Weiter geht es mit Music Rebalance. Hier wird das Signal in die vier Bereiche Voice, Bass, Percussion und Other aufgesplittet.
Aus urheberrechtlichen Gründen greife ich hier auf ein kleines Soundfile zurück, den ich für den iZotope Ozone 6 Test zusammengeschoben habe.
Zunächst das Original:
Nun entferne ich den Gesang aus der Aufnahme, das gelingt recht gut.
Auch die Unterdrückung von Bass und Percussion zeigt überraschend gute Ergebnisse.
Im nächsten Schritt unterdrücke ich Voice und Other und erhalte eine Bass/Percussion-Spur, die allerdings etwas moduliert daher kommt.
Auch beim Versuch, nur die Stimme zu generieren, sind Artefakte zu hören.
Hier interpretiert der Prozessor Teile der Orgel als Gesang. Dazu muss man aber auch zugestehen, dass Musik doch etwas komplexer als mit vier Variablen zu steuern ist und ich hier auch die Maximalbearbeitung abgerufen habe. Aber gerade nachträglich die Gewichtung innerhalb eines Songs zu verändern oder ein Karaoke-Playback zu erstellen, funktioniert mit Music Rebalance erstaunlich gut.
Nun folgt Dialogue Isolate, damit werden Umgebungsgeräusche ausgefiltert, so dass die Stimme freisteht und besser verständlich ist.
Dazu nutze ich das Klangbeispiel aus Dialogue Contour und füge im Rechner Straßengeräusche hinzu.
Der Prozessor bietet nur wenige Einstellmöglichkeiten, entsprechend schnell ist ein Ergebnis erstellt.
Hier wird nun die Straße komplett ausgeblendet, leichte Artefakte sind bei der Stimme zu vernehmen. Besser und natürlicher wird das File, wenn die Störgeräusche nicht komplett unterdrückt werden. So wird in der zweiten Bearbeitung das Noise Gain auf -40 dB gestellt.
De-Rustle soll das Rascheln von Lavalier-Mikrofonen, die an der Kleidung reiben, ausblenden. Dafür nutze ich unser bekanntes Sprach-File und füge separat aufgenommenes Rascheln hinzu.
Die Bearbeitung ist einfach es stehen nur zwei Parameter zur Verfügung, Reduction Strength und Ambience Preservation. Auch hier gelingt es wieder, die Störgeräusche wirksam zu eliminieren.
Auch hier habe ich wieder ein Extrembeispiel gewählt, so verhunzte Aufnahmen werden allgemein wiederholt, das lässt keine Produktion so durchgehen.
Nun, was steht noch an Neuerungen an? iZotope RX 7 unterstützt nun endlich Multichannel Surround bis 7.1.
Auch die neuen Prozessoren Variable Pitch und Variable Time leisten großartige Arbeit. Hier habe ich exemplarisch mit Variable Time die Geschwindigkeit abwechselnd halbiert und verdoppelt.
Das geht natürlich auch mit fließenden Übergängen.
Noch ein Wort zur Arbeitsweise. Einige weniger rechenintensive Prozessoren können auch als Plugin in der DAW geöffnet werden. Neu ist die AudioSuite Unterstützung einiger weiterer Berechnungen. RX 7 kann aber auch direkt aus der DAW geöffnet werden, dann wird da das File entnommen und nach der Bearbeitung auch wieder an die Position eingesetzt. So lässt sich gerade mit musikalischem Material sehr bequem arbeiten.
Hallo Armin,
sehr aufschlussreicher Artikel – Danke dafür! Schon erstaunlich, dass man die Stimme zwar sehr gut herausrechnen kann, aber die Isolation der Stimme eher schlecht als recht gelingt. Hattest Du mal Gelegenheit bei einer Live-Gitarrenaufnahme mit MIC z.B. die Drums im Hintergrund „herauszurechnen“?
Viele Liebe Grüße,
Thilo
Hi Thilo,
danke für`s Lob.
Ich werde mal schauen, was ich noch so an Band auf dem Rechner habe und dir das Ergebnis zukommen lassen.
Kollegiale Grüße
Armin