Mastering im neuen Gewand
Der amerikanische Software-Hersteller Izotope geht mit seinem Mastering-Programm Ozone 6 in eine neue Runde. Gegenüber der Vorgängerversion wurde die grafische Oberfläche neu gestaltet und auch die einzelnen Module haben das ein oder andere neue Feature zu vermelden. Wie sich Izotope Ozone 6 im Studio schlägt, wir werden es erleben.
Erwartungshaltung
Bis vor einem Jahr kannte ich die Firma aus Massachusetts nur von ihrem Freeware-Plug-in Vinyl, nettes Spielzeug, schön gemacht, klingt gut, Nutzwert eher gering.
Dann durfte ich die Audio Repair-Software RX 3 und RX 3 Advanced testen und war regelrecht begeistert von der Performance des Programms.
Nun also Ozone 6, die Messlatte hängt hoch, ich bin gespannt, was der Mastering Spezialist zu bieten hat.
Installation
Ich lade das Programm von der Izotope Seite, was mit ca. 400 MB recht zügig geht. Die Installation auf dem Rechner ist ebenso schnell erledigt. Nun lässt sich Ozone 6 zehn Tage als Trial Version nutzen. Das dürfte genug Zeit sein, sich einen guten Überblick des Funktionsumfangs zu verschaffen und ggf. eine Kaufentscheidung zu treffen.
Soll das Programm nun käuflich erworben werden, stehen drei Autorisierungswege zur Auswahl: Die Online-Autorisierung mittels der Seriennummer, die Offline-Autorisierung mit einem Challenge/Response-Code oder als Drittes die Autorisierung auf einen iLok.
Izotope erlaubt die Autorisierung auf mehreren Computern und verweist in dem Zuge auf die Lizenzvereinbarungen und den festen Glauben, dass diese vom Käufer eingehalten werden. Meine Bitte, enttäuscht die Firma da nicht!
Das Programm steht für Windows 7 und 8 sowie auf dem Mac für OS X 10.8 bis 10.10 zur Verfügung. Die Plug-ins der Advanced-Version sind für Pro Tools 10/11 (RTAS, AudioSuite und AAX) und als VST2, VST3 und Audio Unit nutzbar.
Hi,
ich habe den Testbericht nicht gelesen und möchte hier nur kurz etwas zur Upgrade Politik der Firma sagen. Ich besitze von iZotope RX advanced, Stutter Edit und Iris. Die Firma verlangt meiner Ansicht nach überzogene Preise für die Upgrades, dabei erreicht die Versionspflege selten ein kostenloses Stadium, das x.03 überschreitet. 300/400$ für RXadvanced und für IRIS 100/150$ kürzlich empfinde ich als einfach zuviel nach ca 2-3 Jahren, gemessen am Preis für den Ersteinkauf. Der „günstigere“ Preis gilt immer nur für ein paar Wochen. Ich gehe da vorläufig nicht mehr mit, verwende die Software allerdings auch nicht täglich. iZotope hält die Preispolitik angesichts der Qualität für angemessen, so auf Anfrage per email mitgeteilt. Zukünftige Käufer könnte das eventuell interessieren.
best
zm
Klasse Test !
Bin selbst Ozone User seit der V.3,aber die V.6 macht wirklich Spaß und wird öfter benutzt als die Vorgänger (auch Standalone).
Super Test.
Nur als Ozone 5 Nutzer sieht die Version 6, rein äußerlich, mehr nach einem Facelift aus und mehr nicht.
Ich finde es schade das hier nicht auf mögliche Verbesserungen zur Vorgängerversion eingegangen wurde.
Nichts desto trotz hat der Test mich dazu ermutigt, die Demolizens zu laden. Dann werde ich einmal bei gleichen Einstellungen die beiden Vergleichen.
Hallo ihr Beiden,
vielen Dank für das Kompliment, das ist natürlich gerade von Usern des besprochenen Produkts immer sehr hilfreich.
