Premiumgitarre mit Tonabnehmer im Doppelpack
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Mit der Ibanez AAM700CE-NT stellen wir euch eine Akustikgitarre mit Tonabnehmersystem aus der neuen Platinum Collection des Traditions-Gitarrenschmiede vor. Der Hersteller verspricht kompromisslose Liebe zum Detail und Neuerungen in seinem Akustikgitarren-Erlebnis durch Features wie dem A.I.R. Sound Hole und der Kombination aus einem Piezo- und einem Kontakt-Tonabnehmer. Was die wirklich Gitarre kann und wie sie sich in unserem Praxistest schlägt, erfährst du hier im Test!
Ibanez AAM700CE-NT – Unboxing und erster Eindruck
Endlich ist es wieder soweit: N.G.D. – Der New Guitar Day ist da und zwar dieses Mal in der Akustikversion! Aus dem Karton mit noch unbekanntem Inhalt entnehme ich ein Hardcase, das mir durch sein recht angenehmes Gewicht auffällt und einen sehr stabilen Eindruck macht. Das Roadcase macht seinem Namen auf jeden Fall alle Ehre, denn es ist mit seiner guten Polsterung definitiv geeignet die Premiumgitarre im Inneren auch im stressigen Touralltag gut zu schützen. Das große Fach im Inneren bietet genug Platzt für alles, was man unterwegs braucht. So sind Capo, Ersatzsaiten, Stimmgerät und Werkzeug immer griffbereit.
Deckel auf und schon lacht mich eine optische anziehende Akustikgitarre aus dem Hause Ibanez an, die sich als das Modell AAM700CE-NT herausstellt. Direkt auf den ersten Blick merke ich, dass ich es hier offensichtlich mit einem hochwertigen Instrument zu tun habe. Der Hals aus afrikanischem Mahagoni liegt für mein Empfinden perfekt in der Hand und der etwas schmalere Knochensattel trifft mit 43 mm genau meinen Geschmack.
Die leicht abgerundeten Kanten des Ebenholzgriffbretts in Verbindung mit 20 ausgezeichnet abgefeilten Jumbo Bünden machen den Hals der Gitarre gleich zu Beginn zu einem großen Pluspunkt. Auch sonst ist die Gitarre wirklich tadellos verarbeitet. Der Klarlack, der die gesamte Gitarre außer den Hals bedeckt, ist fehlerfrei und ohne Blasen aufgetragen, die Gotoh Chrome Mechaniken sowie die Potis zur Steuerung der beiden Tonabnehmer sitzen sicher und laufen butterweich.
Beim ersten Anspielen macht sich direkt ein nützliches Feature der Ibanez AAM700CE-NT bemerkbar: der sogenannte A.I.R. (Acoustic Information Response) Port. Ein kleines zusätzliche Schalloch in der Oberseite der Zarge, das für einen klaren und detaillierteren Sound für den Player sorgt und das Selbst-Monitoring kleiner Nuancen in der Spielart verbessert. Auf den ersten Blick scheint hier schon einmal alles zu stimmen, super! Schauen wir uns nun einmal die Facts und Specs im Detail an.
Facts & Specs zur Ibanez AAM700CE-NT
Die Ibanez AAM700CE-NT besteht aus einem Advanced Auditorium Korpus mit einer Decke aus massiver Sitka Fichte und Boden & Zargen aus massivem afrikanischen Mahagoni. Auf der Decke befinden sich der Steg und die Steg-Pins aus Macassar Ebenholz sowie eine Stegeinlage aus kompensiertem Knochen. Der Hals aus afrikanischem Mahagoni verfügt über ein Griffbrett aus Macassar Ebenholz mit einem Radius von 400 mm, einer Mensur von 25″ mit 20 Jumbo-Bünden sowie einem 43 mm Knochensattel und sechs Gotoh Chrome Die-cast Mechaniken.
Ein Ibanez Custom Electronics Piezo- und ein Kontakt-Tonabnehmer sorgen für den DI-Sound und lassen sich wahlweise durch zwei Ausgangsbuchsen komplett getrennt voneinander im Sound bearbeiten. Details wie das Korpus-Binding aus Macassar Ebenholz und die abgerundete Korpuskante komplettieren das schlichte Erscheinungsbild der Premiumgitarre.
Im Lieferumfang enthalten ist neben der Gitarre ein Ibanez Roadtour Hardcase und der Inbusschlüssel zur Einstellung des Halsstabs. Ab Werk ist die Gitarre mit einem Satz D’Addario® XTAPB1253 ausgestattet.
Dual-Tonabnehmersystem- doppelt hält besser?
Die Ibanez AAm700CE-NT verfügt über gleich zwei Tonabnehmer, mit denen sich der Klang der Gitarre facettenreich abbilden lässt. Pickup 1 ist ein Piezo-Tonabnehmer, der sich wie üblich unter dem Steg der Gitarre befindet und den gewohnten recht neutralen Piezo-Sound liefert. Ergänzt wird dieser durch einen Kontakt-Tonabnehmer, der an der Unterseite der Decke angebracht ist.
