In der Praxis mit der Jackson Pro SL2Q Soloist!
Akustischer Grundsound & Handling
„Donnerwetter, die Kleine geht aber mal richtig voran!“ Das waren die ersten Gedanken, die mir durch den Kopf schossen, als ich der Pro SL2Q Soloist schon allein im trockenen Zustand das erste Mal anspielte. Auch hier merkt man erneut, wie wirkungsvoll sich doch solch eine Neck-Through-Konstruktion auf den Grundsound einer Gitarre auswirken kann. Bissig, drahtig, laut und knurrig zeigt die Jackson sich schon unverstärkt, etwas mehr hätte man sich jedoch vom Sustain erhofft, in dieser Disziplin bewegt sich unsere Pro SL2Q Soloist eher auf durchschnittlichem Niveau. Zumindest unverstärkt und unverzerrt, im Overdrive-Kanal spielt sie hingegen ihre Stärken mehr als aus und fühlt sich dort erwartungsgemäß am wohlsten.
Das Werkssetting unseres Testinstruments ist perfekt gelungen, hier bedarf es keiner Nachjustierung in irgendeiner Form. Die Saitenlage ist angenehm flach und schepperfrei, der Hals mit seiner naturbelassenen Rückseite und dem Compound-Radius-Griffbrett bietet einen Spielkomfort, wie er besser kaum sein könnte.
Elektrischer Sound
Die beiden Duncan-Pickups portieren den wuchtigen Grundsound perfekt an den angeschlossenen Verstärker, etwas weniger Power hätte es aber auch getan, denn durch den enorm hohen Output und den drückenden Mittensound der beiden Humbucker ist es gar nicht so einfach, einen einigermaßen verwertbaren Cleansound hinzubekommen. O.K., eine solche Gitarre wird vermutlich nur selten mal unverzerrt gespielt, dennoch ist es schade, dass solch einer resonanten und quietschfidelen Grundkonstruktion nicht ein paar mehr klangliche Möglichkeiten mit auf den Weg gegeben wurden.
Kommen wir nun zu den Klangbeispielen, für die folgendes Equipment verwendet wurde:
- Orange Micro Dark Verstärker
- H & K GL112-Box mit Celestion Vintage 30 Speaker
- AKG C3000 Mikrofon
- Logic Audio
Gehen wir in Klangbeispiel 1 gleich in die vollen mit einem Riff, gespielt mit ordentlich Zerrung auf dem TB-6 in der Stegposition. Sauber, druckvoll und transparent kommt der Sound rüber.
Im zweiten Beispiel hören wir wieder den TB-6 in Stegposition, nun im Mix mit einer Sololinie.
Klangbeispiel 3 zeigt den Sound beider Pickups mit deutlich weniger Verzerrung und etwas zurückgenommenem Volume-Poti. Von Dynamik- oder Höhenverlusten weit und breit keine Spur, in Sachen verzerrter und nuancenreicher Sounds lässt die Jackson Pro SL2Q Soloist tatsächlich kaum Wünsche offen!
In Klangbeispiel 4 wird es wieder etwas heftiger mit dem Leadsound des Fronthumbuckers.
Abschließend noch der unverzerrte Sound, gespielt mit beiden Pickups. Wie gesagt, für mich persönlich fehlt hier einfach eine Singlecoil-Option, verdient hätte es das Instrument in jedem Fall.
Hi,
schöner Testbericht, allerdings sind die PUs von Seymour Duncan und nicht von DiMarzio ;)
@Patr0ck Ha, im zweiten Teil durcheinander geraten, danke für den Hinweis ;)