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Test: izotope Ozone 4

(ID: 2484)

Exiter

Nicht optimal in Ozone 3 war der Exiter. Er wurde in V4 durch einen neue ‚Warm‘ Modus ergänzt, der gegenüber den anderen Modi deutlich weniger forsch und damit positiv auffällt.

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Bänder

Mit einem Multiband System umzugehen ist schon komplex genug. Aber auch schlecht eingestellte Crossovers (Übergangsfrequenzen zwischen den Bändern) können zu einem schlechteren Klang führen. Ozone 4 führt nun ein einzigartiges Feature ein: die ‚Learn‘-Funktion analysiert das Programmmaterial und findet optimale Übergangsstellen automatisch. Beim ersten Einsatz überrascht die Funktion mit deutlich abweichenden Ergebnissen, wie ich es sonst nach Gehör eingestellt hätte. So funktioniert diese Funktion nach dem Prinzip: ‚Suche nach Lücken im Frequenzbereich, um diese als Crossover zu definieren‘. So ist zumindest garantiert, dass die Phasenlage so weit wie möglich optimal bleibt. Ich staune, wie sich die Crossover Markierungen wie von Geisterhand bewegen und schließlich nach einer Zeit zur Ruhe kommen.

Weil wir schon bei den Crossovers sind: Neu ist auch die Einstellung ‚hybrid‘, die neben der ‚analog‘ und ‚digital‘ Modi das Beste dieser beiden Welten kombinieren soll. Mir hat dieser Modus tatsächlich am Besten gefallen, liefert er doch auch bei vier aktivierten Bändern sehr transparente Ergebnisse.

3_Ozone-4-Multiband.jpg

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Comparefunktion

Für ein Mastering Programm unerlässlich und überfällig ohnehin ist die nun gelieferte Compare-Funktion. So lässt sich das unbearbeitete Originalsignal mit den bearbeiteten Signal lautstärkekorrigiert vergleichen. Konkurrent T-Racks 3 war gerade einmal drei Monate allein mit dieser Funktion auf dem Markt.

K-System Metering

Weitere Detailverbesserungen gegenüber der Vorgängerversion sind z.B. das neue Metering mit einem neuen Vectorskope inkl. Normalizing-Funktion, so dass auch bei leisen Parts eine Aussage über das Stereosignal gemacht werden kann. Amerikaner halten zusammen, und so ist es kein Wunder, dass Izotope Masteringguru Bob Katz und sein K-System gewinnen konnte. Üblicherweise in elitären Masteringkreisen und -geräten zuhause könnte dieses Mal der Durchbruch für die bunte Farbskala im Massenmarkt gelingen. Im Prinzip ist das K-System nichts anderes als eine Empfehlungssammlung für den optimalen Dynamikbereich. Es soll optimale Transferkompatibiltät zwischen Wiedergabesystemen mit optimaler Durchhörbarkeit der fertigen Master gewährleisten und umfasst die RMS-Werte von Kino bis Omas Küchenradio. Verdeutlicht wird das K-System ganz simpel mit einer Farbpalette von Grün nach Rot in den jeweiligen Peak- oder RMS-Metern. Hält man sich im grünen Bereich auf, ist alles in Butter. Schlägt das RMS-Meter mehr nach Rot als nach Gelb sollte der Kompressionsgrad überdacht werden. Die Abstufungen für verschiedene Anwendungsbereiche lassen sich in verschiedene Ansichten umschalten. Es ist also weniger Zauberei als vermutet. Konkurrent T-Racks 3 übrigens hat diese Dynamikempfehlungen in ebenfalls nützlicher Form integriert. Allerdings ohne Lizenzen an Katz zahlen zu müssen. So nennen IKM diese Funktion einfach ‚Loudness-suggestions‘.

