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Test: JoMoX Alpha Base, Drumsynthesizer

Es gibt ein Leben nach der TR-X0X

30. April 2018

In Sachen Drummachines ist die Firma JoMoX um Jürgen Michaelis wahrlich kein Neuling mehr. Seit 1996 arbeitet Michaelis daran, den Puls für das Nachtleben vorzugeben – zunächst von Berlin, jetzt von Stahnsdorf aus. Dies führte schnell zur Etablierung von etlichen Neoklassikern wie beispielsweise der XBase 09 (1996), dem Kickdrum-Spezialisten MBase 01 (2004), den beiden Drummachines XBase 888 und 999 (2008) sowie dem analogen Membranmodellierer M.Brane 11 (2010). Berühmt sind die meisten JoMoX-Instrumente vor allem für ihren über jeden Zweifel erhabenen Kickdrum-Sound, mit dem sich in die Fußstapfen der TR-909 und 808 treten ließ, lange bevor sich Roland daranmachte, seine TR-Klassiker im digitalen ACB-Gewand wieder aufleben zu lassen. So ist JoMoX bis heute eine ungebrochene Autorität geblieben, wenn es um flatternde Hosenbeine geht. Dass es Michaelis dabei jedoch nicht einzig um die Bedienung von Retro-Phantasien ging, sondern um die genuine Weiterentwicklung von ehemals bewährten Drummachine-Formaten, macht der JoMoX Alpha Base Drumsynthesizer erneut deutlich.

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JoMoX Alpha Base Hardware

Der Alpha Base Drumsynthesizer wird mit einem externen Netzteil samt Gerätekabel und einer 4 GB SD-Karte (FAT32-Format) für das Laden von Samples geliefert. Mit seinen 41 x 24 x 8 cm hinterlässt der Alpha Base einen üppigen Eindruck, der durch ein Gewicht von etwa 3,5 kg untermauert wird. Die Verarbeitungsqualität ist hervorragend. Sämtliche Tasten und Regler sitzen fest und das Gehäuse ist von äußerst solider Bauart.

Hinsichtlich der funktionalen Aufteilung schließt das Layout der Bedienoberfläche an die Modelle XBase 888 sowie 999 an, die wiederum in Teilen auf dem Design der klassischen Roland-Modelle TR-808 und TR-909 basierten. Am unteren Ende befinden sich elf graue Taster, mit denen sich die verschiedenen Instrumente bzw. Spuren auswählen lassen, darüber 16 Step-Sequencer-Tasten mit Zweitfunktion. Abgerundet wird der Sequencer-Bereich durch die Roland-typischen Notenskalierungsstreifen, Start- und Stopptasten sowie einer Taste, mit der man durch bis zu vier verschiedene Sequenzabschnitte schalten kann.

Auf der linken Seite befindet sich die sogenannte Encoder-Matrix: 4×4 Drehregler, die kontextabhängig für die Justierung sämtlicher Parameter zuständig sind. Zur Rechten befinden sich ein 2x 24 Zeichen großes Display, ein Dateneingaberad, Cursor- und Umschalttasten sowie Knöpfe für die Auswahl verschiedener Betriebsmodi. Darüber hinaus gibt es noch Tasten für den Wechsel von einzelnen Menüseiten sowie zur Anwahl von einzelnen Bänken und solche, die den Zugang zu globalen Parametern erlauben, wie beispielsweise den MIDI-Einstellungen. Schließlich dürfen natürlich Regler für die Gesamt- und Kopfhörerlautstärke sowie den Eingangspegel zur Aufnahme von Samples nicht fehlen.

Dies führt uns zur Rückseite. Hier befinden sich neben dem Netzschalter und dem Eingang für das Stromversorgungskabel ein USB-Eingang für die Verbindung mit einem Computer sowie MIDI In-, Out- und Thru-Buchsen, ein Steckplatz für eine SD-Karte und schließlich die Ein- und Ausgänge für die Audiosignale in Form von Klinkenbuchsen.

Zu den Ausgängen zählen ein Stereohauptausgang und acht individuelle Ausgänge für die analogen und hybriden Synthesizer-Stimmen. Legt man an den Einzelausgängen ein Kabel an, wird das entsprechende Signal von der Stereosumme des Hauptausgangs abgezogen. Für eingehende Signale steht ein Stereoeingang zur Verfügung, dessen rechten und linken Kanal man auch als separate Monoeingänge nutzen kann.