@Muckeopa: Ich habe mit Ozone 5 nie gearbeitet, deshalb konnte ich da keinen direkten Vergleich anstellen. Der Link zum Ozone 5-Test meines Kollegen Ariel Leuenberger ist hinten angehängt.
Gruß
Armin
So hoch die neuen Features wie Standalone, Fading, VST Plugin Support, die neue GUI und so weiter auch gelobt werden,
für einen Ozone 5 User ist es faktisch ein Downgrade!
* Reverb weg
* Gate / Expander weg
* Alternative Ditherings weg
* ‚Amount‘ Slider für jedes Modul weg
* Somit auch die flexible Option für Paralleles Mixen
* System-weiter ‚Amount‘ Slider weg
* Invert L & Invert R weg
* Multiband Offsets weg
* ‚Link Bands‘ weg
* Dynamic Histogramm View weg
Dafür hat man jetzt einen Dithering Bug der dafür sorgt, dass das Output von 24bit auf 16bit immernoch 24bit ist!
Wird laut Izotope gefixt. Also Achtung beim Dithering bitte!!
Wenn das was ich in dem Test hier lese wirklich wahr ist und dass Ozone 6 nur 16 Bit oder 24 Bit Files mastern kann,
dann ist das für mich wirklich das endgültige K-O Kriterium.
Alle meine Mastering Session finden in 32 Bit fFloating Point statt. Dann wird auf 24 oder 16bit gedithert.
@IUnknown Hallo IUnknown,
Wie schon oben geschrieben, ich hatte keinen Vergleich zu Ozone 5.
Wer sich da in Workflows eingearbeitet hat, wird sich wahrscheinlich so wie du etwas schwer tun.
Für mich war Ozone 6 sehr übersichtlich und intuitiv zu bedienen und ich habe nichts vermisst, natürlich auch bezogen auf den Anschaffungspreis des Programms.
Dass bei einer x.00 ein Bug drin ist, sollte auch nicht so ungewöhnlich sein, anscheinend arbeitet die Firma ja daran.
32bit Aufnahmen machen sicher auch in einem gewissen Bereich Sinn, da bin ich dann aber in einer Liga, wo ich das Mastering nicht mehr einer 200,- Euro Software anvertraue, da kommt nur noch schöne alte (und leider teure) Hardware zum Einsatz.
Ich bekam mal ein Mix wo die Phase eines Kanals umgedreht war. Mit Ozone 5 kann ich das beheben.
Das Reverb und Gate war echt gut, der Expander hilfreich für flach gepresste Mixe.
Ob ich 1 oder 3 Dither zur Verfügung habe ist nicht so wichtig, aber wenn der Mix gedithert sein muss um zu mastern dann ist das ein Fail! Ich kann mir schwer vorstellen dass Ozone 6 nur 24bit lesen kann, besonderes wenn ich den „Dithering With Ozone“-Guide zitiere: „Get a 24-bit A/D converter; mix and edit at 32 bits; process effects at 64 bits. End of story. Except… audio CDs are 16-bit. At some point, if you want to put your songs on a CD, you have to get that 32-bit word length down to 16 bits“.
Die Slider waren echt gut zum Vergleich. Man konnte ein oder alle Module übermäßig stark rein- und rausdrehen. Sehr schade!
Multiband Offsets warnen DAS TOOL für Phasenprobleme in einem Frequenzbereich oder eben um Phaseneffekte hinzuzufügen. Unverständlich warum das weg ist.
Und noch eine letzte Kritik:
Eine „Standalone All-You-Need Mastering Application“ sollte einen De- und Encoder für das heute wichtigste Medium MP3 mitbringen. Vom Kontrollieren des Peak-Zuwachs durch den Codec ganz zu schweigen.
