Jackson Phil Demmel
Aus der Bloodline-Serie des US-Herstellers Jackson stammt unser heutiger Testkandidat. Dass Jackson mit ihren in den USA hergestellten Instrumenten einen hohen Ruf genießt, steht außer Zweifel, doch wie schaut es mit der in Indien gefertigten PDX Demmelition King V aus? Phil Demmel von Machine Head stand Pate für das USA-Modell, welches für viele Musiker mit kleinerem Budget eher unerschwinglich erscheint. Somit soll es der ferne Osten wieder mal richten. Ob dies gelungen ist, wird ein genauer Test auf Amazona.de zeigen.
Lieferumfang/Verarbeitung
Dass man mit der Demmelition King V in einer Tanz- oder Top40-Band etwas deplaziert erscheint, ist prinzipiell erst einmal auf ihre extravagante Form zurückzuführen. Der in Flying V-Form geshapte Body des Instrumentes besteht aus Erle und ist blutrot lackiert, zusätzliche Fräsungen an der Unterseite des Korpus unterstreichen das aggressive Design. Aus wievielen Teilen der Body besteht, lässt sich auf Grund der deckenden Lackschicht nur vermuten.
Da solche Maße sich in der Regel in keinem konventionellen Gigbag unterbringen lassen, wird die Demmelition King V inklusive einer passenden Tasche geliefert. Diese besitzt ein großes Staufach auf der Vorderseite für allerlei nützlichen Krimskrams, einen Tragegurt und ist recht robust ausgeführt.
Der geschraubte Ahorn-Hals ist mit 24 Jumbo-Bünden bestückt, die in einem Palisander-Griffbrett eingesetzt wurden – und das sehr sauber. Sharkfin-Inlays unterstreichen zusätzlich die „böse“ Optik der Demmelition King V. Der Hals besitzt auf seiner Rückseite ebenfalls eine rote Lackschicht und liegt mit seiner Sattelbreite von 43 mm und einer Gesamtlänge von 648 mm gut in der Hand. Hier sollten sich sowohl Strat– als auch Les Paul-Spieler schnell zurecht finden.
Auf dem Korpus angebracht findet sich ein Jackson Floyd Rose-Licensed Vibratosystem mit dem dazu gehörigen Top-Lock-Verschraubungen. Das System bleibt auch selbst bei den berüchtigten „Dive-Bombs“ stimmstabil, was in dieser Art von Musik nach wie vor unerlässlich ist. Der Vibrato-Hebel wird bei diesem System eingeschraubt, was in gewissem Maße immer auch eine Kompromisslösung bedeutet: Entweder der Hebel sitzt zu fest und fällt nach Benutzung nicht nach unten (und ist somit der rechten Hand im Weg), oder aber er sitzt zu locker und hat so ein unangenehmes Spiel in seiner Verschraubung. Hier gilt es, „seinen Kompromiss“ zu finden. Systeme mit gestecktem Hebel bieten hier klare Vorteile, zumindest, wenn es um das Nutzen des Vibrato-Systems jenseits der Dive-Bombs geht.