Sound & Praxis mit dem Ravo
Die technischen Daten zum Hotone Ravo lassen nach deren lesen die Erwartungen steigen: Mit 24 Bit AD/DA-Wandlern und einem 32 Bit Hochleistungs-DSP an Bord soll der Ravo für ein hochwertiges Klangerlebnis sorgen. Und das für diesen günstigen Kurs, geht das? Um es kurz zu machen: nein. Spätestens nach der ersten Minute und dem Durchschalten der Werkspresets wird dies deutlich, denn der Grundsound ist doch arg dünn, dynamisch sehr eingeschränkt und geizt auch nicht mit Rauschen.
Alles wirkt recht künstlich und wenig inspirierend und manche Presets, wie z.B. die Synthesizer-Emulationen wirken mit ihren Artefakten teilweise so, als sei unbeabsichtigt ein Ringfilter oder Bitcrusher im Algorithmus mit untergekommen. Die minderwertigen Wandler zeigen hier leider ihre Wirkung, da kann der Hochleistungs-DSP im Innern so viel und schnell die Effekte berechnen, wie er möchte. Das ist wirklich sehr schade, denn vom Bedienkonzept ist der Ravo wirklich große Klasse! Es dürfte sich wohl momentan kaum ein Multieffektpedal auf dem Markt befinden, das sich intuitiver bedienen lässt als das kleine Hotone. Und das trotz des relativ kleinen Displays und nur zwei echten Reglern.
Die generell minderwertige Klangqualität betrifft natürlich auch alle weiteren Komponenten im Innern des Ravo, so natürlich auch die Klangqualität der Drumloops. Zum Üben sind sie noch ganz gut zu gebrauchen, für (ernsthafte) Aufnahmen aber sollte man besser auf andere Bibliotheken zurückgreifen. Ebenso der Looper, dessen Aufnahmezeit mit 30 Sekunden zwar ausreichend ist, der aber ebenso unter dem insgesamt dünnen und müden Sound und der schwächelnden Dynamik leidet. Auch wenn sich seine Bedienung ebenso einfach und zuverlässig gestaltet, wie es der Rest des Ravo tut.
Aua da tun ja sogar die Klangbeispiele im Ohr weh…
Da hat der Hersteller aber dazugelernt , das neue Ampero II ist jedenfalls großartig. Kostet natürlich auch entsprechend mehr, spielt dann aber auch in der Helixklasse …