Preisargumente gelten nicht für die Advanced Version ;-)
@IUnknown Jetzt mal ohne Quatsch, deine Kunden möchte ich nicht haben. Phasendrehung und keiner hat´s gemerkt!!! Ich weiss nicht, ob es das Thema für eine Mastering Software sein muss, solche handwerklichen Fehler zu korrigieren. Aber wenn es vorher ging und jetzt nicht mehr kann ich schon verstehen, dass du das als Downgrade empfindest. Ich würde so was eher in die Restaurations-Ecke packen, RX4 kann das beheben. Ebenso Offsets, aber nicht Multiband.
Expander brauche ich jetzt auch eher selten zum Mastern, wenn ich so Material kriege bitte ich einfach um die Version bevor mit dem Maximizer da wild dran gegangen wurde.
Der Dithering Guide war für Ozone 5, ich habe leider gerade kein 32bit File zur Hand, sonst würde ich es ausprobieren, ob Ozone 6 das frisst, aber vielleicht holst du dir mal die Demo und berichtest.
Die Slider hören sich an, hat das auch mit Lautstärkeausgleich funktioniert?
Dass ich meine Klangbeispiele nicht direkt in mp3 wandeln konnte hat mich auch etwas gestört, ist jetzt aber auch kein Beinbruch, nur eben ein Arbeitsschritt mehr.
Gruß
Ich komme mit einer vielleicht etwas naiven Frage daher: Wofür benötige ich eine separate Mastering Software, der man, wie der Rezensent betont, ohnehin nicht alles anvertrauen würde?
Wäre es da nicht einfacher, nach einem Mix, der den Namen auch verdient – ab 00:16 bis … geht es oben ziemlich schrecklich zu -, mit ausgesuchten PlugIns den Master in der DAW zu nutzen (z.B. v. Reaper)?
Schnitt, Lautstärkeanpassungen und eine abschließende MP3-Wandlung können leicht im freien Audacity erledigt werden.
Wichtig wäre für mich unter solchen Voraussetzungen vor allem (a) die Qualität vom Mix, (b) die Qualität der PlugIns für den Master in der DAW. Fertig ;-)
Ich spreche freilich als Musiker, nicht als Mastering-Anbieter, aber um ein Mastering anbieten zu können, dafür taugt die Software offenbar ohnehin nicht.
@MidiDino Hi MidiDino,
zuerst einmal, danke für deine undiplomatische Einschätzung meiner musikalischen und mixtechnischen Fähigkeiten :-) Scherz beiseite, wir dürfen hier aus Lizenzgründen kein GEMA-Material verwenden, deshalb dieses Songlayout aus Logic-Loops. Und natürlich muss ich die Sache etwas überzeichnen, damit das Mastering auch was zu arbeiten hat.
Womit du Recht hast, niemand wird sich Ozone 6 kaufen um damit ein Masteringstudio aufzumachen, das wäre etwa so als würdest du dir eine 200,- Kompaktkamera anschaffen, um ein professionelles Fotostudio zu betreiben.
Der Ansatz des Programms liegt m.M. nach darin, Musikern, die sich eben kein professionelles Mastering leisten können, die Möglichkeit an die Hand zu geben, ihren Mix selber zu verbessern. Wenn du ein ähnliches Ergebnis in deiner DAW hinkriegst, ist da nix gegen zu sagen.
Ich bin da auch nicht drauf angewiesen, habe aber auch Software für mehrere Tausend Euro auf den Rechnern. Und die Hardware-Abteilung gibt´s auch noch.
Trotzdem hatte ich viel Spass mit Ozone, weil es übersichtlich ist, einen guten Workflow bietet und gut klingende Module beinhaltet, die meist im Multiband arbeiten. Dazu noch die Mühe, die sich Izotope mit der Dokumentation und dem Mastering Guide macht, da gibt es nichts zu meckern.
