Sound/Praxis
Der Ibanez AF2 Airplane Flanger ist ein Modulationseffekt, deshalb schaltet man das Gerät natürlich am besten in den Effektweg des Verstärkers. Eingeschaltet wird das Pedal durch Einstecken des Netzteils, die rote LED leuchtet dann auf und zeigt die Betriebsbereitschaft an. Das Geräuschverhalten ist vorbildlich, es herrscht eisige Stille, bevor überhaupt der erste Ton aus dem Speaker erklingt. Und dieser zeigt bereits, wo die Reise mit „Pauls Flugmaschine“ hingeht. Neben klassischen, psychedelisch-schwebenden Flanger-Sounds aller Couleur sind tatsächlich auch schöne dicke, warm und breit klingende Chorus-Sounds dem Gerät zu entlocken. Probieren geht hier über studieren, die Regler reagieren sehr feinfühlig und effektiv auf jede kleine Bewegung, für den Einstieg liegt dem Gerät ein Blatt mit Beispiel-Einstellungen bei, welche eigens von Mr. Gilbert erstellt und benannt wurden.
So weit die nette Seite des Pedals. Doch es geht auch schräg, sehr schräg sogar. Innerhalb von Sekunden lässt sich das Spektrum des Sounds von weich und geradezu lieblich bis hin zu einer wabernden Raketenstart-Kulisse treiben. Und dabei muss man noch nicht einmal den „Taxi-Mode“ verlassen. Tut man dies doch und aktiviert den TAKEOFF-Mode per Fußtritt, ertönt ein schrilles Sirenen-Signal, welches durch eine Selbstoszillation des Flangers generiert wird und einen deutlich höheren Signalpegel als der Flange-Effekt besitzt. In der Lautstärke ist der TAKEOFF-Mode aber leider nicht regelbar, zudem sollte dieser Effekt ohnehin eher als Gimmick betrachtet werden, denn ganz ohne Gimmicks scheint es bei Paul bis heute nicht zu funktionieren.