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Test: IK Multimedia ARC

(ID: 2888)

Mit Schritt Nr. 4 wird die eigentliche Messung durchgeführt. Statt nur eine einzige Abhörposition zu messen, ist ARC in der Lage bis zu 36 Messpunkte für die Berechnung des optimalen Frequenzganges heranzuziehen – 12 Messungen müssen es allerdings mindestens sein, ansonsten geht es mit der Messsoftware nicht weiter. Die erste Messung wird exakt dort vorgenommen, wo üblicherweise die Abhörposition liegt. Diesen zentralen Punkt (exakt mittig zwischen beiden Monitoren) markiert man am besten auf dem Fußboden mit einem Geldstück, da dieser Punkt der Ausgangspunkt für die weiteren Messungen darstellt. Auch für die anderen Messpunkte sollte man vorab mit Geldstücken die Punkte auf dem Boden markieren. Mikrofon und Messpunkt müssen exakt übereinanderliegen. Um dies zu erreichen, sollte man auch am Stativfuß eine Markierung anbringen, den Galgen des Ständers als Mittelpunkt verwenden oder sich mit einem Pendel behelfen. Wichtig ist, dass man die Messungen mit größter Sorgfalt durchführt, da ansonsten später das Ergebnis verfälscht klingt. Die Messungen laufen alle nach dem gleichen Schema ab: Mikrofon positionieren und anschließend die Schalfläche „TAKE MEASUREMENT“ anklicken. Dies erledigt man am besten aus einiger Entfernung mit einer Funkmaus, um nicht plötzlich zwischen Mikro und Box zu stehen – nach der Aktivierung hat man allerdings noch 3 Sekunden Zeit, um sich zu entfernen. Nach dieser kleinen Karenzzeit wird zunächst aus der linken und dann aus der rechten Box jeweils 10 Mal das bekannte Zap-Geräusch abgespielt. Während der Aufnahme sollte kein anderes Geräusch zum Mikro dringen: kein Kindergeschrei, kein lauter Computerlüfter und auch kein Handyklingeln. Sollte dies doch einmal unvorhergesehen passieren, kann die aktuelle Aufnahme durch Klick auf die CANCEL-Schaltfläche abgebrochen werden. Nach erfolgreicher Aufnahme wechselt ARC automatisch zur nächsten Messung.

- 12 Messungen müssen es mindestens sein; bis zu 32 werden jedoch empfohlen -

– 12 Messungen müssen es mindestens sein; bis zu 32 werden jedoch empfohlen –

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Die weiteren Messpunkte muss man nun rund um den zuvor aufgenommenen „Sweet-Point“ positionieren und zwar immer paarweise und achs-symmetrisch im gleichen Abstand vom ersten Messpunkt.
Anschauliche Beispiele gibt es im Handbuch. 12 Messpunkte und 230 Zap-Geräusche später kann die Messorgie beendet werden – die Entwickler empfehlen allerdings so viele Messpunkte wie nur möglich aufzunehmen. Je mehr Punkte, desto genauer wird der Raum analysiert. Während der Messung kommt man sich schon ein wenig komisch vor – die ganze Szenerie sieht und klingt für Außenstehende ziemlich sonderbar (am besten Nachbarn und Mitbewohner informieren :-) Während der einzelnen Messungen darf übrigens auf gar keinen Fall am Pegel irgendetwas geändert werden. Außerdem muss der Raum so sein, wie sonst auch – hat man während der Musikproduktion die Zimmertür geschlossen, muss sie auch während der ARC-Messung geschlossen sein. Hat man ein Sofa im Zimmer stehen, auf dem Hörer Platz nehmen, sollte man auch diesem Ort eine separate Messung zuteil kommen lassen. Allerdings würde ich entgegen der Anleitung für das sogenannte „Klienten-Sofa“ eine eigene Messreihe durchführen.

- Die Anleitung liefert je nach bevorzugter Abhörposition Beispiele für mögliche Messpunkte -

– Die Anleitung liefert je nach bevorzugter Abhörposition Beispiele für mögliche Messpunkte –

Nach der letzten durchgeführten Messung folgt Schritt 5 und damit die letzte Aufgabe des Messprogrammes. Jede Messreihe lässt sich mit einer frei wählbaren Bezeichnung und einer wählbaren Boxengrafik (falls man mehrere Boxen-Paare zur Verfügung hat) abspeichern und später im Plug-In als Preset aufrufen.

2. Schritt: die Korrektur
Nach getaner Arbeit ist man jetzt gespannt auf das Resultat! Also schnell den Sequenzer starten und das ARC Plug-In in den Stereo-Masterkanal einsetzen und die soeben erstellte Messung aus dem Drop-Down-Menü auswählen. Zwei relativ kleine Grafiken (separat für linken und rechten Kanal) zeigen das, was man vermutlich schon vorher wusste: den gemessenen Frequenzgang des Raumes (als orangefarbene Kurve dargestellt). Deutlich zu sehen sind die Abweichungen von der Ideal-Linie (grün dargestellt). Die weiße Kurve zeigt das Ergebnis der ARC-Korrektur und sollte sich möglichst in der Nähe der Ideal-Linie befinden. Dass dies nicht immer möglich ist, hat folgende Gründe: ARC erkennt während der Messung den möglichen Frequenzgang der Monitore und korrigiert später auch nur diesen Bereich, um Schäden an den Boxen zu vermeiden. Dieses Verhalten ist anhand der Frequenzkurven auch gut zu erkennen: im Bassbereich überlagern sich die orangefarbene und weiße Kurve – eine Korrektur findet hier nicht statt.

