Ja, also trocken angespielt schon mal ganz hervorragend! Trotz der schmalen Bauform und der geringen Masse ist es immer wieder erstaunlich, mit welchem Sustain ein Instrument der Prestige S-Serie auftrumpfen kann! Auch der übrige Grundsound klingt nicht minder interessant, die Ibanez SV 2009SC zeigt sich bereits hier äußerst drahtig, spritzig und mittenbetont und überrascht dabei mit einem äußerst geringen Gewicht, was dem Handling mit dem Instrument insgesamt natürlich sehr entgegen kommt. Hier erweist sich die Auswahl des Mahagonis für den Korpus von Vorteil, das wohl gut abgelagert verarbeitet wurde und auch ansonsten prima vor sich hin resoniert. Das Werkssetting dürfte wohl für einige Spieler etwas zu „kräftig“ eingestellt sein, mit ein paar Handgriffen lässt sich das aber schnell auf die persönlichen Bedürfnisse anpassen.
Dieser erste Eindruck im unverstärkten Zustand setzt sich auch beim Spielen mit Amp nahtlos fort. Durch die extrem flexible Schaltung mit dem Push-Pull-Tonepoti sind die Ibanez SV 2009SC und ihr Besitzer wohl so ziemlich allen Anforderungen gewachsen. Der Hals-Humbucker liefert ein kräftiges, bassreiches und charaktervolles Klangbild für Blues Licks oder fette Riffs, sein Gegenüber am Steg tut das nicht weniger gut und empfiehlt sich natürlich für saubere und präzise Riffarbeit, ohne jedoch dabei im Mittenbereich zu stark aufzufallen bzw. hervorzutreten. In Kombination mit dem glasklar klingenden Singlecoil in der Mittenposition könnte man in diesem Zusammenhang schon das Klischee von der „Qual der Wahl“ bei dieser Auswahl an Sounds bemühen, Musiker mit Ansprüchen an die Flexibilität ihrer Gitarre werden diese Schaltung aber ganz sicher zu schätzen wissen. Solange sie die Ibanez SV 2009SC nicht wegen ihres Exotenstatus in einer Vitrine verstauben lassen.