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Test: JHS Pedals Panther Cub, Gitarren Delaypedal

Hellblauer Panther

21. November 2017

JHS Pedals Panther Cub Pedal

Die Geräte der US-amerikanischen Firma JHS Pedals haben sich in der Vergangenheit einen guten Namen im sogenannten Boutique-Bereich erarbeitet. Viele Pedale von JHS fallen mit auffallender Regelmäßigkeit immer wieder durch ausgezeichneten Klang und innovative Features auf. Heute wollen wir euch das JHS Pedals Panther Cub vorstellen, das als Nachfolger des sündhaft teuren JHS Panther Delay-Pedals gilt, jedoch bei etwa gleicher Funktionalität, deutlich kleiner und etwas kostengünstiger ausfällt.

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Facts & Features

Beim Auspacken strahlt uns ein schön designtes hellblaues Pedal an, das optisch eindeutig amerikanische Züge trägt. Schön gezeichnet ist auch das Konterfei des Tieres, das dem Pedal seinen Namen gab. Im Karton befinden sich auch kleine durchsichtige Gummifüße zum Aufkleben am Boden des Pedals, eine mehr oder weniger überflüssige rote Anstecknadel mit dem JHS-Logo und eine ausschließlich in englischer Sprache verfasste Bedienungsanleitung.

Das JHS Pedals Panther Cub besitzt einen analogen Signalweg (obgleich mit digitalen Features ausgestattet) und wurde mit True-Bypass ausgestattet. Die acht Eimerkettenchips nach alter Schule (BBD bzw. Bucket Brigade Device) zeichnen für die Erzeugung einer Verzögerungszeit von bis zu erstaunlichen 1000 ms verantwortlich. Diese für ein analoges Delaypedal verhältnismäßig lange Verzögerungszeit ist relativ selten anzutreffen. Die Verarbeitung des Geräts ist sowohl äußerlich als auch innenseitig ausgezeichnet, so hat man sicherlich lange ungetrübten Spaß auf der Bühne und zu Hause.

JHS Pedals Panther Cub Gitarren Delaypedal

Der linke Stompswitch schaltet den Effekt ein, der rechte Fußtaster (Soft Touch) dient zum „Tappen“ der Verzögerungszeit des Delays. Bei aktivem Effekt leuchtet erwartungsgemäß die linke Leuchtdiode (weiß) und die rechte weiße Leuchtdiode blinkt im Rhythmus der gewählten Zeit, so hat man immer eine gewisse optische Kontrolle, wie das Pedal gerade eingestellt ist.

JHS Pedals Panther Cub top

— Das Panther Cub Analog-Delay von JHS Pedals —

Die Stromversorgung erfolgt über ein Netzteil, das sich aber leider nicht im Lieferumfang befindet. Der Anschluss einer Batterie ist aufgrund von Platzmangel im Gerät. bzw. zu hohen Stromverbrauchs für einen 9-V-Block nicht vorgesehen. Die DC-Buchse ist von guter Qualität und wurde etwas tiefer am Gehäuse angebracht, um Kollisionen mit einem möglicherweise abgewinkelten Klinkenstecker zu vermeiden. Hier wurde mitgedacht.

Alle 6,3 mm Klinkenbuchsen sind in der sogenannten „Ampstyle“-Variante ausgelegt. Die Buchsen für den Ein- bzw. Ausgang wurden stirnseitig angebracht, das spart ggf. noch etwas Platz auf dem Board. Die Potis machen einen qualitativ hochwertigen Eindruck und weisen den gewünschten leichten Widerstand beim Drehen auf. Die schwarzen Drehknöpfe sind eine etwas kleinere Variante der wohlbekannten MXR-Knöpfe.

