Die Elektrik der Ibanez JCRG13BEM-OA
Ziemlich genau dreißig Jahre gibt es nun schon die Ibanez RG-Serie. Und fast genau so lang währt auch schon die Liaison zwischen Ibanez und dem amerikanischen Tonabnehmerhersteller DiMarzio, der auch die Ibanez JCRG13BEM-OA mit drei Modellen ausstattet. So sitzt in der Stegposition ein PAF36 Anniversary Humbucker, der Singlecoil in der Mitte ist das Modell Red Velvet und am Hals hat ein Air Classic Humbucker seinen Platz gefunden. Angewählt bzw. geschaltet werden die Pickups über einen satt einrastenden Fünfwegeschalter, der zusammen mit einem Volume- und Tonepoti für den gewünschten Mix sorgt. Also alles, wie gehabt an der RG!
— DiMarzio PAF36 Anniversary Humbucker in der Stegposition —
Dass die verwendeten Komponenten von höchster Qualität sind, darüber muss man eigentlich keine Worte verlieren. Der robuste Schalter und die weich laufenden, wackelfreien Potis mit den griffigen Metallknöpfen lassen sich wie Butter benutzen, ebenso überzeugt das Vibratosystem mit seiner absolut verstimmungsfreien Funktion. Wer hätte es bei diesem Preis auch anders erwartet?
Der auf zwei Bolzen gelagerte Vibratoblock lässt sich zudem auch in der Höhe sehr präzise und leichtgängig einstellen, sodass eine Korrektur der Saitenlage innerhalb weniger Sekunden erledigt ist. Die famose Verarbeitung des Halses und der Bundstäbchen tut ihr Übriges, um der Ibanez JCRG13BEM-OA so ein traumhaftes Setting zu verpassen – diese Gitarre spielt sich wahrhaftig wie von selbst!
— Geschmeidiger Hals-Korpus-Übergang und Metallplatte aus gebürstetem Edelstahl —
Zwischenzeugnis
Kann man bei einem Instrument für einen Ladenpreis von weit über 5000,- Euro überhaupt Mängel finden? Nun, bei der Ibanez JCRG13BEM-OA muss man die Fehler schon mit der Lupe suchen. Und wird garantiert an keiner Stelle fündig. Dafür überzeugt die hohe Handwerkskunst, die sich an Dingen wie der perfekten Bookmatched Decke oder dem aufwendigen „Tree of Life Inlay“ zeigt. Und über die Ergonomie einer RG aus dem Hause Ibanez muss man nicht mehr viel sagen, auch die Ibanez JCRG13BEM-OA bietet diesbezüglich alle Annehmlichkeiten. Nun aber ab zum Soundcheck mit der teuren Japanerin!
Mir will nicht in den Kopf, warum ein „Extremer Limited Status“ unter Plus in der Bewertung geführt wird, es gibt genug Musiker, die Funktion, Klang und Understatement als Gesamtpaket attraktiver finden.
Ich würde mich mit diesem Ding ungern als Snob outen und Kitsch oder Luxus scheint mir auch gar nicht die Frage – die Gitarre ist auf jeden Fall Verschwendung und man kann handwerkliches Können auch sicher in einem niedrigeren Preisrahmen so absichern, dass es nicht verlorengeht.
Geile Gitarre ohne Zweifel, aber ja die Menschen brauchen Superlativen um sich zu freuen. Oft hilft einfaches Gitarre spielen üben um einen besseren Sound zu bekommen. Da hilft es wenig, einfach viel Geld zu auszugeben. Lernt erst mal spielen.
Hier geht es aber nicht um das Thema „Üben“ sondern um eine Artikelbeschreibung einer hochwertig hergestellten Gitarre. Das man auf einer billigen oder günstigeren Gitarre auch üben kann ist nun ja wirklich nichts Neues, aber am Thema vorbei ! Hier geht es um ein edles Instrument im Hochpreissegment und hat genauso das Recht vorgestellt zu werden wie jedes andere Instrument, egal zu welchem Preis. Ich bin zwar kein Freund von flachen Hälsen, aber das Instrument sieht toll aus der Artikel ist schön beschrieben, danke dafür !