4_Presets.jpg

Presets

Für alle Preset-Fans wurde die Sektion ‚Presets‘ deutlich aufgewertet: 100 neue Presets sind mit an Bord, geordnet nach Gruppen und Themen. Es lassen sich nun einzelne Effekte aus verschiedenen Presets zusammenführen. Presets lassen sich abspeichern und mit anderen Ozone User teilen. Der Umgang mit Presets wurde insgesamt wesentlich flexibler aber auch etwas komplexer. Unter den Factorys finden sich auch mehr oder weniger sinnvolle Presets für Rauschunterdrückung, Rumpelentfernung, Karaokefunktion, Gitarrenamp etc. Zugegeben: Viele Presets sind sorgfältig programmiert und helfen zu mindestens beim Start in einem neuen Projekt. Eine Anpassung an den individuellen Track wird sich trotzdem kaum vermeiden lassen. Praktisch ist die Makropreset-Funktion, die gleich im Presetmanager die wichtigsten Parameter des jeweiligen Presets als Regler anbietet. Jedes Mastering-Modul hat zusätzlich zum Bypass-Knopf noch einen Dry/Wet-Regler, und auf ganz globaler Ebene befindet sich unter den Hauptlevelmetern auf der rechten Seite noch ein Regler, der alle (!) Effekte relativ von null bis 200% anheben oder absenken kann.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    „Das Klangbild wird praktisch nicht beeinflusst und erschallt warm, transparent und ausgeglichen.“

    Was soll man von so einer Aussage halten? Das ist doch total widersprüchlich.

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Mir gefällt dieser Testbericht ganz gut, wenn auch ich das etwas harte Gesamturteil „Gut mit Einschränkungen“ nicht ganz nachvollziehen kann. Ozone 4 lässt grossartige Klangverbesserungen zu und dies bei weitem nicht nur fürs Mastering. Während sich T-Racks 3 vorwiegend fürs reine (Pre-)Mastering empfielt, kann ich mit Ozone 4 aus fast jedem langweiligen Klangkäse noch was deutlich besseres zaubern.

    Ich find’s ein grossartiges Tool und möcht’s ned mehr missen. (T-Racks 3 allerdings auch nicht.)

    • Profilbild
      i.barsekow AHU

      >Ich find’s ein grossartiges Tool und möcht’s ned mehr missen.

      @Olaf, ich teile Deine Einschätzung bzgl. des harten Urteils. Ich habe die versehentlich zu geringe Bewertung wieder aufgestuft.

      • Avatar
        AMAZONA Archiv

        @i.barsekow Wie wäre es dann mit „sehr gut, aber mit Einschränkungen?“ :-)

        Denn die Reverb-Abteilung ist für einen Master-Effekt eine heikle Größe. Man hätte endlich mal daran gehen gehen, den mäßigen algorithmischen durch einen Faltungshall zu ersetzen. Und dem User damit die Möglichkeit an die Hand gegeben, selbst zu entscheiden, was er an Reflections und Tails nimmt. (wenn überhaupt)
        Des Weiteren ist bei einem so funktional überbordenen Tausendsassa auch ein Problem, dass viel zu viel auf zu kleinem Raum steht. Manko.
        Ich weiß gar nicht, ob es angesprochen wurde, aber in früheren Ozones konnte man nicht für jeden Signalprozessor unterschiedliche Übergangsfrequenzen einstellen. Fand ich schon eine deutliche Einschränkung. Hat sich da was getan?

        • Profilbild
          i.barsekow AHU

          >Wie wäre es dann mit „sehr gut, aber mit Einschränkungen?“ :-).

          Die Einschränkungen sind unter ‚Minus‘ aufgeführt. Noch besser sind halt 3 Sterne…

          Thema Crossovers: Die Übergangsfrequenzen sind in allen Mehrbandmodulen gleich.
          Izotope meint dazu: ‚um Phasenprobleme zu vermeiden‘. Also wie gehabt.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Danke für den Test! Ich konnte Ozone3 kostenlos auf Version 4 updaten, da ich erst nach Oktober gekauft habe. Bin bisher sehr zufrieden.

    Nur den Hinweis auf einen notwendigen ilok-Dongle habe ich nicht verstanden, denn den brauche ich für Ozone nicht!

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