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Test: JBL PRX812W, PRX815XLFW, Aktivboxen

Schlagkräftiges Duo

3. Februar 2017

Das Jahr 2017 fängt mit den Aktivboxen JBL PRX812W und JBL PRX815XLFW gut an. Die neuen Produkte aus der JBL PRX-Serie runden den mittleren Bereich zwischen der EON- und der höheren STX-Serie ab. Im Programm sind aktive Fullrange Boxen in 2- beziehungsweise 3-Wege Technik sowie die passenden Bässe mit 15- und 18-Zoll Bestückungen. Für unseren Test wurden mir die JBL PRX812W Multifunktionsbox sowie der PRX815XLFW Bass zur Verfügung gestellt.

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Why-Fi ?

Gleich zu Anfang fragt man sich, wo sind die Unterschiede zur PRX700er Vorgängerserie. Das Äußere ist jedenfalls komplett gleich geblieben. Dafür haben die Innereien ein entscheidendes Update erfahren und zwar die Fernsteuerung sämtlicher Funktionen per App. Das Ganze Funktioniert mit WIFI und wird über eine kostenlose Software von JBL gesteuert. Der Clou ist, dass man einzelne oder komplette Setups von Boxen-Konfigurationen plus Bodenmonitore bequem kabellos verwalten kann. Neben Lautstärken können somit noch Delay, HPF, Main/Monitor-Modus sowie der 8-fach voll-parametrische  EQ (!) ferngesteuert werden.

JBL PRX812W

Der kleinste Spross der Serie, JBL PRX812W, überrascht zunächst mit angenehmen 19,4 kg, hierbei ist es noch relativ leicht, alleine eine Box auf den Hochständer zu befördern. Mir persönlich fehlt der zweite Griff in diesem Falle nicht. Das Gehäuse besteht aus Mehrschichtholz und wird durch das hauseigene DuraFlex Finish geschützt. Die Box kann konstruktionsseitig zusätzlich als Bodenmonitor fungieren. Ein kleines, aber feines Detail hierbei ist: In der Monitor-Schräge wird die Box durch vier (seitlich angebrachte) Gummi-Puffer zusätzlich vor Kratzern geschützt. Der doppelte Hochständer-Flansch bietet eine gerade und nach vorne geneigte Aufstellmöglichkeit. M10 Montage-Punkte sind natürlich auch vorhanden.

Gummi-Puffer und Back Panel

Ein Class D Modul mit 1500 Watt (2x 750 W) befeuert die JBL PRX812W bis zu 135 dB SPL. Hiermit gehört unser Proband eindeutig zu den kräftigen Kollegen seiner Liga. Der Frequenzgang von 52 bis 20000 Hz (-10 dB) reicht zur Beschallung kleiner Räumlichkeiten, somit kann man auch mal den Basswürfel zu Hause lassen. Die Trennfrequenz liegt mit 1850 Hz übrigens nicht zu weit oben, was für die Qualität des 1,5 Zoll JBL Neodym-Hochtöners spricht. Eingangsseitig sind die beiden Combo-Buchsen mit Mic/Line-Schalter versehen und werden durch 2 RCA-Buchsen ergänzt. Hier dürfte nichts anbrennen. Schaltet man die Box vom MAIN- in den MONITOR-Modus, werden die Mitten um circa 900 Hz etwas angehoben, was speziell dem Gesang etwas mehr „Grundton“ verleiht. Ein weiterer XLR-Ausgang kann die Eingänge noch an weitere Boxen durchschleifen.

Monitorposition

JBL PRX815XLFW

Unser 15 Zoll Aktiv-Bass kommt ebenfalls auf 1500 Watt, die durch ein eingebautes Class-D Modul der Firma Crown angetrieben wird. Die Bassreflex-Konstruktion bringt sehr moderate 25,4 kg auf die Waage und bietet Stereo-Ein- und Ausgänge mit schaltbarem Hochpass. Ein Phasenumkehr-Schalter ist hier natürlich Pflicht. Der auf der Oberseite eingelassene M20-Flansch ermöglicht das Fixieren einer Distanzstange zur Aufnahme der PRX812W.

PRX815XLFW Anschlusspanel

Zusammen sind wir stark

Kommen wir nun zum spannenden Praxisteil, dem Anschließen, Einrichten und dem Hörtest von JBL PRX812W und JBL PRX815XLFW gemeinsam. Zunächst sind die Boxenpaare noch nicht via WIFI angebunden, sondern lediglich an einen Mischer stereoseitig verbunden. Die beiden Tops laufen im MAIN-Modus, am Bass ist der Hochpass aktiviert und die Polarität steht auf neutral, also nicht phasenverdreht. Alle Eingangsregler sind hierbei voll aufgedreht in der Stellung für LINE-Signale.

