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Test: iConnectivity AUDIO4c, USB-Audiointerface

Multihost-Interface: Flexibel unterwegs

1. Oktober 2021
iconnectivity audio4c test

iConnectivity AUDIO4c, USB-Audiointerface

Mit dem AUDIO4c bringt der kanadische Hersteller iConnnectivity ein USB-C Audio- und MIDI-Interface auf den Markt, das drei verschiedene Einsatzzwecke vereint und sich für Streaming, Recording und Live-Performances eignet. Das Multiplattform-basierte Interface bietet 4 Eingänge, 6 Ausgänge sowie 2 USB-C-Anschlüsse. Was das iConnnectivity AUDIO4c sonst noch alles kann und wie es sich in der Praxis verhält, klären wir in diesem Test.

iConnectivity AUDIO4c: Übersicht und Features

Immer komplexere Anwendungen erfordern immer flexiblere Geräte. Das iConnectivity AUDIO4c mit 24 Bit/96 kHz High-Resolution-Audio erfüllt diesen Anspruch im Bereich der Audiointerfaces und setzt auf vielseitige Einsatzzwecke. Live-Streams, Recording, Live-Performances – all das wird mit dem AUDIO4c und der mitgelieferten hauseigenen Software Auracle for X-Series ermöglicht. Dabei läuft das USB-C Audio- und MIDI-Interface nicht nur auf den gängigen Plattformen wie Mac und PC, sondern auch auf mobilen Geräten mit iOS und erstmalig nun auch unter Android. Aber auch Standalone lässt sich das AUDIO4c betreiben, denn das Routing und die Konfiguration der Ein- und Ausgänge wird im internen Flash-Speicher abgelegt.

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iConnectivity_AUDIO4c test

Verwendet man einen USB-Hub, so können über den USB-MIDI Host-Port bis zu 8 MIDI-Geräte gleichzeitig bedient werden. Flexibilität ist das Kernmerkmal des AUDIO4c.

Das AUDIO4c liefert vier Kombobuchsen (XLR und Klinke), sechs TRS-Outputs, DIN-MIDI, MIDI I/O sowie zwei USB-C Ports. Das Gehäuse wirkt super verarbeitet und von hochwertiger Qualität.

Auf der Frontseite befindet sich ein Touch-Display, worüber sich einige Funktionen steuern lassen, wie etwa die pro Kanal einzeln zuschaltbare 48 V Phantomspeisung oder auch die Lautstärke für die 4 Outputs. Der Regelweg für den Drehregler ist hier recht weit gefasst, so dass man ganz schön drehen muss – für feine Abstimmung praktisch, für schnelles Laut- und Leisermachen ein wenig zu langsam.

Das AUDIO4c ist übrigens nicht bus-powered, sondern wird mit einem mitgelieferten Netzteil betrieben.

iConnectivity AUDIO4c: Flexibel mit 2 x USB-C

Das iConnectivity AUDIO4c ist mit zwei USB-C-Anschlüssen ausgestattet. Genau genommen sind es also zwei Interfaces in einem: An jedem USB-Anschluss kann ein Computer oder iPad angeschlossen werden – man kann somit ein iOS-Device mit einem Computer synchronisieren. Oder man vereint zwei Computer mit einem Interface und nutzt so gleichzeitig die Ein- und Ausgänge und tauscht Audio- und MIDI-Daten aus –  es bieten sich viele Einsatzmöglichkeiten.

Für ältere Rechner und Geräte liegt dem AUDIO4c auch ein Adapter von USB-C auf einen normalen USB-B-Anschluss vor. Außerdem bieten die USB Anschlüsse eine Ladefunktion, die angeschlossene Devices zugleich mit Strom (15 W) versorgt – sehr praktisch!

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Einen digitalen Anschluss bietet das AUDIO4c hingegen nicht.

iconnectivity audio4c testAudiokanäle und Routingmöglichkeiten

Wie der Name des AUDIO4C erkennen lässt, bietet das USB-2.0-Audiointerface vier analoge Eingänge sowie vier analoge Line-Ausgänge, zusätzlich gibt es noch einen getrennt adressierbaren Kopfhörerausgang (5/6).

Weiterhin kann das iConnectivity AUDIO4c über die beiden USB-C-Audioports noch je 20 Kanäle übertragen. Über den in der Auracle Software verfügbaren Audiomixer stehen weitere 6 Kanäle zur Verfügung. Die integrierte Matrix bietet Überblick und Routing für alle I/Os.

