Praxis & Sound
Fährt man den Ibanez SR300B-WK zum ersten Mal aus, so macht sich erst richtig bemerkbar, wie locker flockig sich dieser Bass im Handling verhält. Dies ist vor allem direkt mit den Werkseinstellungen des Basses möglich, ohne noch größere Korrekturen hinsichtlich der Saitenlage oder der Halskrümmung vornehmen zu müssen. Darüber hinaus spielen die bereits vorab erwähnte leicht reduzierte Korpusgröße und das entsprechend geringere Gewicht natürlich eine wesentliche Rolle.
Erfreulicherweise macht das Instrument trotz dieser nicht unerheblichen Anpassungen einen äußerst ausgewogenen Eindruck. Ob im Sitzen auf dem Schoß aufliegend oder im Stehen am Gurt hängend, gibt es keinerlei Tendenzen zur Kopflastigkeit oder anderer unausgewogenen Gleichgewichtsstörungen.
Ebenso positiv hervorzuheben ist der Ibanez-typisch schlanke Hals, der sich überaus entspannt bespielen lässt. In Kombination mit dem Saitenabstand von ca. 19 mm haben besonders Personen mit kleinen Händen ein leichtes Spiel. Aber auch größere Hände fühlen sich auf dem Griffbrett sofort wie zu Hause. Generell lädt das Griffbrett regelrecht zu rasanten Fingerstyle-Attacken ein, um mit den Fingern in Windeseile von den tiefsten bis hin zu den höchsten Bünden zu flitzen.
Aus klanglicher Sicht lässt sich der Grundklang des SR300B-WK als äußerst vielschichtig beschreiben, was in erster Linie an den gezielt eingesetzten Hölzern liegt. Das Mahagoni im Korpus und der Hals aus Ahorn und Palisander erzeugen einen sustainreichen, warmen Sound, der gleichermaßen mit transparenten und brillanten Höhen verfeinert wird, wobei das direkte Bassfundament stets präsent ist.
Doch damit nicht genug. Schließlich lässt sich der Grundklang mit dem Dreiband-EQ noch gehörig nachbearbeiten, um so flexibel und facettenreich die verschiedensten Soundvorstellungen umsetzen zu können. Somit lässt sich der Ibanez SR300B-WK aus klanglicher Sicht ohne Weiteres in den unterschiedlichsten Musikgenren einsetzen. Auch wenn die Optik des Basses vornehmlich in die Rock- oder Metal-Ecke tendiert, sollten Ausflüge in andere Gefilde kein Problem darstellen.