@Armin Bauer Hallo Armin Bauer, besten Dank für die rasche Antwort. Es ist mir klar, dass der Ausgangsfile plakativ ist, aber ein Mastering ist nach meinem Ermessen nicht dazu da, Fehler im Mix auszubügeln. Dann müsste die Software Restaurationssoftware heißen ;-) Du hattest eine vorauszusetzende Qualität des Mixes selber erwähnt, als es im Gespräch um Phasen ging.
Spannender als eine Alibi-Software für Musiker wäre zu fragen, welche PlugIns für den Master einer DAW geeignet sind, auch unter Berücksichtigung unterschiedlicher Musikrichtungen. Jazz und Klassik / Neue Musik benötigen in der Regel ein völlig anderes Vorgehen als eine Clubmusik, die es knallen und scheppern lässt …
@MidiDino Hallo MidiDino,
oft kommt man nicht umhin, Mixfehler im Mastering zu korrigieren, siehe IUnknown.
Zu deiner konkreten Frage, für diffiziles Material wie Klassik empfehle ich ein Hardware Mastering. Ich gehe da in den TLA Ebony 16:2 Summer und dann in den guten, alten Finalizer Plus 96k. Ich hatte bis vor Kurzem auch noch ein externes Rack mit RöhrenEQ, Kompressoren und SPL Charisma, wurde nun aber abgeschafft.
Für Software Mastering nutze ich in Logic vorwiegend die Plugs aus N.I. Komplete9 Ultimate (hauptsächlich die Softube-Sachen), Waves Platinum und die sehr schönen und günstigen Toneboosters Plug-Ins.
Gebrannt wird dann aus WaveBurner, sehr komfortabel, hat Apple leider eingestellt.
Das ist alles definitiv kein Hi-End, aber wie immer, die letzten 10% kosten das 10fache.
@Armin Bauer Besten Dank, Armin, für die Erläuterungen und Tipps. Ich werde mich mal umschauen.
Im Vorfeld mixe ich in meinem Projektstudie praktisch zweimal: (a) auf einem Soundcraft M8, mit minimalem Reverb, inkusive eventueller PlugInstrumente, (b) in Reaper, dort inklusive zusätzlicher spurenspezifscher Effekte, falls welche gebraucht werden.
Der Gesamtklang benötigt ab und zu etwas Mittenabsenkung. Dies wird mit dem Eingangseq im ‚Master‘ vollzogen. Ebenso eine Volumenanhebung für den Compressor, ein Fairchild 670 Clone, der beste Comp. den ich je besaß, der anschließende, nicht als Maximizer dienende Limiter ist wie der EQ übrigens von Stillwell Audio. Schließlich kommt ein IR-PlugIn für die von mir heißgeliebten 960er-Files (Chambers).
Soweit die aktuelle Situation in meinem kleinen Projekt-‚Studio‘. Aber ich bin stets auf der Suche … (Ein richtiges Studio ist natürlich etwas völlig anderes.)
@MidiDino Hi MidiDino,
wenn du deinen Weg im Rahmen deiner Möglichkeiten gefunden hast, dann ist doch gut.
Das Wichtigste beim Mastering ist, unabhängig von aller Hard- und Software, dass du dich frei vom Mixing machst, das ist passiert und rum.
Mastering ist ein neuer Schritt, jeglicher Gedanke daran, was da evtl. beim Mix schief gelaufen ist, ist kontraproduktiv.
Von daher macht bei professionellen Produktionen das Mastering immer ein Spezialist, der muss sich um die vorhergehenden Produktionsprozesse nicht mehr kümmern.
Das läuft im Semi-Bereich anders, aber wie gesagt, Kopf frei machen vom Kompositions- und Mixschritt, dann klappt das schon.
@MidiDino Hallo MidiDino,
eben vergessen, Stichwort „Mittenabsenkung“.
Falls du da den Bereich zwischen 250-300Hz meinst, volle Zustimmung.
Das ist für mich der „braune“ (K….) Frequenzbereich, rausziehen und die ganze Geschichte wir luftiger und prägnanter.
