Sound/Bespielbarkeit
Was schon in der Optik des Ibanez PGB1 deutlich wurde, setzt sich im Ton fort. Dieser Bass will rocken!
Grundsätzlich lässt sich dem Ibanez PGB1 ein fetter und klarer Ton nachsagen, der allerdings zusätzlich durch die verbaute aktive Elektronik, mit dem kleinen, aber feinen Drei-Wege-Schalter, drei komplett unterschiedliche Soundpresets bereitstellt. Legt man den Schalter Richtung Bridge um, so erhält man die Humbucker-Schaltung. Diese besticht durch einen klaren und drahtigen Ton, der sehr stark an einen Music-Man-Bass erinnert. Dies liegt vorrangig an der Absenkung in den Mitten, die für den unverkennbaren Ton sorgt. In der Mittel– bzw. Neck-Stellung arbeitet der Pickup als Singlecoil mit zusätzlicher Dummyspule. Diese dient der Unterdrückung von Einstreuungen/Nebengeräuschen, da Singlecoil-Pickups diesbezüglich bekannterweise sehr anfällig sind. Klanglich zeigt sich der Bass in diesen Positionen relativ klassisch, mit einem touch oldschool-Sound.
Einzig in der Neck-Stellung wird nach dem Pickup noch ein Filter zur Absenkung der Höhen (High-Cut-Filter) geschaltet, was die Soundvielfalt um eine weitere Nuance erweitert. Wem dies noch nicht reicht, kann sich zusätzlich der Drei-Band-Klangregelung bedienen. Diese arbeitet sehr präzise und macht kleinste Veränderungen hörbar. Im einzelnen hat man klassischerweise drei Drehregler zum Anheben oder Absenken von Bässen, Mitten und Höhen, die auf dem Korpus ergonomisch gut erreichbar angebracht sind.
Durch die String-through-body-Konstruktion besticht der PGB1 mit einer gehörigen Portion Sustain. Erstaunlicherweise kann bei diesem 4-Saiter im 5-Saiter-Pelz sogar die B-Saite überzeugen. Diese Saite birgt ja bekannterweise sogar bei reinrassigen 5-Saitern oftmals Probleme, da i.d.R. ein Dynamikverlust im Vergleich zu den anderen Saiten zu verzeichnen ist. Hier jedoch zeigt sich ein homogenes Klangbild, welches über alle vier Saiten aufrecht erhalten wird.
Das String-Spacing liegt mit 11 mm am Sattel und 19 mm am Steg für einen 4-Saiter im durchschnittlichen Bereich.
Die Halsbreite, wie auch -dicke verdeutlichen dann schon eher, dass es diesem Bass nicht in erster Linie um filigrane highspeed Läufe geht. Bei der Halsbreite lassen sich am Sattel und Steg solide 43 bzw. 57 mm messen. Ebenso die Halsdicke spricht mit 22 mm am 1. bzw. mit 24 mm am 12. Bund dafür. Dieser Bass will eben hart angepackt werden. Und wem Aufnahmen der Band Slipknot bekannt sind, sollte dies auch nicht wundern.
Trotz der durchaus großzügigen Dimensionierung laufen Positionswechsel auf der hochglanzlackierten Halsrückseite flüssig ab. Aber diese Vorliebe ist natürlich von Bassist zu Bassist unterschiedlich und sollte am besten durch Antesten ausgelotet werden.