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Ich bevorzuge zum Testen Audiomaterial, das nicht allzu laut gemastert wurde, da dies einerseits Transienten verschluckt und andererseits in der Live-Situation in dieser Form selten vorkommt.

Meine Titel sind :

  • AC/DC – Back in black
  • Al Jarreau – Compared to what
  • Dire Straits – Money for nothing
  • Marcus Miller – Panther (live)
  • Steely Dan – Babylon sister

Was schon nach kurzer Zeit besticht, ist der sehr lineare, gutmütige Frequenzgang mit weichem Ausklang zu den Höhen hin. Kein Klirren oder Zischen in den Bereichen über 2 kHz, eher warm und fokussiert. Beim Hochfahren der Lautstärke ergibt sich im Klang und Gesamtdynamik keine Änderung. Fährt man die Anlage ans Limit, führt jedes Anschreien des Gegenübers ins Leere. Die vier JBL-Sprösslinge können sehr, sehr laut bei unglaublicher Transparenz. Alle Boxen dieser Serie verfügen darüber hinaus über einen DBX Type4 Limiter zum Schutz der Lautsprecher.

Setup bei der Firma Oberton-PA

Drahtlos verknüpfen

Die eigentliche Neuerung gegenüber der Vorgängerserie ist das „W“ im Namen, das für WIFI steht. Über die „PRX Connect“ App – für Android und IOS erhältlich – lassen sich sämtliche Parameter der Box sowie der DSP-EQ fernsteuern. Man kann sogar einzelne Boxen ohne Router ansteuern, richtig Spaß und Sinn macht es aber erst im Verbund. So können beispielsweise je 2 Bässe plus Top zusammengefasst mit dem EQ bearbeitet werden und die Monitore separat.

Der 8-fach EQ bietet jedem Band die Auswahl, als voll-parametrisches Band zu arbeiten oder als Hi- oder Low-Shelf. Hiermit kann man den jeweils vorgegebenen Raumeigenschaften wirklich sehr effektiv entgegenwirken. Ein Wermutstropfen ist leider die schlechte Bedienbarkeit der Bandbreite bzw. des EQ-Gains, hier gibt es keine Möglichkeit zu „Nullen“ oder in kleinen Schritten Werte anzupassen. Hier sollten die Programmierer die Bedienerfreundlichkeit unbedingt nachbessern.

Beim Einrichten des Routers sollte man hochkonzentriert sein, damit keine Bedienungsfehler entstehen. Unsere vier Aktivboxen werden erst im Tablet verbunden und dann über die „PRX Connect“ App für den Router freigegeben. Die blaue „Connect“-LED zeigt darüber hinaus den Zustand der Konnektivität an. Man kann auch Boxen aus einem Verbund einzeln wieder neu anmelden, falls das WLAN mal temporär schwach auf der Brust ist. Leider gibt es die App nur in Englisch, jedoch erfordert das Verbindungsprozedere keinen Hochschulabschluss in Angelsächsisch. Die App führt den Benutzer zu den erforderlichen Schritten und ist selbsterklärend. Jedoch sollte man SSID und Router-Passwort unbedingt parat haben. Mit dem iPad hat es nach dem zweiten Anlauf geklappt, ohne Verbindungsfehler.

Test-Setup mit der PRX Connect App

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Fazit

„Gute Würfe gelingen nur mit runden Bällen“ könnte man meinen. Unsere beiden Kandidaten von JBL sind in jedem Fall sehr rund und das bezieht sich auf den Klang, Features und Handling. Sicherlich könnte man mit dem 18 Zoll Bass noch mehr untenrum rauskitzeln, aber die Verbindung von PRX812W und PRX815XLFW ist in Bezug auf SPL pro kg ganz weit vorne. Der Sound des PA Duos ist sehr linear, fokussiert und transparent bei ausgezeichneter Transienten-Wiedergabe. In diesem Markt- bzw. Preissegment ist die PRX-Serie von JBL jedenfalls eine absolute Empfehlung. Die WIFI-Konnektivität setzt dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf, abgesehen von kleinen Bedienungsschwächen in der „PRX Connect“ App.

Plus

  • sehr guter, linearer Klang
  • Lautstärkeausbeute
  • relativ geringes Gewicht
  • EQ-Funktionen per WIFI steuerbar
  • Preis-Leistungs-Verhältnis

Minus

  • PRX APP teils nur frickelig bedienbar

Preis

  • JBL PRX812W: 899,- Euro
  • JBL PRX815XLFW: 999,- Euro
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