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Test: Jackson Audio Prism, Booster-Pedal

Multifunktions-Tool zum Veredeln

12. Januar 2021
Jackson Audio Prism

Jackson Audio Prism

Mit dem Prism erreicht unsere Redaktion das dritte Pedal des noch recht jungen texanischen Boutiquepedal-Herstellers Jackson Audio. Nach den beiden Verzerrer-Pedalen Golden Boy und El Guapo steht nun ein Effektgerät zum Test an, das gleich drei verschiedene Boost-Effekte unter seiner Haube verbirgt und dem Gitarren-Sound eine echte Aufwertung in vielerlei Hinsicht verpassen soll. Welchen Nutzen das Jackson Audio Prism uns bringen kann, werden wir im folgenden Review versuchen herauszufinden.

Jackson Audio Prism – Facts & Features

Sind der El Guapo und der Golden Boy aus eher dünnwandigem Stahlblech gefertigt, so zeigt sich das Prism in einem sehr massiven und zugleich kompakten Metallgehäuse, das selbst einen Abwurf aus einem Flugzeug wohl problemlos überstehen dürfte. Auch hier befinden sich die Anschlüsse wieder an der Stirnseite, bestehend aus einem Audio-In, einem Ausgang sowie dem Anschluss für das 9-Volt-Netzteil. Ein solches ist in jedem Fall erforderlich, denn mit einer Batterie lässt sich hier rein gar nichts bewegen. Im Lieferumfang befindet sich erwartungsgemäß keines, also sollte man einen passenden Netzadapter beim Kauf mit einkalkulieren, sollte man nicht vorhaben, das Jackson Audio Prism in die zentrale Stromversorgung des Pedalboards einzugliedern.

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Auf der Oberfläche des kleinen Wurfgeschosses befinden sich drei Potis, zwei Mini-Switches sowie der Bypass-Schalter, der erfreulicherweise aus einem Softklick-Typ besteht. Hier eine Übersicht über die einzelnen Funktionen der Bedienelemente:

Tone-Poti – sorgt für die Bearbeitung der Höhen und erreicht eine Bandbreite von +/- 15 dB zum Beschneiden bzw. Anheben des Signals.

Body-Poti – das gleiche Spiel für den Bassbereich, hier kann das Signal ebenfalls mit bis zu 15 dB in den Bässen angehoben oder aber abgesenkt werden.

Boost-Poti – das größte Poti auf der Oberfläche des Prism. Der Name ist Programm – mit diesem Regler wird die Stärke des Ausgangssignals bestimmt.

Links vom Boost-Poti platziert befindet sich der erste von zwei Dreiwegeschaltern, er bietet eine Vorauswahl bzw. die Range (high/medium/low) für den Booster. Das wichtigste Bedienelement sitzt jedoch rechts vom Boost-Regler: Der Mini-Switch mit den drei Stufen für Color, Amp und Trans dient zur Auswahl der drei verfügbaren Modi, mit denen das Prism dem Sound zu Leibe rückt. Im Innern verbergen sich drei völlig unabhängig voneinander agierende Schaltungen auf analoger Basis, die wie folgt arbeiten:

COLOR – ein klassischer Treble-Booster mit einer Vintage-Flair-Färbung

AMP – ein Boost-Effekt auf Mosfet-Basis, der das Klangverhalten und die Dynamik eines Röhren-Amps emuliert

TRANS – schaltet einen JFET-Booster ohne jegliche Beeinflussung des Signals

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Prism Mode Switch

Prism Mode-Switch

Sämtliche Bedienelemente sind von hoher Qualität, sie wurden fest mit dem Gehäuse verschraubt und entsprechen daher den Erwartungen an ein Boutique-Pedal dieser Preisklasse vollkommen. Die Regler laufen sahnig-weich und völlig frei von jeglichem Spiel auf ihren Achsen und die beiden Metallschalter rasten knackig und somit gut spürbar in ihren drei Positionen ein.

Bliebe noch die Oversized-LED oberhalb des Bypass-Schalters zu erwähnen. Etwas verwirrt war ich schon, als ich in den Herstellerangaben etwas von „Programming“ gelesen habe. Die Programmierung beschränkt sich aber lediglich auf das Einstellen der Leuchtkraft der LED, ganz im Gegensatz zum El Guapo oder dem Golden Boy kommt das Jackson Audio Prism gänzlich ohne Speicherplätze oder gar MIDI aus. Das ist zwar bei einem Booster nicht zwingend notwendig, allerdings wäre es schön, wenn man die drei verschiedenen Modi auch zusammen benutzen könnte, ähnlich wie die Drive- und die Distortion-Einheiten von El Guapo und dem goldenen Jungen. Hier funktioniert aber definitiv nur einer von den drei angebotenen Boost-Effekten.

Nun ja, etwas für das Auge gibt es aber dann doch noch, denn die übergroße LED ändert ihre Leuchtkraft mit zunehmender Signalstärke und bleibt selbst bei voller Stärke immer noch so angenehm anzuschauen, dass man nicht mit einer Sonnenbrille auf das Pedal blicken muss und auch die Einstellungen der Regler und der Minischalter in dunkler Umgebung noch gut erkennen kann.

