Bespielbarkeit/Handling
Das kleine Ding ist zwar nicht unbedingt ein totales Leichtgewicht, aber es fühlt sich doch halbwegs so an. Durch den kurzen Hals ist die Masse stark am Korpus konzentriert, so dass hier nicht ungleichmäßig an den Schultern gezogen wird. Bei leicht oder stark kopflastigen Instrumenten wird häufig die linke Schulter stärker in Mitleidenschaft gezogen. Bei Linkshändern entsprechend ungekehrt. Auf stundenlangen Gigs merkt man das auf jeden Fall, und auch die linke Hand muss hier nicht unterstützend nachhelfen.
Dazu kommt der große Body, der einem die Illusion gibt, es müsste deutlich schwerer sein, als es ist, da der Großteil des Inhaltes eben Luft ist.
Durch die ausladende Formgebung und konstruktionsbedingt nicht vorhandenen Shapings zur Auflage des rechten Unterarms empfiehlt sich automatisch eine etwas höhere Trageposition. Plötzlich kommt der Tester sich wie ein Jazzgitarrist vor.
Und ebenso locker und fluffig fliegen die Fingerchen über die Saiten und Bünde. Der kurzmensurige Hals begünstigt entspanntes Spielen und interessante Experimente mit Fingersätzen, rauf und runter ist alles kein Problem, wobei die obersten Bünde vielleicht nicht gerade schön zugänglich sind, aber bei diesem Konzept erwartet man das auch nicht. An keiner Stelle stört etwas den Spielfluss, alle Bundenden sind natürlich unter dem Binding versteckt. Da hakt und piekst nix.
Sound
Wie klingt er denn nun, unser Halbakustikbass made in China? Als erstes fällt natürlich die größere Lautstärke in Vergleich zu einem Solidboby-Instrument auf, was aber sicher vom informierten Leser zu erwarten war. Wie auch die anderen Features, die der Ton aufzuweisen hat. Nämlich ein schnelles Attack, der Ton ist schnell da, aber vor allem der als „akustisch“ empfundene Anteil der Schwingungen ist sehr schnell wieder dahin, wogegen ein unterschwelliges und leiseres Sustain, welches vom massiven Anteil stammen dürfte, als deutlich wahrnehmbar und auch gar nicht so kurz einzustufen ist. Schon unverstärkt klingt es sehr typisch akustisch, nämlich mit starken Mittel- und Hochmitten im Ton, wogegen die Bässe sehr zurückgedrängt sind. Erfreulich frisch, offen und drahtig klingt es, wobei das doch sehr durch die Spielweise, sei es mit Plektrum oder mit den Fingern, bestimmt ist.