Sound & Praxis mit der Ibanez JCRG13BEM-OA
Akustisch
Der akustische Grundsound entspricht weitestgehend dem einer Oberklasse-RG. Das Frequenzbild zeigt sich sehr ausgewogen mit einer Überbetonung des Mitten- und Höhenbereiches und einer sehr fixen Ansprache (Attack), das wohl auf die Ahorndecke und den Wizard-Ahornhals zurückzuführen ist. Die Bespielbarkeit ist, wie bereits weiter oben erwähnt, schlichtweg superb – insofern man auf das ultraflache Shaping der Wizard Hälse steht. Die Voraussetzungen für technisch anspruchsvolle Spielarten könnten bei diesem Halsprofil kaum besser sein. Dazu garantieren, wie eh und je, die beiden weit ausgesägten Cutaways und der bearbeitete Hals-Korpus-Übergang eine optimale Erreichbarkeit der oberen Lagen des Griffbretts.
An dieser Stelle sei nochmals auf das absolut verstimmungsfreie Vibrato hingewiesen, bei dem der Hebel völlig frei von Spiel agiert und trotzdem sofort nach seiner Benutzung aus dem Aktionsradius der rechten Hand verschwindet. So und nicht anders soll es sein! Zudem erlaubt die flache Bauweise des Vibratoblocks eine sehr angenehme Auflageposition für die Schlaghand, was zusammen mit dem abgeschrägten Korpus einfach eine hervorragende Ergonomie ergibt.
Elektrisch
Die eingesetzten DiMarzio Pickups erweisen sich als idealer Sparringpartner für den Grundsound der Ibanez JCRG13BEM-OA. Wenn es hier und dort vielleicht etwas an Power fehlt, so können diese Pickups das locker kompensieren und beweisen neben ihrem hohen Output auch einen eindeutigen Charakter, der vom warmen Vintage Bluessound des Air Classic Pickups am Hals über schneidige, drahtige und bissige Kombinationen mit dem Red Velvet Singlecoil in der Mittenposition bis hin zu messerscharfe Riffsounds des PAF36 Anniversary am Steg reicht.
Auch reagieren alle Pickups gleich gut und ohne Dynamik- und Frequenzverluste bei „Spielereien“ mit dem Volume-Poti, das im Übrigen wunderbar leichtgängig funktioniert. Mit dieser Pickup-Konfiguration ist man garantiert mit der Ibanez JCRG13BEM-OA in nahezu jeder Stilistik am Start!
Mir will nicht in den Kopf, warum ein „Extremer Limited Status“ unter Plus in der Bewertung geführt wird, es gibt genug Musiker, die Funktion, Klang und Understatement als Gesamtpaket attraktiver finden.
Ich würde mich mit diesem Ding ungern als Snob outen und Kitsch oder Luxus scheint mir auch gar nicht die Frage – die Gitarre ist auf jeden Fall Verschwendung und man kann handwerkliches Können auch sicher in einem niedrigeren Preisrahmen so absichern, dass es nicht verlorengeht.
Geile Gitarre ohne Zweifel, aber ja die Menschen brauchen Superlativen um sich zu freuen. Oft hilft einfaches Gitarre spielen üben um einen besseren Sound zu bekommen. Da hilft es wenig, einfach viel Geld zu auszugeben. Lernt erst mal spielen.
Hier geht es aber nicht um das Thema „Üben“ sondern um eine Artikelbeschreibung einer hochwertig hergestellten Gitarre. Das man auf einer billigen oder günstigeren Gitarre auch üben kann ist nun ja wirklich nichts Neues, aber am Thema vorbei ! Hier geht es um ein edles Instrument im Hochpreissegment und hat genauso das Recht vorgestellt zu werden wie jedes andere Instrument, egal zu welchem Preis. Ich bin zwar kein Freund von flachen Hälsen, aber das Instrument sieht toll aus der Artikel ist schön beschrieben, danke dafür !