Auf der Rückseite findet man den Stromanschluss, einen Kippschalter, mit dem man den Output Mode wählen kann, einmal mit der Leistung 15 Watt und für leisere Sessions die 5 Watt Variante. Bei dem 15-Watt-Modus läuft der Amp im Pentoden-Betrieb, im 5-Watt-Modus mit der Triode. Anschlüsse für Boxen gibt es folgende: 1×16 Ohm, 1×8 Ohm (hier ist der Celestion Seventy 80 angeschlossen), 1×4 Ohm und 2×8 Ohm, bzw. 2×16 Ohm sind im Programm. Ich würde sagen, man findet also genug Anschluss. Was noch bleibt, ist ein Stereo-Klinken-Eingang für den Fußschalter sowie eine Send- und eine Return-Buchse zum Einschleifen von Effekten. Der Verstärker ist in allem sehr gut verarbeitet, somit gibt es nichts zu meckern, die Potis drehen nicht zu leicht, die Schalter und In/Outputjacks machen einen soliden und langlebigen Eindruck. Nun gut: Glühen wir das Teil mal vor!
Praxis
Anders als bei Autos mit älteren Dieselmotoren dieser Zeit startet der Ibanez TSA15 nach einmaligem Vorglühen und Aktivierung über den Standby-Schalter auch bei niedrigen Temperaturen zuverlässig. Schon nach den ersten Tönen im Cleanbereich leistet der Combo große Überzeugungsarbeit. Der Sound geht, wie auch schon mein Kollege Stephan Güte bei seiner Rezension der Top- und Box-Kombination feststellte, ganz klar in Richtung Fender-Sounds. Die neutrale Zwölf-Uhr-Einstellung beim Treble- und Bassregler alleine liefert einen sehr ausgewogenen, warmen und runden Ton, unabhängig von der Gitarrenwahl. Soundvarianten sind trotz der minimalen Einstellmöglichkeit ausreichend vorhanden. Mit etwas mehr Bass – und die Höhen auf zehn, elf Uhr – bekommt man einen schönen „jazzigen“ Ton, im umgekehrten Fall einen schönen Twang für Countrystyle-Cleansounds.
Die Dynamik des TSA15 entfaltet sich zunehmend mit der Lautstärke, aber leider auch im direkten Vergleich mit den beiden Leistungsmodi. Der 5-Watt-Modus klingt durchaus gut und ist trotz Leistungsreduzierung auch immer noch ganz schön laut für das Wohnzimmer, aber richtig gut entfaltet sich der Ton erst im 15-Watt-Modus. Was bedeutet: Wenn man das beste Dynamikverhalten und die schönste Kompression des Verstärkers bekommen möchte, kommt man nicht um einen gewissen Level an Lautstärke herum. Und da wird es für den Hausgebrauch eventuell kritisch, was natürlich auch von den üblichen Gegebenheiten abhängt. Aber sind wir mal ehrlich, letztendlich ist es ja auch bei den meisten „Niedrigwatt-Röhrenamps“ so, dass man nun mal einen gewissen Pegel benötigt. Wie auch immer, in Sachen Sound und Lautstärke braucht sich der TSA15 nicht vor seinen Konkurrenten mit dem großen „F“ zu verstecken. Zumal Lautstärke ja auch nicht in jedem Kontext negativ ist, denn für seine „nur“ 15 Watt besitzt der Amp einen doch immensen Schalldruck und besteht somit locker Proben gegen einen Schlagzeuger und kleinere Club-Gigs. Dazu kommt, dass er im Cleanbereich, wenn überhaupt, erst sehr spät anfängt zu „rotzen“.