Mittels Audio- und MIDI-PassThru kann man Audiosignale digital zwischen zwei angeschlossenen Geräten weiterschicken. Auch hier wird das Routing wieder über Auracle konfiguriert. Man kann so etwa einen Synthesizer-Sound von seinem iPad in den Computer integrieren. In den Audio- und MIDI-Settings der iPad-App lässt sich aus einer Liste „MIDI auf USB1“ anwählen. Anschließend lässt sich in der DAW des Computers das iPad anspielen und natürlich auch aufnehmen. Die hier erzeugte Latenz des Audio-Passthru ist dabei noch in Ordnung – im Test ergab sich, dass ungefähr die Buffergröße x 2 als Wert für die erzeugt Latenz von Audio-Passthru angenommen werden kann. Damit lässt sich je nach Buffergröße gut arbeiten.

Das Routing geschieht in der Software Auracle for X-Series

Streaming leicht gemacht

Video-Content und Live-Streaming für Plattformen wie YouTube, Twitch oder Facebook Live wird immer relevanter. iConnectivity will hier eine Lücke füllen und bringt mit dem AUDIO4c einige sehr hilfreiche Features an den Start. In der Auracle for X-Series Software einfach den Stream-Button drücken und man hat direkt Zugriff auf alle Inputs und Outputs. Die Signale der verschiedenen Audioquellen wie Tablet, Computer oder Smartphone lassen sich nun schnell mischen und als Stereomix für den Live-Stream ausgeben.

Das iConnectivity AUDIO4c in der Praxis

Die Flexibilität des AUDIO4c ist schon beeindruckend. Durch die Fähigkeit, direkt über das Audiointerface mehrere Hosts anzuschließen und anzusteuern, erspart man sich in vielen Anwendungen einen Mixer. Das Routing über Auracle for X-Series verläuft nach einer kurzen Einarbeitung problemlos und geradlinig.

Auch das MIDI-Routing kann sehr flexibel gestaltet werden. Das AUDIO4c unterstützt pro USB-C-Port bis zu 10 MIDI-Ports mit je 16 MIDI-Kanälen, neben dem 5-pol DIN-MIDI-Anschluss und dem USB-A-Host-Anschluss mit ebenfalls je 16 MIDI-Kanälen. In der Auracle Software kann auf der MIDI-Routing-Page jede mögliche Verbindung über SOURCE und DESTINATION realisiert werden.

Im Test gab es folgende Szenarien:

– iPad GarageBand als Audio in Logic Pro X aufnehmen

– die Spielhilfen aus iPad Garageband zur Steuerung von Logic Pro X Instrumenten

– den Output 1/2 von meinem MacBook in GarageBand auf dem iPad aufnehmen

– zwei iPads synchronisieren

– Synthesizer-App von einem Android-Smartphone in Logic Pro X aufnehmen

Diese verschiedenen Szenarien mit nur einem Gerät realisieren zu können, ohne ein Mischpult anschließen oder ein zweites Interface benutzen zu müssen, ist schon ziemlich genial. Das Routing in Auracle for X-Series ist zwar komplex und erfordert aufgrund dessen eine kurze Einarbeitung, dann erschließt es sich jedoch gut. Hänger oder langes Kopfkratzen kamen nicht auf, die Zuweisung ist sinnvoll und logisch aufgebaut. Auch zwischen Apple und Android waren keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Performance oder Kompatibilität bemerkbar.

iconnectivity audio4c test

Audio- und MIDI-PassThru funktionierte einwandfrei und die erzeugte Latenz liegt in einem absolut akzeptablen Rahmen. Richtig ausgeschöpft werden die Möglichkeiten des AUDIO4c sicher erst mit einem Tablet, Smartphone und einem Laptop, aber auch ohne zusätzliche mobile Devices kann man von dem flexiblen Routing profitieren.

