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Test: IK Multimedia ARC System 2, Plug-in zur raumakustischen Korrektur

(ID: 688)

ARC System 2

Gegenüber dem Prinzip von ARC 1 hat sich auch bei ARC 2 nichts geändert. Das System besteht weiterhin aus einem Messmikrofon, einer Software zum Einmessen des Raumes und einem Plug-in, welches einen Audyssey Algorithmus und damit die Korrektur berechnet.
Das Plug-in wird als Insert in den Abhörweg der Studiomonitore eingeschleift. Hier ist Obacht geboten, denn schleift man es in den Master-Insert ein, wird die komplette Mischung bearbeitet und landet so später auch auf der CD. Aber genau das ist ja nicht erwünscht. Es soll ja nur die Abhörsituation im Raum verbessert werden, damit die eigentliche Mischung neutral beurteilt werden kann, um später auf allen Distributionswegen gut zu klingen.

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Das ARC System 2 weist aber natürlich viele neue Features auf. Die wohl wichtigste Neuerung von ARC 2 ist der neue MultEQ XT32, der meiner Ansicht nach um Längen besser klingt als der alte Algorithmus. Gegen über ARC 1 müssen zudem nun durch einen optimierten Einmessvorgang nur noch minimal sieben, maximal 16 Messpunkte aufgenommen werden.
Des Weiteren gibt es endlich anwenderspezifische Zielfrequenzkurven. Damit können Überkorrekturen von ARC leicht wieder ausgeglichen oder einfach persönliche Klangvorlieben realisiert werden. Beispielsweise kann der gesamte Bassbereich dezent um 2 dB angehoben oder der Höhenbereich sanft abgesenkt werden. Über den Frequenzbereich stehen dazu im EDIT-Fenster maximal sechs Frequenzbereiche zur Verfügung. Hier gibt es auch zwei weitere neue Funktionen. Die Full Range Bass Correction hebelt eine Schutzfunktion von ARC aus und lässt es zu, den Bassbereich voll zu bearbeiten. Dies könnte allerdings eine Überlastung der Studiomonitore nach sich ziehen, hier ist also Vorsicht geboten. Die Funktion Combinded L/R Correction mittelt die Frequenzkurven von linkem und rechtem Kanal und korrigiert mit einer Kurve beide Monitore gleichsam.
Als weiteres Gimmick bietet IK Multimedia zwei verbreitete Studiomonitore und weitere Wiedergabegeräte als Zielkurve an. So kann man theoretisch prüfen, wie sich die Mischung auf einer Yamaha NS10M oder auf einem Fernseher verhalten könnte.
Zum anderen hat eine Monitoring-Controller-Sektion Einzug erhalten. Diese umfasst Funktionen wie Abhörlautstärke, Mute, Dim und die Kontrolle des zusammengefassten Monosignals oder des Seitensignals. Schön wäre hier noch die Solo-Kontrollmöglichkeit von linkem und rechtem Kanal gewesen. Falls man einen geeigneten MIDI-Controller sein Eigen nennt, können die Parameter per MIDI-Learn zugewiesen werden. Außerdem sind nun Abtastraten bei der Wiedergabe bis 192 kHz möglich.
Besitzer von ARC 1 können einfach ein Software-Update beziehen, was ich wegen des verbesserten Algorithmus MultEQ XT32 übrigens durchweg empfehlen kann. Das ARC System 2 steht als VST/AU/RTAS Plug-in für 32 Bit und 64 Bit Systeme zur Verfügung.

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Forum
  1. Profilbild
    tompisa

    ich hab ARC ausprobiert und kann -das ist meine Erfahrung – nur abraten. Es verfälscht ja die Abhörsituation durch teilweise extreme EQ Manioulatin und gaukelt dem Hörer im Sweetspot eine professionelle Abhörsituation vor, die aber nicht gegeben ist. Viel Spaß beim Hören der mit ARC durchgeführten Mixe. Der Test ist übrigens hervorragend, frage mich nur , warum 3 Sterne vergeben werden. Man kann nun sagen, eben nur für diese Funktion. die Arc durchführt. Aber im Gesamtrahmen der marktschreierischen , eigentlich doch schon verarschenden IK Multimedia Verlautbarungen („A break-through affordable solution for acoustic room correction“) gehört ARC für mich auf die schwarze Liste.

