Der Vinyl-2-CD-Konverter
Ja, es gibt sie tatsächlich, die Besitzer von Vinylscheiben. Die einen sind aus Überzeugung der Rille treu geblieben und haben sich dem Wechsel in die digitale Welt widersetzt (eher wenige), die anderen sind zwar auf die CD umgestiegen, wollten sich aber nie von ihrer alten Plattensammlung trennen. Und da stehen sie nun im Keller, auf dem Dachboden oder – immer noch – repräsentativ im Regal, während der Plattenspieler schon längst abgebaut oder gar auf den Sperrmüll befördert wurde. Erst Jahre später kommt die Erkenntnis, dass das eigentlich eine blöde Idee war: Wie gerne würde man die Platten seiner Jugendzeit wieder mal hören und in Erinnerungen schwelgen (ein Gedanke, der mit zunehmendem Alter jedem mal kommt, ich spreche da aus Erfahrung) – inklusive Rauschen und Knacksen, das einfach zum Vinyl gehört wie das „One Two“ zum Soundcheck.
Aber auch wenn – aufgrund sorgsamer Pflege – nichts knackt und rauscht und der Plattenspieler noch immer im Dienst ist, sollen die Aufnahmen auf den PVC-Scheiben (denn Vinyl ist nichts anderes als die Abkürzung für Polyvinylchlorid, kurz PVC – genau, das Zeug, das bei Oma in der Küche auf dem Fußboden liegt) für die Ewigkeit gesichert werden. Oder so umgewandelt werden, dass man die alten Songs auch im Auto oder auf dem MP3-Player hören kann.
Nur – wie? Plattenspieler an den Phono-Eingang der Soundkarte, alles auf Festplatte speichern, von Hand schneiden und digital eintüten. Wäre die eine Möglichkeit. Oder mit dem Ion Audio LP2CD vollautomatisch und fertig portioniert gleich auf einen CD-Rohling schaufeln. „Die schnellste und einfachste Möglichkeit, um Ihre Schallplatte in eine CD zu verwandeln“ – nennt es der Hersteller selber. Und darf sich immerhin auch mit einem „sehr gut“ (Note 1,5) der Stiftung Warentest schmücken. Kein Grund für uns aber, die PVC-to-CD-Allzweckwaffe nicht selber mal genau unter die Lupe zu nehmen.
Ein riemengetriebener Plattenspieler hat den Vorteil, daß Rumpelgeräusche nicht bis zum Plattenspieler durchkommen, und auch der Motor seine Bewegung nicht direkt auf den Plattenteller übertragen kann, wo diese dann in Nebengeräuschen zum Tragen kommt. Im Audio Highend-Bereich ist es normal, den Riemen entweder innen oder meistens sogar aussen am Plattenteller per Hand anzulegen.
Ich möchte den ION damit nicht in den Highend-Bereich heben, aber es ist ein klanglicher Vorteil gegenüber Direkttrieblern.
Ich besitze selber ein sehr teures Highend-Gerät und über 3000 LPs und habe mir den ION mal bestellt, damit ich für mein Auto einfach und schnell CDs erstellen kann. Ich werde aber den mitgelieferten Tonabnehmer gegen einen hochwertigen TA austauschen.
@joegedicke eine frage haben sie mal den ion lp2cd getestet mit ein hochwertigeres system ? wen ja ? wie war der klang und ist es komparable mit 500€ tonabnehmer ?
Der Tonarm des ION ist leider nicht so gut, daß er mit einem teuren Tonabnehmersystem besser klingen würde. Eher im Gegenteil da ein sehr gutes System die großen Schwächen des ION aufdeckt. Ich habe meinen ION mit einem Sumiko Pearl Tonabnehmer ausgerüstet, der noch nicht so teuer ist, aber dennoch den Klang des ION erheblich verbessert. Man kann den ION einfach nicht mit teuren Plattenspielern vergleichen. Er ist günstig und wurde gemacht, um unkompliziert LPs zu brennen. Das macht er, aber auch nicht mehr.