Bei der Auswahl der Tonabnehmer geht man bei Jackson mit der SLATTXMG3-6 Soloist keine Kompromisse ein, es müssen schon aktive EMGs sein! Am Steg sorgt das Modell 81 für Dampf, in der Halsposition wartet Modell 85 auf seinen Einsatz. Die Schaltung ist somit aktiv und bedarf daher einer Stromversorgung, das Batteriefach mit Schnellverschluss befindet sich auf der Rückseite des Instrumentes und nimmt eine 9-Volt-Blockbatterie auf. Geschaltet werden die Pickups über einen Dreiwege-Schalter, jeweils ein Tone- und Volumeregler mit schwarzen Potiknöpfen aus Metall sorgen für die übrige klangliche Abstimmung. Positiv auffallen tut hier prompt die sehr leichtgängige Arbeitsweise der Potis, speziell das Volume-Poti lässt sich wunderbar leicht bewegen und erlaubt somit ganz einfach Volume-Swells oder Fade in/Fade Outs. Auch der Dreiwege-Schalter macht einen sehr soliden Eindruck, ist griffgünstig platziert und lässt sich schnell und präzise schalten.
Sound/Praxis
Schon im trocken angespielten Zustand zeigt der akustische Grundsound der SLATTXMG3-6 Soloist, wo die Reise auch elektrisch verstärkt hinführen wird. Der Grundsound ist geprägt von einem überaus kräftigen Bass/Mitten-Fundament und das entstehende Sustain ist geradezu erstaunlich! Hier machen sich ganz offensichtlich die Neck-Thru-Body und die String-Thru-Body-Konstruktionen des Instrumentes positiv bemerkbar, denn Akkorde, Riffs und Voicings stehen hier wie eine Eins in Saft und Kraft! Die Bespielbarkeit des Halses ist mit seinem recht flachen Shaping und den Jumbo-Bünden als angenehm zu bezeichnen, hinzu kommt das angenehme Griffgefühl der linken Hand durch die matte Lackierung, welche ja auch die Halsrückseite mit einschließt. Die 648 mm Mensur genügt für die 24 Bünde und dank der beiden großzügig ausgefrästen Cutaways können auch Musiker mit „Schlosserpranken“ problemlos den Weg bis hinauf zum letzten Bund erklimmen.
Am Verstärker eingestöpselt zeigt die SLATTXMG3-6 Soloist natürlich ihre Stärken im verzerrten Bereich, denn hierfür wurde sie ja gemacht und das zeigt sie schon vom ersten angeschlagenen Akkord an. Powervoll, kraftvoll und druckvoll bringen die EMG-Pickups den Sound zum Speaker und bieten dabei die gewohnten Vorzüge wie eine kristallklare Abnahme oder den Vorteil, bei zurückgeregeltem Volume-Poti keinerlei Höhenverluste in Kauf nehmen zu müssen. Das erweitert natürlich den Soundumfang der Gitarre noch einmal deutlich, denn mit einem guten Röhrenamp am anderen Ende der Strippe lassen sich somit eine Menge nuancenreicher Klänge entlocken. Schade ist nur, dass sich die beiden EMGs nicht im Singlecoil-Mode nutzen lassen, keiner der beiden Potis bietet hierfür eine Push/Pull-Funktion und einen Mini-Switch, der diese Aufgabe übernehmen könnte, sucht man leider auch vergeblich.