Ebenfalls interessant, neben der Multihost-Fähigkeit und den flexiblen Anwendungsmöglichkeiten ist natürlich der Klang des iConnectivity AUDIO4c. Die vier Mikrofon-Preamps liefern ordentliche Werte und lösen Eingangssignale detailgetreu und neutral auf. Mit 60 dB Verstärkung stellen sie auch genug Saft für etwa Bändchenmikrofone oder andere Mics bereit, die viel Gain benötigen. Akustische Gitarren, mit einem Stereo-Kondensatormikrofon-Pärchen über Eingang 1 und 2 des AUDIO4c aufgenommen, klingen sehr angenehm und über das gesamte Frequenzspektrum ausgeglichen. Als Vergleich habe ich hierzu mein RME Fireface 802 herangezogen, das zwar doch noch eine Nuance feiner und neutraler klingt, dennoch kann sich das iConnectivity AUDIO4c in puncto Klangabbildung durchaus sehen lassen.

iconnectivity audio4c test

Der Markt für USB-Audiointerfaces ist mittlerweile wirklich groß und es finden sich viele Produkte, die sich im Funktionsumfang und Produktdesign vielfach überschneiden. Das iConnectivity AUDIO4c stellt hier eine willkommene Ausnahme dar und bringt einige schöne Alleinstellungsmerkmale mit, die in dieser Form bei keinem anderen USB-Audiointerface zu finden sind. Die Flexibilität ist großartig und man merkt, dass sich der Hersteller wirklich Gedanken gemacht hat, ein Produkt zu gestalten, das sich aus der Masse der USB-Audiointerfaces hervorhebt.

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Fazit

Das iConnectivity AUDIO4c ist ein sehr vielseitiges und dabei hochwertig ausgeführtes USB-Audiointerface. Die Multihost-Fähigkeit hebt das Gerät aus der Fülle der USB-Audiointerfaces hervor und bildet einen echten Nutzen für alle, die flexible Routings und vielfältige Anwendungen im Bereich Streaming, Recording mit mehreren mobilen Devices und Live-Performances realisieren wollen. Auch klangtechnisch kann das AUDIO4c überzeugen, wenn es auch als reines USB-Audiointerface ein wenig teuer angesiedelt ist. Wenn man aber ein iPad sein Eigen nennt und es unkompliziert in seinen Workflow einbinden möchte, der kommt um das iConnectivity AUDIO4c nicht herum.

Plus

  • flexibles Routing möglich
  • Multihost-Fähigkeit
  • Streaming, Recording und Live-Performances in einem Gerät
  • Verarbeitung

Minus

  • -

Preis

  • 399,- Euro
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Forum
  1. Profilbild
    bluebell AHU

    Pfiffige Idee, diese Multihost-Möglichkeit. Wer Audio-Software verteilen will und kein netzwerkfähiges Audioprotokoll nutzt (z.B. JACK), hat damit erweiterte Möglichkeiten.

  2. Profilbild
    2Boxer

    Ich benutze es seit ein Paar Monaten um Superior Drummer 3 Audio von mac und video von meinem elektro Schlagzeug mit iPhone gleichzeitig aufzunehmen

  3. Profilbild
    neoscott

    Ich hatte den Vorgänger 10 Tage im Einsatz (IPad und MacBook). leider hat ein Wechsel nicht so funktioniert wie es sollte und hat die Platine meines MacBooks gekillt. Der Hersteller hat sich dessen leider nichts angenommen, immerhin der Verkäufer war so kulant mir das gegen ein anderes Interface einzutauschen – die MacBook Pro (2015) Reparatur von knapp 600 Euro musst Ich selbst bezahlen. Es sollte also Vorsicht geboten sein, sofern man mit Macs und wechselnden Geräten hantiert, der Support war jedenfalls recht dürftig.

    • Profilbild
      Timm Brockmann RED

      @neoscott Moin neoscott,
      Danke für deinen Kommentar. Ohh, das klingt ja gar nicht schön und ist natürlich sehr ärgerlich!
      Hing das eventuell mit einem Hot Swapping zusammen?

      • Profilbild
        neoscott

        @Timm Brockmann Ist möglich – habe ich leider nie herausgefunden. Ich hab auf ein M-Audio 8×4 gewechselt und bin damit seither sehr zufrieden – in der Preisklasse absolut in Ordnung.

  4. Profilbild
    Findus

    Ich kann das ic audio4c sehr empfehlen: Ohne Kabelsalat kann ich mein iPad (AUM) mit meinem Surface Pro 8 (Ableton Live) verbinden und flexibel MIDI und Audiokanäle zwischen beiden Geräten mixen. Das iPad wird auch gleich vom audio4c mit Strom versorgt, ebenso der Faderfox UC44 über den MIDI-USB Host. Die Auracle-Steuerungssoftware läuft problemlos. Einfach Klasse!

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