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Test: Ibanez AS93FM-TCD, E-Gitarre

Rot geriegelte Kirsche

5. August 2018

Ibanez AS93FM-TCD titel

Seit nunmehr einem Jahrzehnt belebt Ibanez das Semiakustiksegment mit einer breiten Palette von Designs – von rockigen Hybriden bis hin zu traditionellen Jazzgitarren. Unsere heutige Testkandidatin ist die Ibanez AS93FM-TCD und gleichzeitig das Topmodell der Ibanez Artcore AS Serie. Freunde der Jazzgitarre werden die ihr eigenen Super 58 Tonabnehmer bereits kennen, da sie auch bei den Signaturmodellen von George Benson, Pat Metheny und John Scofield zu finden sind. War in der Vergangenheit die klangliche Ausrichtung der Ibanez Semiakustik-Gitarren eher an einen spezialisierten Jazzkunden gerichtet, so geht die Ibanez Artcore Serie mit neuen Designs und einer rockigeren Ausrichtung neue Wege.

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Ibanez AS93FM-TCD front

Lieferumfang

Die Ibanez AS93FM-TCD kommt sicher verpackt, jedoch ohne Koffer bzw. Gigbag ins Haus. Im Lieferumfang befindet sich abgesehen vom Instrument selbst lediglich der benötigte Inbusschlüssel für die Einstellung der Halsspannung.

Facts & Features der Ibanez AS93FM-TCD

Die Ibanez AS93FM-TCD ist Teil der Artcore Serie und wäre auch in der Farbgebung Violin Sunburst (VLS) zu erstehen. Unsere Testkandidatin erhielt die Variante „Transparent Cherry Red“. Verarbeitungstechnisch gibt es nichts zu bemängeln.

Um herauszufinden, wo die Gitarre gebaut wurde, muss man einen Blick in das linke F-Loch werfen. Dort steht Indonesien zu lesen. Aufgrund des moderaten Preises der Ibanez AS93FM-TCD lag die Annahme einer Fertigung in Fernost natürlich bereits nahe. Die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig, auch die Lackierung wurde sauber ausgeführt. Eine Lackierung scheint heutzutage immer unkomplizierter zu werden.

Ich machte neulich eine Werksführung bei einer bekannten Gitarrenbaufirma, die akustische Gitarren auf hohem Niveau baut. Ich interessierte mich u. a. für den Lackierungsprozess und wurde aufgeklärt, dass eine aufgetragene Lackierung anschließend mit UV-Licht bestrahlt wird und so in wenigen Stunden bereits vollständig ausgehärtet ist. Das Ganze funktioniert also mittlerweile wie bei einer Kunststofffüllung beim Zahnarzt. Erstaunlich!

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Ibanez AS93FM-TCD body

— Edle Decke, geschmackvolles Rot —

Ibanez AS93FM-TCD – der Korpus

Die Ibanez AS93FM-TCD ist eine Semiakustik-Gitarre mit Sustainblock. Dieser verhindert zuverlässig ungewolltes Feedback durch sich aufschaukelnde Frequenzen bei größerer Lautstärke oder Einsatz heftiger Verzerrung. Somit ist die Gitarre auch gut im Rock und Popbereich einzusetzen. Die Gitarre besitzt ein Gewicht von ca. 3,2 kg und ist damit ausgesprochen rückenfreundlich.

Der Korpus, also die Decke, der Rücken und die Zargen wurden aus schönem Riegelahorn hergestellt. Ein cremefarbenes Binding umschließt die Korpuskanten. Die Verarbeitung lässt nichts zu wünschen übrig, auch die Lackierung wurde sauber ausgeführt, ebenso der Übergang des geleimten Halses mit dem Korpus.

Ibanez AS93FM-TCD – der Hals

Der dreiteilige eingeleimte Hals mit einer Mensur von 628 mm aus Mahagoni und Ahorn wurde mit 22 Mediumbünden bestückt. Die Bünde weisen keine scharfen Kanten auf, wurden gut abgerichtet und poliert. Dem Griffbrett aus Ebenholz wurden weiße Block-Griffbretteinlagen spendiert. Der Hals wurde ebenfalls exakt in der Farbgebung des Korpus (Transparent Cherry Red) lackiert, was der Gitarre einen edlen Look verschafft.

Natürlich hat der Hals die bekannt firmentypische Form. Schauen wir uns die Kopfplatte von der Rückseite an, finden wir ein CE-Zeichen. Dieses ist überlackiert und kann demzufolge nicht entfernt werden. Diese Eigenschaft ist mittlerweile leider bei vielen Gitarren zu beobachten und ist dem Hersteller Ibanez natürlich nicht anzulasten. Die Kopfplattenrückseite ist in Höhe des Sattels etwas dicker gehalten. Sollte die Gitarre irgendwann einmal umfallen, könnte diese Maßnahme einen Kopfplattenbruch eventuell verhindern. Zu hoffen ist natürlich, dass so etwas niemals geschieht!

Ibanez AS93FM-TCD Neckprofil

— Die Halsmaße der Ibanez AS93FM-TCD —

Der Hals ist relativ klobig. Das muss nicht zwangsläufig ein Nachteil sein, trifft aber selten den Geschmack der großen Mehrheit der Gitarristen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein fetter Hals mit dicken Saiten (0.12-er) eine gute Kombination sein kann, solange man Jazz spielt und die Saiten nicht zieht. Soll die Ibanez AS93FM-TCD als Allroundgitarre funktionieren, also auch Blues, Soul und Funk oder Pop bedienen, scheint mir die Halsform nicht ideal, da das Saitenziehen durch die Halsform nicht unbedingt begünstigt wird. Wie immer kommt auch hier der persönliche Geschmack zum Tragen. Es gibt auch viele Gitarristen, die ein relativ massiges Profil mögen.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ibanez, gute Gitarren gute Preise. Eine meiner ersten Gitarren war eine Ibanez RG irgendwas. Die Firma hats einfach drauf.

    • Profilbild
      Stephan Güte RED

      Absolut deiner Meinung! Einer der wenigen Hersteller, bei denen man wirklich für das Maximalbudget eine maximale Qualität erhält. Meine erste E-Gitarre war auch eine IBZ und da ist mal jemand mit dem Auto drübergefahren, als sie in einer dünnen Kunstlederhülle steckte und auf einem Parkplatz lag. Defekt? Nur die G-Saite gerissen, das hat mich nachhaltig geprägt bzw. überzeugt :) Muss so 1985 rum gewesen sein, also quasi vorm Krieg :D

      • Profilbild
        AMAZONA Archiv

        @Stephan Güte Das Hahaha das gleiche bei mir. Ich glaub 1988, also auch kurz vor dem Krieg ;) fährt ein BMW über die Klampf, nur Koffer im Eimer, Ibanez lebte! Muss zugeben, der BMW war nur teilweise drüber, als es knackte, fuhr der Fahrer zurück und dachte, klingt wie eine Gitarre! Er hatte recht!

        Man kann sagen, bei Ibanez gab man damals 1200 DM für eine uneingeschränktes Gitarrenmodell deiner Wahl. Heute sind es 1200 : 2 = 600€

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Wenn ich die Kommentare so lese, dann wird es wohl mal Zeit für das Model „Evel Knievel“, mit Stahlbody und Adamantiumhals ;-)
    Tiefergelegt und mit Rallyestreifen auf dem Korpus. Alubinding nicht zu vergessen.

    • Profilbild
      OscSync AHU

      Kramer hatte in den 70ern zumindest Gitarren mit Aluhälsen im Programm! Die Dinger sollen sichim Winter allerdings unangenehm kühl angefühlt haben….

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