@Armin Bauer Hallo Armin: In dem EQ, den ich dafür nutze, ist es das 240er Band, das in Frage kommen kann. Dies geschieht jedoch selten, wenn der Mix ausgereift ist. Auch ohne aktive ‚Master-EFX‘ hört man ja den Gesamtklang und kann spurspezifsch nachhelfen.
@MidiDino Hallo MidiDino,
ich kann nur für den Bereich aktueller elektronischer Musik sprechen, aber da ist Mastering heutzutage tatsächlich vor allem erstmal Fehlerkorrektur (und im 2. Schritt dann Lautheitswahnsinn). Die durchschnittliche Mixqualität ist hier in der Regel auf niedrigstem Niveau, was mit mangelnden Fähigkeiten genauso zu tun hat wie mit der meist unprofessionellen Abhörsituation. Dazu geht in diesem Bereich der Trend stark zum 19,-€ Mastering oder auch zum Selbst“mastern“ durch das Label – gerade hier ist dann Software wie Ozone erste Wahl. Ich produziere Sample Libraries und mußte die Audiodemos dazu immer selbst irrsinnig laut machen, weil das Label kein Mastering bezahlt – sauber hinbekommen habe ich das nie, weil ich vom Mastern einfach nichts verstehe, aber Ozone wäre da bei mir schon eine Überlegung wert (nur weigere ich mich mittlerweile gegen das Lautmachen). Gerade heute gibt es für Tools dieser Art einen großen Markt, denke ich.
@Betancourt Hallo Betancourt,
genau diese Einschätzung habe ich eben bei der Rezension einer Monitorbox erlebt.
Keine räumliche Tiefe, keine vernünftig ortbare Panoramaabbildung, aber Bässe ohne Ende.
Also alles in Ordnung für die avisierte Zielgruppe.
Mastering im Label habe ich da auch schon so wie du erlebt, ich war vor Jahren schon sehr verwundert, dass der für das Mastering eines nicht ganz unbekannten Labels zuständige Mitarbeiter sich bei mir zu einem Seminar zu diesem Thema angemeldet hat.
@Armin Bauer Guten Tag Herr Bauer,
man kann immer etwas dazulernen, deshalb muss man seine Arbeit nicht automatisch schlecht machen. Und nicht jeder externe Spezialist versteht die „Philosophie“ eines Labels, zT kommen, von der Tagesform des Engineers mal abgesehen, sehr eigenartige Ergebnisse zustande.
best
zm
@zm33 Unbestritten!
@Betancourt Ich habe die Amazona-Redaktion gebeten, mal einen Überblick zu geben, was Mastering eigentlich heißt, unter Einbezug verschiedener Stile. Der uralte Workshop, der hier online zu finden ist, ist nicht alt, sondern auch ziemlich schrecklich.
SPL hatte mal eine Mastering-Konsole entwickelt, in der es per EQ hauptsächlich um den ‚letzten Touch‘ ging, also um Feinheiten, die relativ subtil sind. Davon, so muss ich einräumen, verstehe ich schlicht nichts.
Durch deine Erläuterung gewinne ich den Eindruck, dass auch ein Mixing-Workshop speziell für Musiker angebracht wäre ;-)
@MidiDino Hi MidiDino,
so etwas haben wir schon mal angedacht, der ganze Weg von der Komposition über die Aufnahmen, Arrangement, Mixen, Mastern in einem mehrteiligen Special.
Wird aber wohl noch etwas dauern, da gibt´s Einiges vorzubereiten.
Was zum Mastern gehört kann ich dir sagen:
– Die Songs akustisch aufarbeiten, das ist je nach Musikstil verschieden, bei Klassik passiert da nicht viel, wenn das schlecht mikrofoniert war oder der Raum nicht klingt ist da eh nicht viel zu retten.
Bei Dance muss es halt vorwiegend laut und bassig sein.
