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Test: Hughes & Kettner Era 2, Gitarrenverstärker

(ID: 229754)

Die Signalverwaltung des Hughes & Kettner Era 2

Aus praktischen und wohl auch aus optischen Gründen befinden sich alle Ein- und Ausgänge des Hughes & Kettner Era 2 auf der Rückseite des Gehäuses. Herunterbaumelnde Kabel, womöglich noch in knackigen Farben à la Grün oder Gelb hat das edle Holzgehäuse wahrlich nicht verdient, von daher ist die dezente Verlegung dergleichen auf der Rückseite die deutlich bessere Variante. Eigentlich sollte diese Variante auch bei E-Gitarrenverstärkern deutlich mehr Sinn machen, das Kabel an der Vorderseite des Gehäuses wird ohnehin immer sofort nach hinten geführt, da es nur die Mikrofonierung etc. stört.

Als Eingangsbuchsen stehen für Kanal 1 und 2 verriegelbare Kombibuchsen (XLR / TRS) zur Verfügung, wobei wahlweise 48 V Phantomspeisung aufgeschaltet werden kann. Kanal 3 stellt eine Mini-Stereoklinke zur Verfügung und kann gemeinsam mit Kanal 4 (TRS) für die Einspeisung von MP3-Playern oder pegelstarken Instrumenten genutzt werden. Auch Kanal 4 verfügt über einen separaten Volume-Regler.

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Als sehr praxisnah stellt sich die Schaltung des FX-Send über Kanal 4 heraus, mit der ein externer FX-Prozessor verwendet werden kann. Wird dieser Loop entsprechend benutzt, wird der interne FX-Prozessor deaktiviert und der FX-Regler regelt den Pegel des externen Prozessors. In diesem Fall muss der externe Prozessor auf 100% wet stehen. Um die anliegenden Signale auf eine P.A. weiterleiten zu können, wurden im Hughes & Kettner Era 2 zusätzlich ein D.I.-Out in XLR-Format verbaut, der wahlweise vor oder hinter der Klangregelung abgegriffen werden kann und über einen Ground-Lift verfügt.

Dem nicht genug kann der Era 2 zusätzlich noch mit zwei weiteren Besonderheiten in Form eines optischen Ausgangs und einer Autosleep-Funktion aufwarten. Der optische S/PDIF-Toslink ermöglicht bei Bedarf den direkten Zugang zu einem Interface des Rechners und ist als Lichtwellenleiter bekanntermaßen unempfindlich gegen Masseschleifen aller Art. Der Autosleep-Schalter übernimmt die Order laut 1275/2008/EG zur Energiesparverordnung für in Deutschland gefertigte elektronische Geräte, bei denen sich das Gerät nach einer bestimmten Zeit im Ruhezustand deaktivieren muss. Sollte diese Funktion jedoch für Verwirrung sorgen, kann man diese bei Bedarf auch deaktivieren.

Hughes & Kettner Era 2 Flansch

— Hughes & Kettner Era 2 Flansch —

Der Hughes & Kettner Era 2 in der Praxis

Schaltet man den Hughes & Kettner Era 2 ein, hört man zunächst einmal gar nichts, so leise ist der Amp in Sachen Nebengeräuschen. Somit eignet sich der Verstärker auch für Örtlichkeiten, an denen zuweilen absolute Stille auf der Bühne verlangt wird, z. B. bei Theateraufführungen. Um den Klang zu testen, kam eine Framus Legacy FD 28 mit Fishman Preamp zum Einsatz, die über ein Golden Age Project FC1 MKII Mikrofon abgenommen wurde.

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Natürlich schafft die Mikrofonabnahme keine echte Wiedergabe des Raumklangs, was letztendlich nur mit einer Kunstkopfaufnahme möglich wäre, ist aber dennoch deutlich besser geeignet als der D.I.-Output, der den Klang der Lautsprecher komplett umgeht. Schon bei neutraler Filtereinstellung überzeugt der Amp mit einer sehr weichen und angenehmen Wiedergabe des Instruments. Nimmt man die Filter hinzu, gehen diese sehr dezent und geschmackvoll zu Werke, sodass auch stark aufgedrehte Filter nicht den berüchtigten Treble-As-Treble-Can Klick-Sound erzeugen, der auch hochwertige Instrumente aufgrund des künstlichen Sounds in einem schlechten Licht erscheinen lassen. Insbesondere der Shape Schalter erweist sich als frequenztechnische Geheimwaffe, um sich im Bandkontext besser durchzusetzen. Der leicht hochmittenlastige Sound ist dem Piezo-Pickup geschuldet, dessen harter Grundklang sich leider nicht umgehen lässt.

Man sollte sich immer vor Augen führen, dass der Hughes & Kettner Era 2 letztendlich entweder als persönlicher Monitor oder aber bei sehr kleinen Kneipengigs auch als Raumbeschaller verwendet werden wird. Alles, was über 20 Personen im Publikum geht, muss ohnehin über eine mehr oder minder große P.A. verwaltet werden, wobei die entsprechenden D.I.-Ausgänge zum Tragen kommen. Diese Aufgabe erfüllt der Verstärker ganz hervorragend, wobei insbesondere die im Vergleich zum Modell 1 höhere Ausgangsleistung und die größere Luftbewegung durch den zweiten Mitteltöner zum Tragen kommt.

Egal welche Lautstärke man dem Verstärker abverlangt, der Amp ändert nie seinen Grundklang und neigt auch bei hohen Lautstärken weder zum Aufschwingen, noch gerät er in unangenehme Sättigung. Der Sound ist stets druckvoll, erfrischend neutral und sehr detailreich in der Auflösung, was der Gitarre immer den nötigen Ticken Feinheit verleiht, die man gerade bei hochwertigen Akustiksounds so schätzt.

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Fazit

Mit dem Hughes & Kettner Era 2 legt das Unternehmen aus St. Wendel die Messlatte für akustische Verstärkerqualität noch mal eine Einheit höher. Konnten sich die Saarländer mit dem Era 1 bereits fest in der ersten Liga der Verstärker von akustischen Instrumenten etablieren, so werden sie mit dem Era 2 ihren eingeschlagenen Weg weiter fortsetzen. Wer auch immer ein akustisches Instrument zu verstärken hat, sollte ihn unbedingt einmal antesten!

Plus

  • Klang
  • Verarbeitung
  • Konzept
  • Detaillösungen

Preis

  • Ladenpreis: 1.399,- Euro
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Klangbeispiele
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