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Test: Ibanez, Grooveline G104 NT – Natur, E-Bass

(ID: 1291)

Ausstattung & Verarbeitung

Erfahrungsgemäß ist der Lieferumfang bei Ibanez Instrumenten zumeist überdurchschnittlich. Und genau dies trifft beim Gesamtpaket des Ibanez Grooveline ebenfalls zu. Neben einem robusten und geräumigen Hartschalenkoffer, sind darüber hinaus noch die obligatorische Anleitung, ein Gurt aus Kunstfaser und ein Inbusschlüssel-Set zur Justierung der Halsschraube bzw. der Brücke beigelegt.

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Allerdings muss erwähnt werden, dass der Ibanez Koffer ganz egozentrisch nur Bässe der Grooveline Serie aufnehmen kann und nicht für andere Bass-Modelle von Ibanez oder gar anderer Hersteller geeignet ist. Denn schließlich hat es die Korpusform des Ibanez Grooveline in sich. Diese orientiert sich zwar grundlegend am klassischen Double Cutaway-Design, lässt sich jedoch keinerlei stilistischen Schublade zuordnen und könnte ebenso gut aus der Feder eines Luigi Colani stammen. Der leicht verzogene Korpus und das scheinbar abtropfen zu wollende Horn des unteren Cutaway erwecken den Anschein, der Bass würde in den eigenen Händen zerschmelzen, was letztendlich für das prägnante Design des Ibanez Grooveline maßgebend ist.

-- Ibanez Grooveline G104 NT --

— Ibanez Grooveline G104 NT —

Neben der speziellen Form sind die weiteren Spezifikationen des Korpus dann schon bodenständiger. Bestehend aus Erle, mit einer Decke aus Esche, beschert die sichtbare Maserung dem Instrument einen natürlichen Look, welche durch die umgebende Schicht Klarlack effektiv vor kleineren Remplern geschützt wird und natürlich auch noch ganz schick aussieht. Darüber hinaus kommen die beiden mittenreichen CAP Sonic Arch-Humbucker und die in Chrom gehaltene Tight-End Brücke zur korpusseitigen Saitenfixierung zum Einsatz. Diese überzeugt einerseits durch ihr smoothes Design, die keinerlei scharfen und spitzen Ecken oder Kanten aufweist und andererseits aufgrund ihrer massiven Erscheinung, die jede Menge Sustain vermuten lässt.

Zur Klangformung steht eine aktive Dreiband-Elektronik zur Verfügung, die über fünf schwarze Kunststoffpotis angesteuert werden kann. Im Einzelnen lässt sich dabei regulierend auf die Funktionen Volume, Balance, Bass, Mids und Treble eingreifen. Wem das alles zu kompliziert ist, wer eher auf puristischen Wegen wandert oder eben einfach einen passiven Basssound bevorzugt, der kann problemlos über den benachbarten Kippschalter den aktiven EQ deaktivieren. Sollte einmal die 9V-Blockbatterie schlapp machen, ist dieser Kippschalter in Live-Situationen regelrecht überlebensnotwendig, um das Instrument wenigstens passiv wieder ins Rennen zu bringen, bevor man schulterzuckend und in Schamesröte auf der Bühne stehend seinen Bandkollegen in den Rücken fällt, weil kein einziger Ton mehr aus dem Bass kommen will.

-- Ibanez Grooveline Brücke --

— Ibanez Grooveline Brücke —

Sollte man jedoch mehr Zeit zum Batteriewechsel haben, so lässt sich dies wie gewohnt auf der Korpus-Rückseite bewerkstelligen. Hier ist die einfach per Hand zu öffnende Klappe zum Batteriefach zu finden, über die man den 9V-Block in null Komma nichts gewechselt hat. In direkter Nachbarschaft sind hier ebenso die Klappe zum Elektronikfach und die Halsbefestigung zu finden. Mit einer sechsfachen Verschraubung ist der Hals bombensicher mit dem Korpus verbunden, so dass eine direkte Schwingungsübertragung gewährleistet werden kann. Denn im Hals des Ibanez Grooveline schwingt so einiges und darüber hinaus auch noch äußerst exotisch.

