Ein Schlumpf, der mächtig austeilt!
Manchmal frage ich mich schon, ob die Saarländer Burschen von Hughes & Kettner damit gerechnet haben. Logisch, die Konzeption des Heads war perfekt für den „Working Musician“, aber wahrscheinlich haben sich noch nicht mal die True Believers der Marketingabteilung getraut, einen solch großen Erfolg für den Hughes & Kettner Grandmeister 36 vorauszusagen. Genaue Zahlen liegen mir nicht vor, aber ich schätze, dass er zumindest unter den Top 3 der bestverkauften Vollröhren Topteilen des vergangenen Jahres zählt.
Die Gründe sind schnell aufgezählt. Sehr kompakte Abmessungen, 128 voll programmierbare Sounds in echter Vollröhrenqualität ohne Modeling, abspeicherbare Endstufenleistungsreduktion, hervorragende Sounds und ein Gewicht, welches das Reisen mit der deutschen Bahn oder bei guter körperlicher Verfassung auch auf dem Fahrrad ermöglicht. Nun denn, was macht man nun als ambitionierter Hersteller, wenn man doch ein bereits sehr gut laufendes Produkt sein Eigen nennt?
Nun, man hört auf den Musiker oder sagen wir mal etwas emotional reduziert Endkunden, ob man nicht vielleicht ein paar Sachen noch besser machen könnte. Und jawohl, es wurden ein paar Punkte gefunden, die man noch verbessern konnte, die dann im Nachfolgemodell, dem Hughes & Kettner Grandmeister Deluxe 40, ihre Umsetzung gefunden haben.
Facts & Features
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei dem Hughes & Kettner Grandmeister Deluxe 40 um einen Vollröhren-Head, der maximal 40 Watt an eine beliebige Box mit einer Impedanz zwischen 8 – 16 Ohm abgeben kann. 4 Ohm mag der Amp nicht, meines Erachtens gibt es auch aktuell keine reguläre Gitarrenbox, die nur auf 4 Ohm fährt, d. h. man müsste schon 2 Stück 8 Ohm oder 4 Stück 16 Ohm Boxen parallel schalten. Über Druckschalter auf der Rückseite des Gehäuses lässt sich die Leistung allerdings auch über das Abschalten verschiedener Endstufenröhren auf 20 Watt, 5 Watt, 1 Watt oder auch reinen Lastwiderstand drosseln, was den Betrieb auch ohne Box ermöglicht. Die Endstufenschaltung ist ebenfalls programmierbar, was sich gerade bei Powertube Saturierungen im Crunch-Bereich sehr schön einsetzen lässt.
Was ich mich frage: wenn man schon hintergrundbeleuchtete Encoder nutzt und Sounds speichern kann, warum dann nicht gleich Encoder mit einem LED-Ring nehmen, die eindeutig ablesbar sind und auch beim Programmwechsel direkt die aktuelle Einstellung anzeigen?