Sound & Praxis
Zum Test stand uns eine Marshall 2×12″ Box mit Celestion Vintage 30 Speakern zur Verfügung, ein neutraler Klassiker sozusagen. Und selbst auf diesem relativ kleinen Speakergehäuse wirkt der winzig kleine Hotone Amp so, als habe jemand seine Zigarettenschachtel darauf liegen lassen. Der Sound, der nach dem Einschalten aus dem kleinen Kistchen ertönt, ist allerdings alles andere als klein. Ob nun Marshall-Plexi-Vorbild hin oder her, der Klang des Hotone Purple Wind verblüfft direkt von der ersten Sekunde an! Der Sound ist sehr vintage-lastig, schön fett und rund in den Bässen, dabei aber stets differenziert und stramm. Und wenn man nicht wüsste, dass die Schaltung dieses Amps aus Halbleitern und nicht aus Röhrentechnologie besteht – man würde es kaum für möglich halten. Neben völlig ausreichenden Gainreserven ist die Qualität des Overdrive-Sounds nämlich schlichtweg als hervorragend zu bezeichnen!
Bemerken bzw. fühlen tut man die Transistortechnik des Amps nur bei „dynamischen Spielereien“ mit dem Verstärker, wie etwa bei der Feedbackfreundlichkeit. Sehr beherzt greift auch der Equalizer in das Klanggeschehen ein. Vom mittenlosen Metal-Brett für Brutalo-Riffs mit schneidenden Höhen, bis hin zu nasalen und durchsetzungsfreudigen Lead-Sounds ermöglichen die Regler an der Front eine breite Soundpalette, die sich selbst bei hohen Gainpegeln erfreulich bescheiden im Rauschverhalten präsentiert.
Bei den Cleansounds bemerkt man das berühmte Vorbild, den Marshall Plexi, schon eher. So richtig knackig-clean wird’s nicht, zumindest nicht in höherer Lautstärke, denn da fängt die Endstufe bereits an ihre ersten Verzerrungen zu produzieren – die sich aber ebenso harmonisch verhalten wie der Sound des Amps selbst. Und obwohl der Hotone Purple Wind mit einer eher geringen Leistungsabgabe von lediglich 5 Watt erscheint, sollte man das auf keinen Fall unterschätzen. Der kleine Kerl kann – mit entsprechender Box – schon recht laut. Zumindest bei kleineren Sessions sollte das ausreichen, im Wohnzimmer tut’s das aber alle mal.
Hi Stefan,
die Soundsbeispiele sind ja wirklich unglaublich von den kleinen Ding.
Wie hast du denn aufgenommen?
Gruß
Armin
@Armin Bauer Sorry, Stephan mit „ph“ natürlich
@Armin Bauer Hi Armin, Shure SM57 durch nen dbx Channelstrip (nur Pegelanpassung) in Logic. Ich schreibs auch noch mal in den Artikel. Geiler Amp, knuddelich und kernich :)
Hmmm, interessant wäre noch gewesen wie sich der Verstärker mit vorgeschalteten Booster/Overdrive/Fuzz/Distortion Pedalen schlägt. Bei Tranistorverstärkern klingt das nicht immer gut zusammen.
Mit Kopfhörerbuchse und Aux in bietet der ansonsten genau das was ich bei meinem PCL Stagemaster 75 vermisse.
Achso: Und welcher Lautsprecher/Box wurde bei den Klangbeispielen benutzt?
@changeling Tja, wenn man lesen und nicht überfliegen würde, bräuchte man nicht zu fragen: „Zum Test stand uns eine Marshall 2×12″ Box mit Celestion Vintage 30 Speakern zur Verfügung, ein neutraler Klassiker sozusagen“
Auch wenn neutral was anderes ist (eher Jensen NeoDym).
@changeling Ich besitze den Purple Wind ebenso und bin echt begeistert. Er verträgt sich sogar sehr gut mit Pedalen davor, besonders gut mit einem OCD und COT50.
Ich habe ihn fest auf mein Board montiert und mit einer RedBox Pro verkabelt. Authentischer Sound aus der Box und auch aus der PA. Vielen glauben nicht das man mit 5 Watt in einer Probe oder bei einer Session bestehen kann. Es geht :)