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Mit einem fünfstreifigen Hals aus Wenge und Bubinga kommen zwei äußerst harte, afrikanische Tonhölzer zum Einsatz, die für ihren mittenreichen Charakter bekannt sind. Neben diesen klanglichen Eigenschaften sieht die Materialverbindung dieser beiden dunklen Holzsorten auf der Halsrückseite zudem äußerst schick aus. Schließlich kann auch ein Rücken entzücken! Allerdings wurde auf eine Lackierung des Halses verzichtet, so dass man mit dem Daumen direkt auf der offenporigen und daher eher rauen Oberfläche aufliegt.

-- Ibanez Grooveline Halsverschraubung --

— Ibanez Grooveline Halsverschraubung —

Auf der Halsvorderseite erstreckt sich über eine Mensur von 34″ ein Palisander-Griffbrett mit 22 Bünden, das dem Grundsound des Ibanez Grooveline eine warme Klangcharakteristik beisteuert. Große Bundmarkierungen in Form von Inlays sucht man auf der Griffbrettvorderseite vergeblich, was wiederum für eine cleane Optik und klare Differenzierung zwischen hellem Korpus und dunklem Hals sorgt. Ganz ohne „Navigationsgerät“ schickt Ibanez seine Kunden allerdings auch nicht auf Straße. So sind kleinere punktuelle Bundmarkierungen an der Griffbrettseite eingelassen, um nicht komplett blind spielen zu müssen.

Nach Korpus und Hals bleibt nur noch die Kopfplatte zu erwähnen, die ähnlich wie der Korpus eine leichte geschwungene Form aufnimmt. Im Gegensatz zur silbrig glänzenden Brücke auf dem Korpus erstrahlen die Stimmmechaniken hier in einem dunklen Metallic-Look. Diese fixieren die über einen Kunststoffsteg geführten Saiten sicher und stimmstabil und fügen sich optisch homogen in die schwarz lackierte Front der Kopfplatte. Um den extrovertierten Grooveline auch sicher der Marke Ibanez zuordnen zu können, ist am oberen Ende der Kopfplatte der typisch zackige Firmenschriftzug zu erkennen. Den Abschluss bildet der offen liegende Eingang zur Halsspannschraube, über den man mit Hilfe des mitgelieferten Werkzeugs die Halskrümmung auf seine eigenen Ansprüche anpassen kann.

Äußerst hervorzuheben ist die tadellose Verarbeitung des Basses, die keinerlei Auffälligkeiten bereit hält. Hier zeigt sich, dass Qualitätskontrolle auch funktionieren kann, wie es nicht unbedingt bei allen Herstellern der Fall ist. Direkt „out of the box“ sind keinerlei Kratzer oder verarbeitungsbedingten Mängel festzustellen, und wackelnde Potis oder lockere Stimmmechaniken sucht man vergeblich. Ebenso die Werkseinstellungen des Basses hinsichtlich der Saitenhöhe oder der Halskrümmung sind durchaus brauchbar und machen es somit möglich sofort loszulegen, womit es auch sogleich hier weiter geht. 

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    75631

    „Allein ein deutlicher Verlust von Druck und Output ist in der passiven Einstellung natürlich wahrzunehmen.“

    Firmen wie Glockenklang und Aguilar liefern seit Jahren den Beweis, dass dieser Outputverlust nicht normal sein sollte.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @75631 Das stimmt so nicht! Der Outputverlust, wie er beschrieben wird ist ja so gesehen keiner, da die Pickups in beiden Fällen immer nur das unverstärkte Signal ausgeben können. Das heißt, wenn man diesen „Verlust nicht haben möchte, müßte man den aktiven Modus, sprich den Preamp, ausbremsen. Ibanez wollte halt einen anderen Weg gehen. Wenn Glockenklang seine Preamps grundsätzlich auf 0 dB Verstärkung auslegt, mag das praktisch sein, wenn man beim Spiel oft zwischen aktivem und passivem Modus hin und herschaltet. Da ich, wie auch viele andere Bassisten aber permanent aktiv spiele, mag´s ich es lieber wenn der Preamp direkt etwas mehr Dampf macht.

      Das Argument mit der leeren Batterie beim Gig werde ich wohl nie verstehen. In 30 Jahren mit aktiven Bässen ist mir noch nie ein Bass wegen sowas ausgefallen. Man darf sie auch mal wechseln! Bei Saiten macht man es ja auch.

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