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      t.walter AHU

      @tompisa Die Frage wäre: hast du auch mit ARC2 (!) abgehört oder kennst du nur ARC? Die Unterschiede sind nämlich sehr deutlich zugunsten ARC2. Und wenn Dein Raum akustisch noch nicht gut genug war hat auch ARC2 keine Chance … ;-)

      ARC ist in der Tat ein schwieriges Produkt, da jeder Raum andere Eigenschaften hat. Insofern ist es klar, dass die Bewertungen von „Finger Weg“ bis „Sehr gut“ reichen. Ich sage, richtig angewandt verdient ARC2 die drei Sterne.

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        tompisa

        @t.walter 2. Generation hab ich noch nicht ausprobiert. Aber im Ernst, ich kenne niemanden, der das professionell nutzt. Guter Raum und Monitore vorausgesetzt , benötigt das wirklich jemand ? Entweder man hat optimierte Räume samt ensptrechender Aussattung oder nicht. Ud wenn nicht, dann hilft dieser Sweet Spot EQ doch auch nicht weiter.

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          t.walter AHU

          @tompisa Definiere mal „professionell“… Der Bereich ist heute so fließend. Wenn es richtig gut werden soll, macht man manuelle Einmessungen. Natürlich brauchst du ARC für das Hobby nicht zwingend, wenn du bereits gut ausgestattet bist. Es gibt aber individuelle Fälle da macht es durchaus Sinn, und wenn es nur eine Quick&Dirty-Lösung ist. ARC ist sicher kein Massenprodukt für Jedermann. Nochmal klar ausgedrückt: Es ist die letzte Stufe der Linearisierung des Frequenzgangs an der Abhörposition, wenn der Raum schon akustisch (z.B. aus Budgetgründen nur mittelmäßig) behandelt ist. Für die 250 Euro kann ARC2 abhängig vom Raum und dem Treatment sehr positiv wirken. Ich habe ein ARC2 System, dass ich probehalber manchmal bei Kunden installiere. Je nach Anspruch genügt das Ergebnis dann bereits, machmal auch nicht.
          Das ist ähnlich wie beim Kochen: manchmal passt ein Gewürz ins Essen rein, manchmal nicht.

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            tompisa

            @t.walter professionell definieren ? Sorry, was soll das ? Geld verdienen, das ist schon alles , was “ professionell“ definiert.

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          musicalix

          @tompisa Mal ein Wort von nem ARC2-User:
          Vorweg finde ich meine Erfahrungen mit ARC in dem aussagekräftigen Testbericht durchaus wieder. Tompisa würde ich empfehlen Version 2 erstmal auszuprobieren und sich Aussagen wie „… ich kenne Niemanden…“ doch lieber zu verkneifen.
          In meinem Berufsumfeld kenne ich auf Anhieb 3 professionelle Umgebungen, wo ARC2 gern und oft eingesetzt wird. ARC2 klingt definitiv um Klassen besser als der Vorgänger und es ist zudem viel einfacher zu handhaben. Klar gibt´s die, die kleinen Abhörplätze, akustisch optimiert, oder auch im Eigenbau, wie z.B. Projektstudios professioneller Berufsmusiker. Genau hier macht das PlugIn einen hervorragenden Job, wie ein AB-Vergleich locker beweisen kann – meiner Meinung gar mehr als nur ein iTüpfelchen, eher ein zuverlässiges Werkzeug, um sich z.B. während der Komposition nicht mit Sound-Problemen rumschlagen zu müssen. Im übrigen sind allein schon die Zielkurven verschiedener Abhörsituationen ziemlich klasse für´n schnellen Check. Von ARC1 war ich ebenfalls etwas enttäuscht, das Update hat mich aber überzeugt. Drei Sterne wären verdient, denn das Paket hält doch was es verspricht und es kann inkl. den (sehr guten) Messmikro eine wirklich gute Investition sein für die anvisierte Zielgruppe.