Die Regler am JHS Pedals Panther Cub

Die Regler des JHS Pedals Panther Cub wurden optisch symmetrisch und übersichtlich auf der Decke angeordnet. An Bord finden wir erwartungsgemäß die von analogen Delays mit Modulationsfunktion gewohnten Bedienungselemente:

Mix regelt die Effektlautstärke, Feedback die Anzahl der Wiederholungen, Time justiert die Verzögerungszeit. Speed zeichnet für die Geschwindigkeit der Modulation verantwortlich und zuletzt Depth, das die Intensität des Modulationseffekts bestimmt. Der Ratio-Drehschalter (4 Positionen) gestattet die Anwahl der Subdivisionen Viertelnote, Achtelnote, punktierte Achtel und Achteltriole.

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Der Regelbereich der Potis wurde gut gewählt. Es ist somit quasi unmöglich, sich einen wirklich unbrauchbaren Klang zu schrauben. Der Time-Regler verhält sich anders als erwartet, nämlich spiegelverkehrt. Ist er voll aufgedreht, also am rechten Anschlag, ist die Verzögerungszeit kurz und wird dann bei Drehen gegen den Uhrzeigersinn länger.

Die Extras im JHS Pedals Panther Cub

Das JHS Pedals Panther Cub wurde mit einigen nützlichen Features ausgestattet, die viele andere analoge Delays nicht bieten. Nicht selbstverständlich bei analogen Pedalen ist die Tap-Tempo-Funktion, die eine Verzögerungszeit im Rhythmus der gespielten Musik ermöglicht.

JHS Pedals Panther Cub side left

— 6,3 mm Klinkenbuchse zum Anschluss eines Expressionpedals bzw. Tap-Tasters —

Interessant ist auch die rechtsseitig angebrachte Anschlussbuchse (TRS). Diese gestattet das Tappen des Tempos über einen externen Taster. Hier lässt sich alternativ auch ein Expressionpedal anschließen und anschließend die Funktion jedes der  vorhandenen Regler diesem zuweisen. Dieser Vorgang gestaltet sich einfach. Man muss lediglich den Tap-Taster für drei Sekunden gedrückt halten und anschließend kurz den Regler bewegen, dessen Funktion vom Expressionpedal übernommen werden soll. Dann noch einmal kurz die Tap-Taste drücken, fertig. Einfacher geht es wirklich nicht.

Verborgene Features im JHS Pedals Panther Cub

Im Inneren des Pedals finden wir einen kleinen Kippschalter, der laut Hersteller die Wahl zwischen zwei verschiedenen Oszillatoreneinstellungen gestattet. Ein zweiter Kippschalter muss entsprechend dem an der rechten Klinkenbuchse angeschlossenen „Device“ eingestellt werden. Hier hat man die Wahl zwischen Tap-Tempo oder Expressionpedal.

Sound und Praxis mit dem JHS Pedals Panther Cub

Klanglich zeigt sich der „hellblaue Panther“ nicht unflexibel. Slapback-Echos, längere Delays, David Gilmour inspirierte Klänge, typische U2-Sounds, alles ist selbstverständlich damit zu verwirklichen. Der Sound ist, wie man es von einem analogen Delaypedal erwartet. Das Effektsignal (WET) klingt mehr oder weniger dumpfer als das trockene Signal. Die klassischen Eimerkettenchips sorgen für einen echten Vintage-Klang. Nicht zuletzt die Modulation haucht dem Effektsignal noch einmal ein Schuss zusätzliches Leben ein und ebenso die typisch dubmäßigen Echos mit Selbstoszillation sind damit selbstverständlich auch schnell zu generieren.

Der Klang des JHS Pedals Panther Cub besitzt eine angenehme Lebendigkeit, die aber teilweise bei vergleichbaren Boutiquepedalen in dieser Preisliga (u.a. EHX Memory Man, Catalinbread Echorec) sogar noch deutlicher ausgeprägt ist. Aber was nutzt dies, wenn der Klang unseres Panther Cubs von einem deutlich vernehmbaren Rauschen überlagert wird? Ein Gerät dieser doch gehobenen Preisliga sollte keinesfalls dieses Ausmaß an Rauschen generieren. Entschuldigend könnte man anführen, dass Eimerkettenspeicher dafür anfälliger sind als digitale Delays, aber hier sollte man doch noch einmal nacharbeiten. Demzufolge muss man leider deutlich Punkte in der Bewertung abziehen!

