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Test: Image-Line, Harmor, Additiver Synthesizer

(ID: 1143)

Bewegung und Kontrolle

Ist unten rechts die „ENV“-Ansicht ausgewählt, stellt ein großes Display Hüllkurven, LFOs, Arpeggios, Key- und Velocity-Mappings, Filtershapings, Timbres, EQ-Kurven und vieles mehr dar. Dieser Bereich wurde aus dem Image-Line Sytrus übernommen und ist unglaublich mächtig. Die Hüllkurven beschränken sich nicht auf das übliche ADSR-Schema, sondern können aus beliebig vielen Punkten bestehen, von denen jeder unterschiedliche Eigenschaften besitzen kann, beispielsweise zur Erzeugung von Looppunkten oder unterschiedlichen Kurven- und sogar Wellenformen. Das flexible Hüllkurvenkonzept scheint nicht zuletzt von Native Instruments‘ Legende Absynth inspiriert zu sein, übertrifft dessen Möglichkeiten aber noch.

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Harmor erlaubt die Gestaltung von komplexesten Hüllkurven

Harmor erlaubt die Gestaltung von komplexesten Hüllkurven

Image-Line liefert eine große Auswahl an Preset-Kurven mit, die in Form von sogenannten „State-Files“ geladen werden. Besonders toll ist, dass alternativ auch einfach Audiofiles auf das Display gezogen werden können, deren Lautstärkeverlauf Harmor sofort in eine Hüllkurve umrechnet. Für die weitergehende Manipulation steht eine Reihe von Werkzeugen bereit, die über eigene Pop-Up-Fenster bedient werden. Der Befehl „Create Sequence“ macht aus einer Hüllkurve sogar einen ausgewachsenen Sequencer.

Für die effiziente Bearbeitung von Hüllkurven gibt es verschiedene Tools

Für die effiziente Bearbeitung von Hüllkurven gibt es verschiedene Tools

Insgesamt hat der User Zugriff auf sage und schreibe 31 LFOs und 31 Hüllkurven, deren Triggerverhalten jeweils zwischen monophon (global) und polyphon umgeschaltet werden kann. Dazu kommen über 40 Keyboard-, Velocity- und andere Mappings, darunter Exoten wie „Unison Index“ und „Held Index“. Mit Unison Index kann man jeder einzelnen per Unison erzeugten Stimme andere Settings für Filter, Pitch, FX Dry/Wet und viele andere Parameter zuordnen. Held Index tut das gleiche für jede einzelne nacheinander gedrückte und gehaltene Note. 

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Damit man bei dieser Menge an möglichen Modulationen nicht den Überblick verliert, werden aktive Modulationsziele und -quellen in den entsprechenden Dropdown-Menüs mit einem Pfeil kennzeichnet. Schade ist, dass die Dreh- und Schieberegler nicht anzeigen, ob sie moduliert werden oder nicht. So muss man manchmal genau hinhören und die Visualisierung bemühen, um festzustellen, ob eine Modulationszuweisung so funktioniert wie gedacht. 

Hüllkurven und LFOs müssen etwas unintuitiv mit einem unscheinbaren Schalter aktiviert werden, während Keyboard- und andere Mappings immer aktiv sind und nur per Reset neutralisiert werden können. Wirklich störend ist, dass Harmor jedes Mal die Audiowiedergabe unterbricht, sobald ein Punkt im Display angefasst wird. Gerade bei sich lange entwickelnden Ambient-Sounds stört das den Workflow ungemein. Dafür besitzen Hüllkurven und LFOs jeweils ein Set von vier Macro-Reglern, die unterbrechungsfrei funktionieren und auch im Host automatisiert werden können.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Meiner Meinung nach mit Funktionen total überladen und nicht zu bedienen. Die Klangforschung in allen Ehren aber Harmor geht gar nicht.

    • Profilbild
      Jesus

      Welche Funktionen würdest Du denn streichen wollen?