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- Die weiße Kurve zeigt das Ergebnis der ARC-Korrektur und sollte sich möglichst in der Nähe der Ideal-Linie befinden. -

– Die weiße Kurve zeigt das Ergebnis der ARC-Korrektur und sollte sich möglichst in der Nähe der Ideal-Linie befinden. –

Zaubern kann das ARC-System natürlich auch nicht! Können die verwendeten Monitore bestimmte Frequenzbereiche nicht optimal abbilden (z.B. Höhen), kann ARC diese nicht einfach auffüllen – das Signal wird ausschließlich bis zum linearen Frequenzgang abgemildert. Zusätzlich kann das Verhalten der Zielkurve durch vier verschiedene Presets an die Beschaffenheit des Raumes oder der Abhöre angepasst werden:

Flat: ist die Standardeinstellung. Das System korrigiert das Signal so, dass möglichst ein flacher Frequenzgang über das gesamte Spektrum erreicht wird (nah an der Ideal-Linie).

HF Roll-off 1: diese Einstellung sollte gewählt werden, wenn die hohen Frequenzen in der Flat-Einstellung zu spitz klingen. Diese Einstellung ist für kleine oder mittlere Räume zu empfehlen.

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Forum
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    AMAZONA Archiv

    Klasse!!! Habe Deinen Test mit großem Interesse gelesen. Klingt ja fast wie Zauberei. Ich werde das System auch mal bei mir testen und bin jetzt schon auf das Ergebnis gespannt.

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    AMAZONA Archiv

    Die Laufzeitkorrekturen sollen laut Hersteller nur bei falsch aufgestellten Lautsprechern Anwendung finden. Daher will mir nicht so recht in den Kopf, wie diese dann Kammfilter erzeugen sollten…

    Die Punkte, dass ARC Reflexionen nicht mindern kann, sondern nur Frequenzüberhöhungen, aber keine Auslöschungen, wurde irgendwie nicht behandelt…

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    AMAZONA Archiv

    die boxen sind eh in beiden räumen falsch aufgestellt!!!

    überhaupt bei bild 2! boxen sollten niemals stark nach unten zielen >> ein monitor strahlt kugelförmig ab. aht der pro wohl vergessen > d.h die kammfilter effekte erzeugt er sowieso mit seiner tischplatte. > immer die laufzeiten beachten. sorry ich weiß nicht ganz was da jetzt so pro sein soll. der großteil auch viele "pros" wissen nicht wie monitore richtig aufgestellt werden. die besten sind dann die > ich hab meine monitore auf der meterbrige blabla.. > komplette dau`s!! same game. reflexionen von der mixer oberfläche. das gibt dann freq. auslöschung im gehörten "direktsignal"…

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      AMAZONA Archiv

      Chris, wolltest du nicht eher schreiben dass, umso tiefer die Frequenz ist desto kugelförmiger ist das Abstrahlverhalten?!! (und vice versa: umso Höher desto Direktabstrahlender) "Tischplattenreflektionen" haben eben dann doch mehr mit "direkt-Abstrahlung" also dem Direktsignal zu tun und eben nicht mit ungerichteten (Bass-)Frequenzen.

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    AMAZONA Archiv

    Also dem Test muss man wirklich zugute halten, dass ARC hier ganz klar als ERGÄNZUNG und nicht als Ersatz für eine Raumakustische Behandlung dargestellt wird. Das haben viele andere Reviews sträflicherweise einfach verschwiegen und das Teil als Wunderwaffe verkauft.

    Zur Schelte: Es wird suggeriert, dass stehende Wellen mittels ARC eliminiert ("…fehlen völlig") werden können. Es wird hier weder ausgeführt, WOZU stehende Bassfrequenzen führen (nämlich Überhöhungen und Auslöschungen an bestimmten Stellen des Raumes) noch dass diese NUR mit einer antiparallelen Bauweise der Wände reduziert werden können…
    Da wäre ein Blick in die Grundlagen vielleicht nicht so schlecht gewesen… *räusper*
    Die Latenz, die das Plugin (durch die FIR Filter) erzeugt, wird hier auch nicht behandelt…

    Aber für erste Artikel schon echt gut, nur in den Details hätte ich etwas mehr Research betrieben.

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      AMAZONA Archiv

      „noch dass diese NUR mit einer antiparallelen Bauweise der Wände reduziert werden können… “

      ist ja auch nicht richtig, was du schreibst. Du kannst Bassfallen installieren und Bassmaxima mit einem EQ an der Abhörposition ausmerzen.

      Die Latenz hätte mich auch sehr interessiert.

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    AMAZONA Archiv

    Sehr interessant wäre doch ein Vergleichstest mit dem "Ergo" von KRK (gleiche Preiskategorie, Software vs. Hardware). Könnt Ihr dazu noch was bringen?

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    AMAZONA Archiv

    Also für den Preis würd ich das Geld doch echt besser in "echte" Raumkorrektur investieren.

  7. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Sorry, aber die Aussagen teilweise tun mir weh. Schaumstoff an die Wände und der Raum kann mit den grossen mithalten?? Wers glaubt….

    Leider wird auch hier mal wieder gefährliches Halbwissen vermittelt.

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