JHS Panther Cub Stirnseite TOP

— Eingangs- und Ausgangsbuchse und Stromversorgungsbuchse stirnseitig angebracht —

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment erstellt:

Stratocaster – Crazy Tube Cercuits Ziggy (Klon) – JHS Panther Cub – Orange Tiny Terror Head, clean – Mesa Boogie 1×12″ Box, halboffen – Shure SM 57 – Apogee Duett – Mac mit Logic

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Fazit

Das Panther Cub Delay von JHS Pedals bietet einen ansprechenden Klang und kann mit interessanten Features, die man bei manch anderem analogen Delaypedal vermisst (Tap-Tempo, Zuweisung jedes Reglers auf das Expressionpedal u.a.) aufwarten. Aufgrund des bei aktiviertem Effekt auftretenden deutlich wahrnehmbaren Rauschens kann das Pedal jedoch nur zum Teil überzeugen. Der Preis von 384,- Euro ist schlichtweg überzogen.

Plus

  • Verarbeitung
  • Delayzeit bis zu 1000 ms möglich
  • Tap-Tempo-Funktion
  • Modulation
  • Expressionpedal-Anschluss
  • Routing diverser Funktionen auf Expressionpedal
  • Design

Minus

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Rauschen

Preis

  • Ladenpreis: 384,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    egal, ob madrid oder mailand, hauptsache italien.

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    Stephan Güte RED

    Tja, das liebe Rauschen … ich kenne echt nur wenige Analogdelays, die wirklich sauber klingen. Da sind mir manche Virtuell-analogen noch lieber!

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      AMAZONA Archiv

      @Stephan Güte Ach, stellt euch nicht so an…. Rauschen ist sexy. Nach ein Paar Jahren Aufnahme und Editing nur im Rechner wünschst du dir das Rauschen sehnlichst herbei. ;-)

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    AMAZONA Archiv

    Erst wenn das letzte Rauschen verstorben ist und das letzte Brummen verstummt, werdet ihr merken, daß man Stille nicht hören kann…

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      AMAZONA Archiv

      Richtig! Weise Worte! Das hatten die Hallopatschen, die Echoloten und die LoFi-Indianer uns schon damals treffend prophezeit.

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    AMAZONA Archiv

    Rauschen muss nicht teuer sein, liebäugele derzeit mit Behringers Vd400 26€ analog Delay, nimm 2 und du hast stereo. Und ja 300ms reichen mir aus. Nein nicht für Gitarre sondern für den Synthesizer. Für Gitarre habe ich den alten Ibanez ue 405, da ist ein analoges delay neben 3 weiteren analogen Effekte dabei. Analoges Leben muss nicht teuer sein.

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      Stephan Güte RED

      Rauschen muss nicht teuer sein, vollkommen richtig! Aber bei ner Tretmine in der Preisliga .. da nehm ich gleich mal ein gutes Dutzend Behringer Vd 400 .. könnses mir in ne Tüte packen? :D

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        swissdoc RED

        @Stephan Güte Wenn man sich die Specs der Coolaudio Chips so ansieht im Vergleich zu den Panasonic Originalen, so sieht alles OK aus in Sachen S/N, bis auf den „grossen“ Chip:

        MN3205 S/N = 67 dB typ
        V3205SD S/N =60 dB

        MN3207 S/N = 71 dB typ
        V3207 S/N =71 dB

        MN3208 S/N = 73 dB typ
        V3208 S/N =73 dB

        Entweder hat das Datenblatt einen Fehler oder es ist genau das, was man so hört. Ein Kompander könnte es gerichtet haben.

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