High Rhythmic unterteilt.

Während in den Kategorien „Traditional“ und „Evolved – Brass Designer“ die Samples chromatisch gespielt werden können, hat man im „Brass Loop Designer“ die Möglichkeit, über Keyswitches die Tonhöhe der Loop-Phrasen anzupassen.

Heavyocity - Forzo Modern Brass Loop Designer

Mit dem Brass Loop Designer von Heavyocity FORZO Modern Brass lassen sich aus über 400 Loops und bis zu drei Channels eigene Loops kreieren

Im Menüpunkt DESIGNER können die einzelnen Samples für jeden Kanal individuell modifiziert werden. Neben VOL, PAN und TUNE lässt sich hier auch der Startpunkt der Samples einstellen und den gewünschten Keyboard-Tasten zuweisen.

Heavyocity - Forzo Modern Brass Loop Designer Sample-Bearbeitung

Jedes Sample lässt sich individuell in Lautstärke, Panorama, Tonhöhe und Startpunkt einstellen und Keyboard-Tasten zuweisen, so können bis zu drei Samples gleichzeitig von einer Taste getriggert werden

Sound-Beispiele Heavyocity Forzo Modern Brass „Evolved – Brass Loop Designer“

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Fazit

Die Soundqualität und Klangvielfalt überzeugt auf ganzer Linie. Man hört die Liebe zum Detail, die in Heavyocity FORZO Modern Brass steckt. Die Vielzahl an Artikulationen, Modulationsmöglichkeiten und die zwei Modi „Traditional“ und „Evolved“ öffnen die Modern Brass Library für eine Vielzahl an Musikrichtungen und Einsatzgebiete. Wer noch keine Brass-Library besitzt und nach klassischen Klängen wie auch modernen Hybrid-Sounds Ausschau hält, ist hier richtig. FORZO schafft es, die Kategorie Brass-Library neu zu interpretieren und das weckt die Neugierde auf weitere virtuelle Instrumente aus dem Hause Heavyocity.

Plus

  • Soundqualität
  • Klangspektrum
  • Modulationsmöglichkeiten
  • Vielfalt der Artikulationen
  • verschiedene Mikrofonierungen

Minus

  • keine Legato-Artikulationen

Preis

  • 549,- USD
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    bluebell AHU

    Ich verstehe nicht, wieso Hersteller meinen, überall einen eigenen Hall reinstopfen zu müssen. Den hat doch sowieso jeder. Der Hall bläht das Produkt auf, kostet Aufwand, macht den Code und das User Interface komplexer und somit fehlerträchtiger.

    Weiß jemand, wozu die unterschiedlichen Mikrofonierungen nötig sind? Kann man die nicht durch entsprechenden EQ und Hall in der DAW ausreichend gut nachbilden?

    • Profilbild
      c.rentschler RED

      @bluebell Verschiedene Mikrofonierungen führen zu einem unterschiedlichen Klangbild. Unter Zeitdruck und engen Timelines haben die wenigsten Komponisten Zeit und Muse das gewünschte Klangbild mittels EQ, Hall oder weiteren Drittanbieter-PlugIns zu formen. Außerdem wird das Endergebnis nie so authentisch klingen, wie wenn man von vornherein die gewünschte Mikrofonierung vorliegen hat.

      • Profilbild
        Kingfisher

        @Tyrell Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber die Roland-Show hat mich geflasht. :D

        Was mir an dem Wasserzeichen nicht gefällt ist, dass sie jederzeit einseitig die Bedingungen ändern können.

        • Profilbild
          c.rentschler RED

          @Kingfisher Sehr viele Software-Library Hersteller nutzen Wasserzeichen, um Software-Piraterie auf den Grund zu gehen. Heavyocity sind bei Weitem nicht die Einzigen.

          • Profilbild
            Kingfisher

            @c.rentschler Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe nur gesagt, dass ich ih Wasserzeichen nicht mag.
            Und nicht, dass ich generell Wasserzeichen nicht mag.

  2. Profilbild
    ukm

    „… das weckt die Neugierde auf weitere virtuelle Instrumente aus dem Hause Heavyocity.“
    Bei mir nicht. Ich benutze gesamplete Instrumente nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    M.E. sind Kommentare wie, „Ich verwende keine Software“ oder „Ich benutze gesamplete Instrumente nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt.“ völlig absurd!

    Als Komponist ist mir jedes Werkzeug willkommen, das mir hilft meine Ideen zu verwirklichen. Instrumente oder Techniken von vornherein auszuschließen, ist… töricht?

    • Profilbild
      Ashatur AHU

      Naja alles was ich selber machen kann brauch ich auch keine Samples.
      Aber bei Instrumenten die ich nicht beherrsche ist solch eine Technologie ein Segen.
      Wer kann sich zb ein ganzes Orchester leisten? Da ist es doch toll das es Möglichkeiten gibt sich ein ganzes Orchester in der Box zu kaufen :-)

  4. Profilbild
    Tai AHU

    Ich kenne die „Industrial Gerappel“ Bibs von denen, die in NI Complete enthalten sind. Faszinierend, macht sofort zum Spielen an, habe ich aber noch nie irgendwo integriert. Da bin ich ganz bei bluebell, zu viel bereits zusammengebracht. Ich würde lieber „molekularer“ arbeiten, nehme mir das immer vor, so was selbst zu machen, mache es aber nicht. Also zweimal gescheitert, an zuviel und an gar nix. Da bleibt dann zu wenig von der anfänglichen Faszination übrig. Der Preis grenzt das auf eine ziemlich kleine Gruppe von Interessaenten ein und ich frage mich, ob sich das angesichts des sicher großen Aufwands überhaupt lohnt.
    @bluebell die zweite: Bei der Mikrofonierung bin ich anderer Meinung, die entscheidet zu viel am endgültigen Klang. Und vom Glauben, man könnte mit einem cleanen Signal und einer Handvoll Effekte jeden beliebigen Raum nachbilden, bin ich schon vor langer Zeit abgefallen.

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