Jackson Audio Prism Jacks

Jackson Audio Prism Stirnseite

Jackson Audio Prism – Praxis-Check

Der Hersteller empfiehlt, das Jackson Audio Prism für die besten Ergebnisse zwischen Gitarre und Amp zu platzieren. Klar, Dynamikeffekte sollten natürlich genau dort platziert werden. Der Sound, den die kleine Kiste fabriziert, ist tatsächlich verblüffend und wertet den Klang in allen Facetten deutlich auf. Zunächst einmal gefällt das sehr niedrige Rauschspektrum, was auf die hohe Qualität der verbauten Komponenten zurückzuführen ist. Es dringt selbst bei sehr hohem Boost ein kaum nennenswertes Lüftchen aus dem Speaker des Amps, dafür aber ein klarer, kräftiger und dynamisch spielbarer Sound, der selbst clean eingestellte Amps mit einer ordentlichen Portion Zerrung versorgen kann und das Signal ungemein auffrischt und darüber hinaus mit einem beeindruckend hohen Headroom ausschmückt.

Die drei Modi bieten ein sehr unterschiedliches Klangverhalten, die Spanne reicht hier vom schlichten Andicken von Cleansounds für Singlecoil-Gitarren, über saftig-crunchige Riffs im mittleren Zerrbereich bis zum psychedelischen Stoner-Rock mit einer wunderbaren Vintage-Färbung des Tons. Dabei greift die aktive Klangregelung erbarmungslos zu und ermöglicht ein extremes Verbiegen, jedoch ohne dabei dem angeschlossenen Instrument den Charakter zu rauben. Der Klang ist jederzeit sauber und sehr nuanciert und lässt die Strat eine Strat sein und die Paula all ihre Vorzüge ausspielen.

Doch nun genug der Worte, hören wir rein in den Sound, den das Jackson Audio Prism von sich gibt. Allerdings können die folgenden Klangbeispiele bei Weitem nicht das widerspiegeln, was die Möglichkeiten dieses Pedals bieten: Zu vielseitig sind die drei verschiedenen Modi im Zusammenspiel mit dem sehr effektiv arbeitenden Zweiband-EQ, dem Pre-Gain-Schalter und natürlich den Voraussetzungen, die der angeschlossene Amp und die Gitarre besitzen. Hier kann nur dazu geraten werden, das Prism am besten mit dem eigenen Equipment anzutesten und zu beurteilen. Ich habe für die Klangbeispiele das Pedal zwischen meiner Music Man Silhouette und einem unverzert eingestellten Orange Micro Dark Amp geschaltet. Der Amp war verbunden mit einer 1×12″ Box mit einem Celestion Vintage 30 Lautsprecher, aufgenommen wurde das System mit einem AKG C3000 Mikrofon in Logic Audio. Effekte wurden wie immer keine benutzt.

Im ersten Beispiel hören wir das Jackson Audio Prism mit aktiviertem AMP-Modus, also dem JFET-Booster. Ein heftiger Stoner-Rock-Sound entsteht. Das Boost-Poti befindet sich im Vollanschlag, ebenso die Regler für Tone und Body. Stellung des Pre-Gain-Switch ist „Medium“

In Klangbeispiel 2 nun der Sound des Color-Modus. Die Regler für Boost, Tone und Body befinden sich in 12-Uhr-Position, die Position des Pre-Gain Switch ist hier erneut „Medium“.

Im dritten Beispiel ein weiterer Sound des Color-Modus. Hier befinden sich alle drei Potis auf Vollanschlag, ebenso wurde der Pre-Gain auf „High“ erhöht. Somit die maximale Zerrung, die der Prism in diesem Modus zu leisten vermag. Ideal für crunchige Riffs und bei höherem Output der Pickups sicher auch gut genug für den einen oder anderen Lead-Sound.

Beispiel vier zeigt den Klang des Trans-Modus. Wunderbar geeignet, um Singlecoil-Sounds anzudicken. Die Stellung der Regler und Potis hier: Body 9 Uhr, Tone 12 Uhr, Boost 12 Uhr und Pre-Gain bei „Medium“.

Abschließend in Beispiel 5 der Klang des Prism im Amp-Mode. Hier wieder mit Vollgas – alle Regler auf Vollanschlag, Pre-Gain allerdings auf „Low“.

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Fazit

Das Jackson Audio Prism ist schon so etwas wie das Schweizer Taschenmesser für den Sound des Rigs. Eingebettet in eine sehr solide Hardware bieten die drei Schaltungen im Innern des Pedals eine hervorragende Möglichkeit, den Klang des Amps oder des Pedalboards deutlich aufzuwerten und nuanciert zu bearbeiten. Hinzu kommen eine exzellente Transparenz sowie ein hoher Headroom des Signals, verschont von nervigen Nebengeräuschen. Klare Kaufempfehlung für alle die unter uns, die ihrem System den letzten Schliff verpassen möchten!

Plus

  • edler Klang
  • sehr robuste Verarbeitung
  • vielseitig einsetzbar

Preis

  • 286,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    El Pony

    Das Teil muss ich haben.

    Eine Frage zum Artikel habe ich dennoch. Du hast geschrieben: „ Im ersten Beispiel hören wir das Jackson Audio Prism mit aktiviertem AMP-Modus, also dem JFET-Booster.“ So wie ich das verstanden habe, kommt JFET bei der Trans-Schaltung zum Einsatz. Bei Amp hingegen MOSFET.
    Wobei… nicht wichtig. Wenn etwas gut klingt, ist die Schaltung dahinter doch egal.

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