Kleiner geht (n)immer?!
Kleiner ist feiner – oder nicht? Der Trend zur konsequenten Miniaturisierung scheint wohl nicht nur im IT-Sektor stattzufinden, auch uns Gitarristen beschert der Markt immer mal wieder interessante Sachen, seien sie nun nützlich oder nicht. Zu diesen Dingen, die man eigentlich nicht braucht, aber doch irgendwie haben möchte, gehört auch unser heutiger Testkandidat. Der Hotone Purple Wind ist quasi die Schlüsselanhänger-Ausgabe eines Marshall Plexi – so verspricht es zumindest die Werbebotschaft des Herstellers. In dessen Programm finden sich auch jede Menge Effektpedale in Bonsai Form, wir werden uns von diesen „Mikro-Tretminen“ auf jeden Fall noch die eine oder andere für einen Test ergattern, so viel ist versprochen. Doch nun zur NAMM 2014 Neuheit, dem Hotone Purple Wind.
Facts & Features
Unglaublich klein ist er, der Purple Wind. Der Hersteller nennt diese Serie Amps „Nano Legacy“, was die Sache ziemlich genau trifft, denn von „Mikro“ kann man bei den Maßen von 128 x 75 x 59,5 mm und einem Gewicht von gerade einmal 440 g schon gar nicht mehr reden. Das schwarz lackierte Gussgehäuse besitzt zwei verchromte Metallbügel als Tragehilfe und vier rutschfeste Gummifüße auf der Unterseite, zum Abführen der entstehenden Warmluft dienen Lüftungsöffnungen. Das Oberteil des Gehäuses lässt sich durch Lösen der Inbusschrauben auch abnehmen, allerdings trifft man im Innern des Hotone Purple Wind auf keine Röhrenschaltung, obwohl das Vintage Design dieses Verstärkers durchaus zu dieser Annahme verleiten könnte.
Das einkanalige in China hergestellte Gerät erzeugt seinen Sound aber auf reiner Transistorbasis. Nun gut, auch im Bereich der Halbleitertechnik geht die Entwicklung stetig voran und somit sollte man heutzutage mit voreiliger Kritik vorsichtig sein. Denn nicht jede Transistorschaltung bedeutet automatisch, den berühmt-berüchtigten „Rasierapparat-Sound“ zu erzeugen, einige Hersteller bieten da schon erstaunliche Klangergebnisse.
Im Lieferumfang des Hotone Purple Wind befindet sich auch das zum Betrieb benötigte Netzteil. Das Auslagern dieses Bauteils aus dem eigentlichen Amp ermöglicht erst diese krasse Miniaturisierung und hält zudem die sonst im Gerät entstehende Warmluft in Grenzen. Der Purple Wind genehmigt sich übrigens 18 Volt Spannung aus dem Stromnetz.
Hi Stefan,
die Soundsbeispiele sind ja wirklich unglaublich von den kleinen Ding.
Wie hast du denn aufgenommen?
Gruß
Armin
@Armin Bauer Sorry, Stephan mit „ph“ natürlich
@Armin Bauer Hi Armin, Shure SM57 durch nen dbx Channelstrip (nur Pegelanpassung) in Logic. Ich schreibs auch noch mal in den Artikel. Geiler Amp, knuddelich und kernich :)
Hmmm, interessant wäre noch gewesen wie sich der Verstärker mit vorgeschalteten Booster/Overdrive/Fuzz/Distortion Pedalen schlägt. Bei Tranistorverstärkern klingt das nicht immer gut zusammen.
Mit Kopfhörerbuchse und Aux in bietet der ansonsten genau das was ich bei meinem PCL Stagemaster 75 vermisse.
Achso: Und welcher Lautsprecher/Box wurde bei den Klangbeispielen benutzt?
@changeling Tja, wenn man lesen und nicht überfliegen würde, bräuchte man nicht zu fragen: „Zum Test stand uns eine Marshall 2×12″ Box mit Celestion Vintage 30 Speakern zur Verfügung, ein neutraler Klassiker sozusagen“
Auch wenn neutral was anderes ist (eher Jensen NeoDym).
@changeling Ich besitze den Purple Wind ebenso und bin echt begeistert. Er verträgt sich sogar sehr gut mit Pedalen davor, besonders gut mit einem OCD und COT50.
Ich habe ihn fest auf mein Board montiert und mit einer RedBox Pro verkabelt. Authentischer Sound aus der Box und auch aus der PA. Vielen glauben nicht das man mit 5 Watt in einer Probe oder bei einer Session bestehen kann. Es geht :)