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Test: Jet City Amplification Custom 5 BK, Gitarrenverstärker

Kleines Biest für das Schlafzimmer

3. Januar 2017

Ach ja, die sogenannten „Bedroom Amps“, längst haben wir sie doch alle irgendwie lieb gewonnen. Die kleinen schnuckeligen Verstärker für die „Riffs und Licks zwischendurch“ erobern zunehmend unser Zuhause und überraschen dabei mit einem durchaus ausgewachsenen Sound und in aller Regel auch mit einer guten Ausstattung. Einen dieser Kandidaten begrüßen wir heute zu einem Test, der neue Jet City Amplification Custom 5 BK scheint zumindest auf dem Papier alle diese Kriterien zu erfüllen und ist auch vom Kostenfaktor kein schwerer Brocken. Schauen und hören wir uns das kleine schwarze Topteil mal an.

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— Jet City Amplification Custom 5 BK —

Facts & Features

Mit den Maßen von 355 x 230 x 230 mm findet der Jet City Amplification Custom 5 BK in der noch so kleinsten Bude seinen Platz, vorausgesetzt die passende Box wird mit angeschafft. Das Top ist sehr ordentlich verarbeitet. So wurde der schwarze Tolexbezug sauber bis in die kleinsten Ritzen aufgeklebt, rein vorsorglich schützen Kantenschoner aus Kunststoff alle acht Ecken des Gehäuses beim Transport, der mühelos mit dem Tragegriff auf der Oberseite vonstattengehen kann. Auf der Unterseite wiederum sorgen vier überdimensionale Gummifüße für einen wackelfreien Stand des Topteils. Bevor wir uns mit der Bedienung vertraut machen, noch schnell der Blick auf die Rückseite.

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Anschlüsse auf der Rückseite des Jet City Amplification Custom 5 BK

-- Back Panel --

— Back Panel —

Viel gibt es hier nicht – und doch ist das Wichtigste an Bord. Der Custom 5 BK zeigt sich nicht wählerisch, was das Anschließen verschiedener Boxentypen betrifft. Akzeptiert werden Lautsprecher mit 4, 8 oder 16 Ohm Widerstand und an eine dieser Buchsen sollte in jedem Fall etwas angeschlossen werden, da sonst mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit die Endstufe das Zeitliche segnen wird. Wir erinnern uns – betreibe niemals einen Röhrenverstärker ohne einen entsprechenden Lastwiderstand! Es sei denn, der Hersteller hat ab Werk bereits vorgesorgt und eine so genannte „Dummy-Load-Schaltung“ implementiert. Das ist aber hier nicht der Fall und dementsprechend sollte man beim Verkabeln mit der nötigen Sorgfalt vorgehen.

Effektweg statt Billig-Hall

Anstatt dem Custom 5 BK einen minderwertig klingenden Hall zu spendieren, was in dieser Kategorie Verstärker gar nicht mal selten vorkommt, wurde gleich ein Effektweg eingebaut. Meiner Meinung nach eine absolut sinnvolle Sache, erweitern diese zwei Buchsen die Flexibilität eines jeden Gitarrenverstärkers doch enorm. Die beiden Buchsen „Send“ und „Return“ sitzen direkt über der Beschriftung, die Auskunft über das Herstellungsland des Jet City Amplification Custom 5 BK erteilt: „Made in China“, als hätten wir es nicht schon geahnt.

Ein Stück weit Flexibilität gibt der Hersteller dem Kunden auch in Bezug auf die Auswahl der Endstufenröhre an die Hand. Ab Werk wird der Jet City Amplification Custom 5 BK mit einer Röhre des Typs 6L6 ausgeliefert, dem Kunden steht es aber frei, in den Sockel auch eine EL34 zu platzieren, um den Grundcharakter des Amps ein Stück weit vom amerikanischen zum britischen Sound zu ändern.