Zum Regeln des DI-Sounds stehen drei Potis zur Verfügung. Je einer für die Lautstärke der beiden Tonabnehmer sowie ein Tone-Regler für den Piezo-Pickup. Dieser liefert in der Mittelstellung den unveränderten Piezo-Sound. Durch Drehen nach links werden die Bässe angehoben, dreht man ihn nach rechts gibt es einen Treble-Boost.
Ein weiteres nützliches Feature sind die beiden Outputs, die die beiden Signale der Tonabnehmer bei Bedarf komplett getrennt ausgeben und gezielte Bearbeitung oder Stereo-Panning der einzelnen Signale ermöglichen. Verbindet man nur einen der beiden Outputs so laufen beide Signale über diesen und das Mischverhältnis der Signale wird über die Lautstärkepotis an der Gitarre geregelt.
Der Praxistest mit der Ibanez AAM700CE-NT
Kommen wir nun zum wichtigsten Teil unseres Tests: Dem Praxiseinsatz. Auch hier liefert die Ibanez AAm700CE-NT ein tolles Bild ab. Der Advanced Access Cutaway sorgt für eine sehr gute Erreichbarkeit bis in den 20. Bund, sodass auch dem Spielen in den höchsten Lagen des Instruments nichts im Wege steht. Die Advanced Auditorium Korpusform besitzt eine angenehme Größe und ermöglicht ein bequemes Ablegen des rechten Arms auf der Korpuskante. Die abgerundeten Korpuskanen leisten hier definitiv ihren Beitrag, auch beim längeren Spielen stört hier absolut nichts.
Die Saitenlage ab Werk ist für mein Empfinden ein gut gelungener Kompromiss zwischen leichter Bespielbarkeit und genügend „Sicherheitsabstand“, der auch bei hartem Anschlag ein Schnarren der Saiten verhindert. Ein nettes Detail: Durch die Scalloped-Bauart (Ausparungen für die Saiten vor der Stegeinlage) des Stegs aus Macassar Ebenholz ließe sich die Saitenlage noch deutlich niedriger einstellen! Meines Erachtens nach ist das bei meinem Testexemplar allerdings gar nicht mehr nötig.
In puncto Klang liefert die Ibanez AAM700CE-NT eine gute Intonation über das gesamte Griffbrett, sodass auch enge Voicings in den höchsten Lagen problemlos intune klingen. Auch die Saitentrennung kann überzeugen, wenn auch für meinen Geschmack etwas mehr Definition bei den tiefsten beiden Saiten wünschenswert wäre.
Akustisch liefert die Gitarre einen druckvollen und lebendigen Sound, der neben dem Strumming auch beim Fingerpicking präsent ist. Hier macht sich die Decke aus Sitka Fichte positiv bemerkbar, die für ein straffes Mittenspektrum und knackige und brillante Höhen sorgt. Im Bassbereich wird es dann ein bisschen weniger definiert und auch etwas mehr Sustain für A- und E-Saite wären für mich wünschenswert. Das Wichtigste stimmt hier aber definitiv: Die Gitarre macht einfach wahnsinnig Spaß beim Spielen, sodass ich mich sogar etwas im Jammen verliere.
Direkt ins Interface eingesteckt, liefert der Piezo-Stegpickup den gewohnten sehr direkten und leicht sterilen Klang, den man von Akustikgitarren im Live-Kontext nur allzu gut gewohnt ist. Der Kontakt-Tonabnehmer an der Unterseite der Decke liefert hierzu durch seinen indirekteren leicht phasigen Klang einen tollen Kontrast, der besonders in der Mischung der beiden Tonabnehmer Sinn ergibt. Durch den Mix der beiden Signale wird der starre, sterile Sound des Piezo-Pickups etwas lebendiger, was mir sehr gut gefällt.
Alles in allem liefert die Ibanez AAM700CE-NT eine tolle Klangpalette mit vielen Möglichkeiten für Aufnahme und Live-Betrieb!
Klangbeispiele
Für die Klangbeispiele mit beiden Tonabnehmern wurden die Signale der einzelnen Pickups im Verhältnis 50:50 zusammengemischt. Alle Aufnahmen sind komplett roh und unbearbeitet.
Signalkette Mikrofon: MXL603s -> Ibanez AAM7ooCe-NT -> Universal Audio Apollo X Twin Audio Interface -> Logic X Pro
Signalkette DI: Ibanez AAM7ooCe-NT -> Universal Audio Apollo X Twin Audio Interface -> Logic X Pro
Ich würde sagen, die Piezos sind für Aufnahmen nicht die richtige Wahl
Der Klang überzeugt mich nicht wirklich.Wer einmal Gitarren z.B. mit dem Maton AP5 Pro Pickup/Mikrofon System oder dem Anthem LR Baggs z.B.Martin gespielt hat, wundert sich sowieso, warum diese Systeme nicht weiter verbreitet sind.Auch Taylor Gitarren mit ihren 3 Wunder Piezos klingen irgendwie elektr. nicht so dolle !