– Die Stücke aneinander angleichen, Stichwort Compilation. Aber auch bei einem Künstler, der entweder über einen längeren Zeitraum aufgenommen hat und/oder verschiedene Studios benutzt hat gibt es da evtl. Handlungsbedarf.
– Anhand der Songreihenfolge eine Spannungskurve erzeugen. Das ist wie bei einem Film, der hat auch seine Höhepunkte. I.d.R. mache ich das dritte und das vorletzte Stück am lautesten, ist aber natürlich keine Allgemeinregel.
– Pausenlängen zwischen den Songs festlegen.
– Fades werden auch erst im Mastering gemacht, sonst masterst du am Ende eines Fadeouts an 2bit Material herum.
– Presswerk-kompatibel Brennen mit den benötigten Infoangaben.
Gibt natürlich auch noch Sonderfälle, z.B. Vinyl-Mastering, aber das führt jetzt zu weit.
@Armin Bauer Danke für die knappen Hinweise. Auf den Überblick bin ich sehr gespannt – ebenso auf die sich ergebenden Diskussionen. Dass für einen solchen Überblick Vorbereitungen nötig sind, glaube ich gerne. Auf die Artikel freue ich mich :-)
@Betancourt Hallo Betancourt,
das der Trend zum 19€ Mastering geht ist unbestritten, da tut sich grade einiges auf dem Markt. Ich muss gestehen das ich davon nichts halte. Selbstmastern, beispielweise mit Logic und entsprechend eingestellten Plugins oder zusätzlichen Tools ist eine Alternative, wenn man seinen Worklflow im Griff hat. Und seine akustische Abhörsituation. Was bei Homerecording sicher der schwierigste Teil ist. Für mich habe ich das ganz gut, mit verschiedenen Kopfhörern, einem Hybriden Ansatz(verschiedene dbx’e und Drawmer und BBE Sonic Maximizer) und Anpassungen in den Logicpresets lösen können. Da ich nachwievor kein ich mach alles im Rechner Typ bin. Zur Lautheit habe ich ein gespaltenes Verhältnis, ich brauch es nicht. Musikalisch kann ich Lautheit und Druck anders als durch Superkompression erzeugen. Wenn ich mit auf meiner Masterabhöre zeitgenössischen Rock anhöre, z.b. Foo Fighter vs. Maroon5 kriege ich bei Maroon5 Ohrenflattern so schlecht klingt das. Von Dance und EDM red ich jetzt mal gar nicht. Wenn ich dann so die Killertipps für fetten Sound aus deiner DAW lese, klingen wie David Guetta oder Avicii haut es mich weg, Superpumpsawsound via Sidechain. So klingt dann auch das Endprodukt. Und meine Braun Atelier und meine Fisher CA 770 mit Mordaunt-Short Boxen ist noch nicht mal besonders High Endig.
@TobyB Hallo TobyFB,
wenn ich in aktuelle EDM-Produktionen reinhöre (in niedriger Lautstärke), habe ich nach wenigen Minuten Druck auf den Ohren, was wohl mit dem unnatürlich flachen und verzerrten Klangbild dieser Stücke zu tun haben dürfte. Aber auch bei einigen Pop/Rock-Geschichten stellt sich da schon ein ähnlicher Effekt ein. Daß diese Entwicklung absurd ist, braucht man wschnl. gar nicht zu diskutieren – daß der Markt das so will (zumindest bei EDM), leider auch nicht.
Mit dem Begriff „Mastering“ wird leider allzu viel Unsinn getrieben. Jemand, der für 19 € einen Multiband-Limiter und einen Maximizor auf die Summe knallt, mastert nicht. Da bist du mit deinem herrlich altmodischen Ansatz wohl schon näher um Einiges dran;) Ich habe das Glück, einen „richtigen“ Mastering-Ingenieur zu kennen, und durfte mir schon ein paarmal den Prozess ansehen und anhören – und da muß ich dann ehrlich zugeben, daß ich oft schlicht keine Ahnung hatte, was da gerade passiert und warum es z.B. unbedingt Kompressor XY sein muß, der dann als 11. Gerät der Signalkette nochmal 1dB Gainreduction macht…Aber am Ende war ich dann jedesmal verblüfft, was man aus einer fertigen Stereosumme herausholen kann z.B. in Punkto Räumlichkeit, Luft im Mix, Zusammenspiel der Instrumente, Detaillierung der Klänge etc. Das ist allerdings dann schon wirklich Spezialistentum.
