Metal-Artist
Mit der Artist-Serie brachte Ibanez mitte der Siebziger Jahre ihre erste selbstentwickelte elektrische Gitarre auf den Markt und landete damit prompt einen Knaller. Die Instrumente dieser Serie klangen ordentlich, waren hochwertig verarbeitet, attraktiv designt und hatten für die damalige Zeit ein paar pfiffige Features, wie zum Beispiel die Schaltungsmöglichkeiten der beiden montierten Humbucker-Pickups, welche u.a. mit Hilfe von Mini-Switches out of phase geschaltet werden konnten.
Im Jahre 2002 folgte eine Revision dieser Serie, um ihr eine zeitgemäße Erfrischungskur zu gönnen. Nicht nur in Form von neuer, besserer Hardware und/oder Pickups, nein auch am Design wurde ganz gehörig gefeilt! So müssen sich Artist-Kenner der ersten Stunde schon ein wenig die Augen reiben, wenn sie sehen, was sich im Laufe der Jahre am gewohnten, eher edlen Design verändert hat, wenn die Ibanez ART 300-BBC zum Test auf Amazona.de in den Ring steigt und klar zeigt, dass sie für alles andere als softe Schnulzen und Balladen geschaffen wurde!
Konstruktion/Verarbeitung
Was nach dem Entblättern des Instrumentes aus seiner Schutzhülle (ein Gigbag befindet sich ebenfalls im Lieferumfang) prompt ins Auge fällt ist sicherlich die strukturierte Oberfläche des Bodys, die sich fast so anfühlt, als würde man einem Gross-Reptil über den Rücken streicheln. Blackberry Caiman nennt Ibanez dieses Finish, und über Geschmack lässt sich ja bekanntermaßen streiten, und das gilt ja wie wir alle wissen ganz besonders beim Design einer Gitarre. Dennoch ist die Oberfläche sauber bis zum Binding auf der Ahorndecke verarbeitet, das Ganze sitzt auf einem Kern aus Mahagoni. Klassische Tonhölzer also, die dem Instrument ganz im Gegensatz zu Voll-Mahagoni-Konstruktionen eine bessere Tonansprache – und nicht zuletzt durch ein reduziertes Gewicht- ein besseres Handling bieten.
Im Korpus eingeleimt wurde der Mahagoni-Hals der 22 spielbare Medium-Bünde besitzt und zusammen mit dem Palisander-Griffbrett mit einer Ibanez-typischen sauberen Verarbeitung glänzt, eben ganz im Sinne der Artist-Baureihe. Sehr schön. Umrahmt wird das Ganze von einem sauber gesetzten weißen Binding, das die komplette Vorderseite der ART 300-BBC sowie die Kopfplatte schmückt. Und wenn auch das Gewicht des Instrumentes nicht unbedingt in die „Les Paul“-Kategorie fällt, das Profil des Halses tut es garantiert.
Die Rückseite des Instrumentes hält sich mit Innovationen eher bedeckt, außer den Fräsungen für das Batteriefach (welches mit zwei Batterien des Typs AA bestückt ist) und der Aussparung für die (aktive) Elektronik war’s das auch schon. Die nur dunkel gebeizte Rückseite lässt aber auf die Verwendung eines einteilligen Mahagoni-Bodys schließen, was bei dieser Preisklasse dann schon doch etwas ungewöhnlich erscheint.