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Test: IK Multimedia CSR – Classic Studio Reverb

(ID: 4132)

Klang

„Und soll ich nun mein Lexicon ausrangieren?“ werden sich vielleicht einige fragen. Die Antwort darauf gestaltet sich nicht einfach. Im direkten Vergleich geben PCM91 oder gar 480 nach wie vor den Ton an. Doch dieser Vergleich ist etwas unfair. Und das nicht nur angesichts des Preises. Fakt ist, dass CSR wirklich sehr gut klingt und zu überzeugen weiß. Dies gilt vor allem für den Plattenhall und das Room Modul. Die Ausklangsphase der Hallen jenseits der zwei Sekunden wäre ohne Lexicon ok, wirkt neben einem PCM91 jedoch weniger räumlich. Je größer die Hallen, umso eher fällt der qualitative Unterschied ins Gewicht. Nein, das CSR klingt in keiner Disziplin schlecht. Aber ein Lexicon bleibt ein Lexicon bleibt ein Lexicon.

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Zu den Soundbeispielen (siehe unten)

Hallvergleich 1 

Hier gibt’s einen Loop zunächst trocken, dann durchläuft er CSR, dann ClassicVerb auf Powercore und abschließend ein Lexicon 960L. Zwischen den einzelnen Kandidaten wird der Loop immer wieder trockengelegt.

Hallvergleich 2 

Eine Snare mit einer kleinen Halle aus dem CSR Hall.

Hallvergleich 3 

Dieselbe Snare mit der gleichen Halle diesmal aus dem ClassicVerb für Powercore.

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Hallvergleich 4 

Und noch mal. Nur diesmal vom König höchstpersönlich verhallt, dem Lexicon 960.

Besonders gut gefällt mir der Inverse Algorithmus, der Klänge bei Bedarf so richtig aufblasen kann. Das ist mir in Form von VST-Software bisher nicht unterkommen.

Konkurrenz

Im nativen Bereich tummeln sich unzählige Reverbs. Mit den meisten verhält es sich allerdings wie mit der Mehrzahl der nicht mehr überschaubaren Menge an VST Instrumenten: Gäbe es nicht ein bekanntes Internetforum für Plug-Ins, rangierten sie wohl nicht mal unter „ferner liefen“. Produktionstaugliches auf nativer Softwarebasis findet sich nur in einer übersichtlichen Schar weniger guter Hall Plug-Ins. Die bekanntesten steuert seit Jahren die israelische Firma Waves bei. Galten TrueVerb und Renaissance Reverb lange Zeit als Standard, gehen sie heutzutage maximal als Alternative durch. CSR hängt beide locker ab. Auch die überaus empfehlenswerten Sonitus und SpinAudio Reverbs wirken eher wie zweite Wahl. Lediglich die algorithmische Abteilung von Wizoos W2 spielt in derselben Liga ohne die Vielfältigkeit der vier CSR-Module zu erreichen.

Etwas anders sieht es im Bereich der DSP-gestützten Hallen aus. Classic Verb für Powercore vermittelt einen ähnlichen klanglichen Grundcharakter, lässt aber in punkto Räumlichkeit Federn. Powercore-Besitzer mit dem nötigen Kleingeld finden im VSS3 womöglich den Gral der Glückseligkeit. Mal abgesehen von der grundlegend anderen Klangästhetik fällt der CSR auch objektiv hinter VSS3 zurück. Ein weiterer überragender DSP-Hall findet sich mit Masterverb Pro auf Creamwares Scope Plattform. Gerade der dort integrierte Source Image Modus zaubert eine überragende Plastizität. Leider stand mir zum Zeitpunkt des Tests keine UAD zur Verfügung, so dass ich zu den dort erhältlichen Reverbs keine Aussage treffen kann.

Eine gute Impulsantwort eines High-End Reverbs stellt für CSR eine gewaltige klangliche Konkurrenz dar. Dem entgegenzuhalten ist deren Unflexibilität und natürlich der je nach Nachhalllänge enorme Leistungsverbrauch eines Impulsmodellers. Glücklicherweise gibt’s ja Wizoo W2, der geschickt Faltung und Algorithmus kombiniert, bei letzterem allerdings nicht so flexibel ist wie CSR.

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Fazit

Wer glaubt, in Zeiten von Impulshall in einem algorithmischen  Reverb einen ausgeborenen Anachronismus entdeckt zu haben, darf gern weiter der Leistungsanzeige seines Sequenzers beim Erklimmen neuer Höhenrekorde zuschauen. Alle anderen kann ich IKs Classic Studio Reverb nur ans Ohr legen. Wesentlich besseren Reverb gibt’s nur in wesentlich teurerer Hardware. Hallo IK, jetzt bitte noch die Bedienung etwas komfortabler gestalten und wo wir schon bei Wünschen sind: Wie wäre es mit einem Multieffekt-Plug-In in dieser Qualität?

Plus

  • plastischer, sehr guter Raumeindruck
  • sehr geringe Hardwareauslastung
  • umfassende Eingriffe von normaler Raum bis abgefahrener Canyon möglich

Minus

  • Verteilung auf vier unterschiedliche Plug-Ins behindert den Workflow
  • keine Mausradunterstützung, Einstellung der Regler etwas ungenau
  • Presets spiegeln nicht die umfassenden Einstellmöglichkeiten wider

Preis

  • Im IK Multimedia-Shop 169,-- Euro
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