Die Unterschiede zum Grandmeister 36
Glücklicherweise hat H&K nicht die schwere Veränderungskeule rausgeholt, sondern den Grandmeister Deluxe 40 im Vergleich zu seinem Vorgänger nur dezent, dafür aber an ein paar sehr wichtigen Punkten geändert. Zum einen hat man den Grundsound des Heads „veredelt“, indem man sich klanglich mehr an das Schlachtschiff Triamp MK III angelehnt hat. Im Vergleich zum Vorgänger klingt der Head etwas weicher, weniger eckig und verfügt über einen höheren Headroom in Sachen Verzerrung.
Der jetzige Clean-Sound bleibt auch bis in hohe Lautstärken wirklich clean und fängt erst bei sehr hohem Gain leicht an zu „schmutzen“. Auch der Crunch-Kanal ist deutlich mehr für dezenten Blues als für härtere Rock-Attitüden ausgestattet. Um dies zu kompensieren, wurden „Lead“ und „Ultra“ heftiger ausgelegt als beim Grandmaster 36. Insbesondere der Ultra-Kanal ist nunmehr ein echter Metal-Kanal, der mit seiner Scoop Grundauslegung auch moderneren Metalsounds Tribut zollt.
Ganz klar die größte Veränderung ist jedoch die neue Red Box Speakersimulation, die H&K mittlerweile bei einigen seiner Produkte verbaut. Während bei den meisten Usern bei dem Wort Speakersimulation das Gesicht aufgrund zumeist furchtbarer klanglicher Erfahrungen auf den Boden klatscht, punktet die neue Red Box in Sachen Grundklang, Resonanz und Dynamik. Zwar ist eine professionelle Abnahme mit Mikrofon klanglich immer noch weit vorne, aber sollte man gezwungen sein, direkt in eine P.A. zu spielen oder aber Aufnahmen im Homestudio auf die Schnelle erledigen zu müssen, so erzielt man über diese Red Box eine klangliche Qualität, die bisher so nicht möglich war.
In der Praxis mit dem Hughes & Kettner Grandmeister Deluxe 40
Kurz und knapp: hervorragend! Selbst wenn man den größtmöglichen Nörgel- und Quengelfaktor aufruft, am Grandmeister Deluxe 40 gibt es nichts, was man kritisieren könnte. Wenn überhaupt, dann fällt einem nur der relativ hohe Rauschpegel im Ultra Kanal auf, der sich aber mit dem sehr intelligent arbeitenden Noisegate sehr gut in den Griff bekommen lässt.
Der Amp kopiert klanglich keinen der großen Klassiker, sondern schafft sich mit einem sehr neutralen Grundklang eine exzellente Basis für alle Sounds, die der „Working Musician“ braucht.
Was ich mich frage: wenn man schon hintergrundbeleuchtete Encoder nutzt und Sounds speichern kann, warum dann nicht gleich Encoder mit einem LED-Ring nehmen, die eindeutig ablesbar sind und auch beim Programmwechsel direkt die aktuelle Einstellung anzeigen?