Pro Fader wurde den beiden Controllern (QCon Pro und QCon EX) eine 12 Segment-LED-Levelanzeige spendiert. Leider ist diese Anzeige nach meinem Dafürhalten absolut unbrauchbar. Die Anzeige ist meist auf zwei LEDs (7 & 8) festgenagelt. Untersteuerungen und – vor allem – Übersteuerungen lassen sich so kaum bequem und rechtzeitig erkennen, schade. Die Ansteuerung der DAW-Fader erfolgt in nur 7 Bit, also mit nur 128 Abstufungen der Faderpositionen. Das dürfte der inhaltlich stärkste Kritikpunkt sein. Feinjustierung muss also dann wieder mit der Maus vorgenommen werden. Ist das in der Praxis ein echtes Problem? Ein 100mm-Fader wird in 128 Einzelschritte unterteilt. Das würde je nach Auflösung der Audioaufnahme (Bit) bedeuten, dass der Regler nur in halb oder viertel Bit-Schritten auflöst (3 oder 1,5 dB). Das ist in der Praxis doch etwas wenig, bitte nachbessern!
Angebunden wird das gute Stück mittels USB, ganz auf der Höhe der Zeit, MIDI-Buchsen findet man auf der Rückseite allerdings vergeblich. Leider ist ein Netzteil von Nöten, um das gute Stück betreiben zu können. Das liegt aber auch in der Natur der Sache: Es wäre ein Kampfauftrag, die komplette Peripherie via USB mit Strom zu versorgen.
Interessant ist, dass sich auf meinem Vista64-Testsystem der Controller ohne Probleme betreiben lies, entgegen der technischen Angaben: „Herstellerirrtum zu Ihren Gunsten“ – würde die entsprechende Ereigniskarte bei Monopoly heißen.
Hallo Florian,
erstmal danke für den interessanten Test. Nur finde ich eine „sehr gut“-Bewertung bei soviel genannten Minuspunkten etwas zu viel. Was Dich gestört hat, sind in meinen Augen schon ernstzunehmende Ärgernisse. Besonders die Auflösung von 128 Schritten bei 100 mm-Fadern sind ja wohl ein schlechter Witz vom Hersteller.
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
@Onkel Sigi Stimmt, da iss was schief gelaufen!
Also ich halte ein „gut“ bis „sehr gut“ schon für angemessen, wenn man das Preis-Leistungsverhältnis betrachtet. Bis vor kurzem bekam man für diesen Preis in einem solchen Controller nur normale Fader und Potis, hier sind Encoder und Motorfader verbaut, dazu ein großes Display. Und die Fader sind nicht solche Klapperdinger wie bei Behringer.
Was die Auflösung angeht: 7 Bit = 128 Schritte auf einem 100mm Regler sind 0,8mm pro Schritt. Man zeige mir jemanden, der einen Fader um weniger als einen Millimeter bewegen kann und dann auch noch einen Unterschied hört. In jeder guten DAW werden diese Lautstärkeschritte dann doch sowieso noch intern geglättet, ist also überhaupt kein Problem.
Und die Zielgruppe für dieses Teil sind logischerweise nicht Profi-Studios, die für einen Controller zehnmal soviel ausgeben würden. Für den Heimstudio-Betreiber bietet Icon Geräte, die woanders das doppelte kosten. Leider geht die Firma gegenüber dem Werbeaufwand, den sich Korg, Behringer und Konsorten leisten können, ziemlich unter….
Versuch mal einen EQ oder einen Filter zu stimmen (hohe resonanz) mit 128 steps :)
Da ist jede Maus präziser.
Ich muss sagen, dass ich diesen Test sehr gut finde, auch wenn er schon wieder etwas älter ist und man inzwischen ja schon etwas vom Nachfolger hört. Der Icon Qcon Pro G2 soll zumindest zwei Kritikpunkte verbessern. Zum einen soll die Auflösung der Motorfader verbessert worden sein und nicht mehr nur bei 7 bit liegen, sondern bei 10 bit und zum anderen sollen auch die Pegel nun nicht mehr stillstehen, sondern auch besser visuelles Feedback liefern.
Nichtsdestotrotz habe ich mir die beiden Qcons gegönnt, die aktuell noch zu haben sind. Und für einen Gesamtpreis von 700 Euro, denn ich dafür bezahlt habe bin ich mehr als zufrieden.
Betrachtet man das Preis – Leistungs – Verhältnis bin ich der Meinung, dass es keinen besseren Controller gibt.