Sound/Praxis
Knackig, perkussiv und ein langes Sustain, kann das wahr sein? Für diesen Preis? Schon im unverstärkten Betrieb kann die Ibanez AS73-BS durch ihren keineswegs billig wirkenden Grundsound geradezu verblüffen! Das Frequenzspektrum erstreckt sich gleichmäßig, Bässe, Mitten und Höhen teilen sich artig ihren Platz im Sound, wobei dem Bass/Mittenbereich ein leichtes Übergewicht zukommt. Und das ist für das angepeilte Segment der Jazz/Rock/Fusion-Musiker ja auch gerne gesehen bzw. gehört, obwohl sich das Instrument selbst laut Hersteller gern für alle Stilistiken empfehlen möchte. Das Werkssetting kann man als OK bezeichnen, zumindest in dieser Preisklasse ist man ja in aller Regel anderes gewöhnt. Und das eine Semi-Akustik von Natur aus schon eher zu den Leichtgewichten zählt, verschafft dieser Vorteil auch der AS73-BS ein gutes Handling, trotz der doch eher ausladenden, bauchigen Maße.
Am Verstärker angeschlossen kann sich dieser zuerst sehr positive Eindruck nicht ganz fortsetzen. Nicht ganz deshalb, da die Ibanez AS73-BS ihren eigentlichen Job, das Spielen von warmen, cleanen und voluminösen Jazz-Sounds eigentlich ganz gut macht, der Sound beim Einsatz von Distortion jedoch schnell an Charakter und Wärme verliert. Und das auch schon bei nur wenig Verzerrung. Das Haupteinsatzgebiet für dieses Instrument würde ich daher ganz klar in den Bereich des Jazz und Jazzrock sehen, aber auch Blueser könnten sich durchaus an dem Sound der Ibanez AS73-BS erfreuen, insofern sie das Boost-Pedal zu Hause lassen.
Hab die AS73-BS jetzt eine Zeit, viel und gerne benutzt.
Kann dem Testbericht größtenteils zustimmen. Nur in einer Sache nicht: Zwischen „Clean“ und „Distortion“ gibt es noch viele Abstufungen von „Crunch“ und „Overdrive“.
Sicher ist es keine HiGain Gitarre, aber wenn ich den Röhrenamp zerren lassse oder eine klassische Overdrive Stompbox vorhänge, klingt das mE richtig gut, nach „Klassischem Rock ’n Roll, Blues-Rock, Beat und Surf“.
Soundbeispiele erstelle ich bei Bedarf gerne.
Ich kann den angesprochenen Artcore Artikel nicht finden. Kannst Du den verlinken ? Danke.
@zm33 Danke für den Hinweis, habe den Link zum Test meines Kollegen Michael Fendt (und der IBZ AS103VB) am Ende dieses Artikels eingefügt.
Viel Spaß auf Amazona.de :)
Stephan
ohne diesen ES-type gespielt zu haben, eine grundsätzliche Kritik an der Kritik/am Review:
einem halbakustischen ES-type „distortion“-Mängel anzulasten, halte ich schlicht für inkompetent.
Denn dafür ist dieser Gitarrentypus -schon konzeptionell- gar nicht vorgesehen.
Insofern ist dieser „Kritikpunkt“ völlig überflüssig…
RJJC
Hi, Real-JJCale
Danke für deinen Kommentar, den ich allerdings nicht ganz teilen kann. Laut Ibanez soll die Gitarre auch für „verzerrte Rockmusik“ geeignet sein, deshalb muss sie sich auch der Kritik beim Distortion-Einsatz stellen. Zudem denke ich, dass eine Semi-Akustik in dieser Preisklasse nicht nur von Semi-Akustik-Fans und überwiegend clean, sondern auch von jüngeren Musikern mit weniger Budget auch verzerrt gespielt wird. Deshalb halte ich es schon für sinnvoll in so einem Review auch darauf hinzuweisen.
Viel Spaß noch auf Amazona :)
Stephan
@Stephan Güte Wie ich schon unten schrieb – Es gibt Verzerrungsabstufen und die macht diese Gitarre bis zu einem gewissen Grad sogar sehr gut. Nur nicht HiGain Distortion – Das ist Bauart bedingt und sollte ein Tester nicht als Mangel deklarieren.
Aus meiner bescheidenen Praxis: Die AS-73 BS eignet sich hervorragend für verzerrte Rockmusik, nur nicht für HiGain Metal.