@Betancourt Hallo Betancourt,
ich habe kein Problem mit Software etc. , eher damit das z.b Izotope für Sachen genutzt wird, für die es nicht gedacht ist. Wenn ich Druck und Lautheit will muss das aus dem Spiel kommen. Es ist nicht die Aufgabe des Mastering das zu tun. Das soll nur das Studioerlebnis transportieren. Mehr nicht. Und nicht mehr oder weniger soll das die Software machen. Oder die Hardware, beides ist ok. Um es einfach zu machen, klar ich kann meine LinnDrum ohne Ende aufpumpen oder meine Polysix, nur was hab ich gewonnen? Gehts mir ums Konzept oder die Farbe? Für mich gehts am Ende des Tages ums Konzept. Dem unterwirft sich alles.
Armin, im Grunde ein super Test, wie immer von Dir, möchte ich wirklich unterstreichen ! Aber im Vergleich zum Vorgänger und seinen Funktionen ist die Basis Variante hier ja stark beschnitten worden. Auch wenn Du das nicht wusstest, Oz ist in dieser Version einfach nicht gut. Alternative für so ein „Basis -Masteringtool “ , dass kein Mastering Engineer der Welt nutzen würde ist für wenig Geld mehr, Studio one Pro . Da bekommt man sogar noch die DAW dazu und selbst 32 Bit Floating geht , die typischen Analyse Tools sind professionell und bereits eingebaut, Param.EQs und Kompressoren, die auf Augenhöhe mit Oz sind auch mit drin. Möchte nur darauf hinweisen, dass es in diesem Segment nicht wirklich lohnenswert ist etwas dazuzukaufen, was derart eingeschränkt ist , und nur Basistools beinhaltet , die ebenfalls in DAWs vorhanden sind.
Hi tompisa,
vielen Dank natürlich zuerst für das Lob.
Wie auch schon in meinen anderen Antworten geschrieben, ich sehe Ozone 6 auch nicht als ein Angebot an professionelle Masteringstudios, aber hier wird für den Preis, wo andere Firmen u.U. nicht mal ein einzelnes PlugIn anbieten, eine komplette Arbeitsumgebung mit gut klingenden und ausreichend parametrisierten Modulen geliefert, die, und das sehen ich als großen Vorteil, einfach einen guten Workflow erlauben.
Viele Dinge gehen natürlich in der DAW der Wahl genauso, aber Mehrband-Stereobeinflussung und -Exiter suche ich da meist vergeblich.
Mit der 5 habe nicht gearbeitet, habe aber den Test des Kollegen gelesen und die Oberflächen angeschaut, mir kam das optisch nicht entgegen.
Ich bleib dabei, für den schmalen Taler gefällt mir das Programm ausgesprochen gut.
Ob ich mir die Advanced zulegen würde? Eher nein, den DynamicEQ brauche ich jetzt nicht so dringend, Insight habe ich schon bei RX4 dabei, nutze ich aber schon da nicht ausgesprochen oft.
Ich hab den Maximizer mal ausprobiert und dieser funktioniert schon mal super , macht genau das was er soll und auch sonst ist alles ganz cool gemacht .
ich frage mich aber was hinter der haube steckt, denn irgendwie habe ich das gefühl dass alles irgendwie nicht ganz “professionell “ geschieht aber das liegt wohlmöglich daran , dass alles so schön designed ist oder?
mfg ;)