      Wenn z.B. die ganzen Hüllkurven & Mappings fehlen würden, dann wäre aber das Geschrei wieder groß.

      Ich finde den Synth jedenfalls einfach zu bedienen – trotzdem bietet er noch genügend „Tiefe“ für Schrauberfreaks.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Es ist mir ehrlich gesagt gänzlich unbegreiflich, wie man Harmor als überladen und nicht bedienbar bezeichnen kann.

      Das ist meiner Meinung nach nun gerade mal ein Synth, der trotz seinen vielen Funktionen absolut übersichtlich und total komfortabel in seiner Bedienung ist.

      Hab mit diesem Synth schon jede Menge Spaß beim Klang-Schrauben gehabt. Das geht sehr locker von der Hand.

      Das einzige, was mir fehlt, sind mehrere OSCs pro Layer, und ein paar klassische Filter (also „echte“ Filter, die einen Audiostream bearbeiten).

  2. Profilbild
    GeorgK

    Klingt sicher nicht schlecht, aber wenn man einmal anfängt, in den Presets den Compressor und die Distortion wegzuklicken, wird der Klang schon etwas „überschaubarer“.
    Nachdem bei mir noch ein IL Morphine auf der Festplatte verstaubt (brauchbare Engine, aber unbenutzbares Konzept und prinzipiell KEIN Weiterverkauf/License Transfer möglich bei IL), hält sich mein „habenmüssen“ in Grenzen.

    • Profilbild
      Jesus

      @GeorgK Zeig mir bitte einen Synth bei dem die Presets ohne die Effekte N_I_C_H_T zusammenfallen! :-)

      Meine eigenen Patches klingen von sich aus schon „fett“ und die Effektsektion dient bei mir lediglich der Verfeinerung.

      Mit Morphine ist Harmor absolut nicht vergleichbar. Da liegen Welten dazwischen.

      Aber zusammenfassend kann man sagen, dass Harmor eher nichts für die Sylenth1/Nexus/Diva-Fraktion ist :-)

  3. Profilbild
    tuonodriver

    “ Wirklich störend ist, dass Harmor jedes Mal die Audiowiedergabe unterbricht, sobald ein Punkt im Display angefasst wird. Gerade bei sich lange entwickelnden Ambient-Sounds stört das den Workflow ungemein. “

    DAS ist wirklich ungemein störend!!
    Ich hoffe das wird in nem update behoben!

    In Cubase 6.5 ist es bei mir auch so, das wenn einmal das GUI weggeklickt ist, es beim nächsten aufrufen nur noch zu einem Drittel sichtbar ist!
    Ansonsten find ich Harmor sehr geil aber wie FischerZ schon schrieb teilweise sehr überladen und etwas unübersichtlich.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Störend fällt für mich jedoch die Abwesenheit einer Mac AU Version auf.
    Warum das denn?

    • Profilbild
      Jesus

      Weil es wirtschaftlich einfach keinen Sinn macht.

      PCs sind schlecht, Fruity Loops ist was für Anfänger, … aber den Harmor von IL hätte man dann aber trotzdem gerne auf dem Mac gell? ;)

  5. Profilbild
    4damind

    Schon ein sehr guter Synth, mit einigen interessanten Features die ich so noch bei keinem anderen gesehen habe. Allerdings erschließt sich die Bedienung nicht immer gleich auf den ersten Blick. Man muss sich schon mal bisschen damit beschäftigen.

    Was mir nicht gefällt ist das Konzept mit den Hüllkurven. Das ist zwar einerseits flexibel anderseits auch oft etwas Komplex. Dieses Konzept kennt man ja auch schon vom Sytrus oder vom Absynth und ja… vielleicht mit ein Grund warum viele diese Synth auch etwas schwierig zu bedienen finden.

    Ich nutze den Harmor aktuell eher selten, als er neu raus kam hatte ich mal einen kurzen Demosong mit dem Harmor gemacht der abgesehen von der Drums aus 11 Instanzen Harmor besteht: http://4damind.com/fs/1o

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