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        Tyrell RED

        @t.walter Hallo Thorsten, um die Leser nicht zu verwirren, mussten wir hier von der Redaktion gegensteuern. Drei Sterne wären eine uneingeschränkte Kaufempfehlung. In Deinem Test kommen aber einige gravierende Einschränkungen zu Tage. deshalb müssen wir die Bewertung in der Smme auf wei Sterne herabsetzen. ich hoffe Du verstehst das :-)
        vg, Peter

  2. Profilbild
    Tyrell RED

    Eine Frage bleibt unbeantwortet. Wie wird das Plug In eingeschliffen, wenn nicht in die Summe (was natürlich überhaupt keinen Sinn macht). Bitte gib doch mal ein praktisches Beispiel wie Du es gemacht hast ;-)

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      t.walter AHU

      @Tyrell Hi Peter, es wird NICHT in die Summe eingeschliffen sondern in den Abhörweg. Das sind zwei verschiedene Busse. Bei Cubase gibt es den Control-Room, in Logic baut man sich ein Environment (Tja, Logic … :-)
      Wenn Du eine DAW benutzt, die so ein Feature nicht anbietet, musst du ARC vor dem Rendern des Masters natürlich zwingend abschalten.
      Man könnte auch den Summenbus in einen zweiten Bus mit ARC als Insert splitten und diesen dann dem Abhör-Ausgang des Audio-Interfaces zuweisen.

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    Peter Kalmar

    Ich finde das ARC 2 bemerkenswert. Ich arbeite damit im Nahfeldbereich und habe damit eine lineare Wiedergabe hinbekommen. Zudem konnte ich damit Frequenzprobleme an meinem Abhörplatz direkt erkennen, die ich vorher nur vermutet hab.

    Da meine Monitore nah an der Wand liegen habe ich immer eine Überbetonung bei 100 HZ vermutet. Das ich aber auch eine Auslöschung bei 200 HZ hatte zeigte mir das Arc. Zudem habe ich mit mir TB Isone es geschafft eine nahezu identische Wiedergabe auf meinen Kopfhörern einzustellen. Ich bin Total begeistert von diesen 2 Plugins. Ich Schalte meinen Abhörweg von Kophörern auf Monitor um, nehm dabei den Kopfhörern ab und merke keinen Unterschied.

    Wie sich das System im Mittelfeld oder in großen Räumen verhält kann ich nicht beurteilen. Ich denke je mehr Raum man mit einbezieht, desto schwieriger wird es Raumprobleme auszumerzen. Aber im Nahfeld finde ich es wirklich gut.

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    nachteule

    tompisa´s Kritik ist ist aus meiner Sicht komplett daneben. Ich habe (immer noch) ARC 1 und einen recht guten Raum, aber nicht die besten Boxen und das Plugin macht z.B. aus meinen billigen Alesis M1 Active MK2 richtig gute Monitore – der ganze „Mumpf“ ist weg und der Sound ist absolut durchsichtig geworden. Ebenso verhält es sich bei meinen alten Yamaha NS40M: die Dinger klingen ohne ARC ziemlich muffig, mit ARC aber richtig super. Mit einem EQ habe ich nicht im Enferntesten Annäherndes hinzubekommen.

    Ich sehe auch nicht, wieso da was „vorgegaukelt“ werden sollte? Die Boxen werden einfach linearer „getrimmt“. Alle meine Referenztracks klingen mit ARC um Längen besser und 10mal durchsichtiger als ohne und meiner Mixe klingen seitdem *überall* 100% besser.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @nachteule Auch ich kann das nur bestätigen. Ich arbeite seit einem knappen Jahr mit ARC2 und war nach dem Einmessen absolut positiv überrascht: Der Mulm in den unteren Frequenzen war weg, das Klangbild viel offener und die Ergebnisse auf diversen Monitoren diverser Studios genau so, wie ich es gewünscht habe. Ebenso hat mich der direkte Vergleich mit Kopfhörer überzeugt, Unterschiede sind da sehr marginal.

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