Ob diese Maßnahme allerdings wirklich so viel im Klang und der Charakteristik bewirkt, sei mal dahingestellt. In jedem Falle aber kann diese zusätzliche Option als Pluspunkt im Schaltungslayout (und somit auch im Test) verbucht werden. Die installierte 6L6-Röhre ist dank des großen Abluftgitters im oberen Teil des Gehäuses gut bei der Arbeit zu erkennen. Sie bringt den Verstärker auf eine Leistung von bis zu 5 Watt und arbeitet zusammen mit zwei 12AX7 Röhren in der Vorstufe.

6l6

–6L6 Endstufenröhre mit genügend Luft zum Atmen —

Den Abschluss auf der Rückseite bildet der Anschluss für das Netzkabel, in den auch gleich die Sicherung mit eingesetzt wurde. Ein Öffnen des Gehäuses ist also bei einem überstandenen Kurzschluss des Amps nicht notwendig. Nun aber rüber zum Bedienpanel des Custom 5 BK.

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Jet City Amplification Custom 5 BK Bedienpanel

Die Frontplatte wurde versenkt in das Gehäuse eingesetzt, somit besteht im „Falle eines Falles“ keine Gefahr für die Regler und Schalter. Deren Anordnung ist nicht unbedingt übersichtlich ausgefallen und durch die nur kleine Beschriftung der einzelnen Bedienelemente muss man zu Beginn schon genauer hinschauen, um den richtigen Dreh zu bekommen. Die fünf Regler für GAIN, TREBLE, MIDDLE, BASS und MASTER VOLUME sind von guter Qualität und besitzen Knöpfe im Chickenhead Design, die auf einer Skala von 0 bis 9 rotieren.

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— Zahlenflut auf engstem Raum —

Schalter und Hebel

Zur Unterstützung des Dreiband-EQs wurden zwischen dem Gain- und dem Treble-Poti zwei Schalter eingesetzt. Der obere (BRIGHT) ist eine eher wackelige Angelegenheit und soll beim Eindrücken für einen zusätzlichen Kick in den Höhen sorgen. Der Untere hingegen ist ein solider Metallschalter, der in drei Stufen arbeitet: In Linksposition sorgt er für eine Anhebung des Bassbereichs, in Mittelstellung ist er funktionslos und nach ganz rechts geschaltet sorgt er für eine Überbetonung des Mittenspektrums.

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— Zusätzliche Optionen im Sound durch die zwei Minischalter —

Ganz wie ein ausgewachsener Röhrenamp besitzt auch der Jet City Amplification Custom 5 BK einen Standby-Schalter, der neben dem blau beleuchteten Netzschalter seinen Platz gefunden hat. Eine feine Sache, um den Verschleiß der verbauten Röhren zu minimieren. Ein dritter Kippschalter dient zum Umschalten bzw. Reduzieren der Endstufenleistung von fünf auf zwei Watt. Die Chancen, die Endstufe ohne ein Klingeln in den Ohren in die gewollte Sättigung zu fahren, steigen also. Obwohl rund zwei Watt Röhrenpower mit entsprechender Box auch zu Hause immer noch ganz schön laut sein können!

Zwischenzeugnis

Einzig und allein die Qualität des wackeligen BRIGHT-Schalters gäbe es nach dem ersten Round-up zu bemängeln. Ansonsten aber präsentiert sich der Custom 5 BK als ein solide verarbeitetes und in dieser Kategorie gut ausgestattetes Gitarrentop, dem man seine chinesische Herkunft auch bei genauerer Betrachtung in keinem Fall ansieht. Und wenn man sich mal länger als 30 Minuten mit dem Bedienpanel auseinandergesetzt hat, macht sogar dessen unübersichtliche Anordnung der Regler und Schalter keine Probleme mehr und die gewünschten Handgriffe zum Ändern eines Sounds laufen dann wie von selbst. Legen wir den Kleinen nun mal an die Strippe bzw. an eine Box!

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