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Die Instrumente des JoMoX Alpha Base

Die Besonderheit des Alpha Base wird in dessen Bezeichnung angedeutet. Dort heißt es nicht einfach nur „Drummachine“, sondern „Drumsynthesizer“. Entsprechend liefert der Alpha Base verschiedene Klangerzeuger: elf sogenannte Instrumente, die gewissermaßen arbeitsteilig zu verstehen sind.

Zunächst gibt es da eine vollanaloge und sehr durchsetzungsfähige Kickdrum. Sie ist ausgestattet mit einem AD-Hüllkurvengenerator für die Tonhöhe, mit dem sich vor allem 909-artige Kickdrums erzeugen lassen. Daneben gibt es Parameter für die Grundstimmung, die Ausklangphase und den Obertongehalt. Mithilfe des letzten Parameters lassen sich neben Kickdrums auch Pauken-ähnliche Klänge erzeugen. Das Timbre lässt sich überdies durch einen Rauschanteil und die Intensität der Pulsschwingungsform modifizieren, die in der Anschlagsphase ertönt.

Als zweiter Rauschgenerator ist beim JoMoX Alpha Base das sogenannte Metal Noise vertreten. Es lässt sich deaktivieren, als weißes Rauschen oder als eine von 126 Varianten metallischen Rauschens zuschalten. Außerdem verfügt dieses Modul über einen Equalizer, mit dem der Grundklang gefiltert werden kann, so man denn weichere Töne anstrebt, einen Kompressor und einen Gate-Parameter, mit dessen Hilfe sich die Länge des Trigger-Impulses festlegen lässt (0,1-15 ms).

Schließlich steht noch ein LFO für die Tonhöhenmodulation mit ganzen 64 Schwingungsformen bereit, zu denen unter anderem bipolare Sägezahn-, Dreieck-, Sinus- und Rechteckschwingungsformen zählen sowie Varianten derselben. Da die LFO-Schwingungsformen auf Samples basieren, kann man theoretisch auch eigens erzeugte Schwingungsformen mit einer Länge von 256 Samples im Raw-Format zu Modulationszwecken nutzen. Großartige Idee!

Der großzügig ausgestatteten Kickdrum folgt ein vollständiges MBrane-Modul, das den Lesern bereits seit dem M.Brane 11 bekannt sein dürfte. Mit seinen beiden Bandpassfilter-basierten Oszillatoren simuliert MBrane das sich wechselseitig beeinflussende Schwingungsverhalten zweier Membranen bzw. Trommelfelle. Bestimmen lassen sich hier die Grundfrequenz beider Filteroszillatoren, die Ausklangphase ihrer Selbstoszillation (Dampen), die Gesamtausklangphase, die Länge des Trigger-Impulses (Gate), die Lautstärke des Instruments und die Intensität der gegenseitigen Modulation beider Filteroszillatoren, die sich individuell von beiden Seiten her justieren lässt.

Für beide Filteroszillatoren stehen ein AD-Hüllkurvengenerator und ein LFO (erneut Sample-basiert mit 64 Schwingungsformen) für deren Tonhöhensteuerung zur Verfügung und jeweils ein metallischer Rauschgenerator mit der gleichen Funktionalität wie bei der Kickdrum. Für Snare-Drum-Zwecke lässt sich zur Signalsumme noch ein weiteres Rauschen hinzumischen, dessen Charakteristik sich ebenfalls modifizieren lässt. Damit bekommt man auch mit diesem Instrument ein zu komplexen Timbres fähigen Tongenerator an die Hand gegeben, der weit über die Möglichkeiten konventioneller Drum-Machine-Parameter hinausgeht. In der Praxis lassen sich hiermit nicht nur Snare Drums, Cow Bells, Toms und Bass Drums programmieren, sondern auch allerlei experimentelle Klänge.

Schaltplan des MBrane

Die nächsten sechs Instrumente sind hybrider Natur. Sie bestehen aus Samples, die durch analoge Filter und VCAs geleitet werden. Auch hier steht dem Nutzer je Instrument ein metallischer Rauschgenerator zur Verfügung, der sich als alleiniges Ausgangsmaterial nutzen lässt, wodurch auch in diesem Fall ein rein analog erzeugtes Signal möglich ist, sofern man sich dazu entschließt, keine Samples zu nutzen.

Die hybriden Instrumente sind in zwei Gruppen unterteilt: Die ersten zwei Kanäle sind für Hi-Hat-Känge reserviert (geschlossen und offen), die anderen vier für Clap-, Rim-, Crash- und Ride-Sounds. Was beide Gruppen unterscheidet, sind einzig die Filterparameter. Die beiden Hi-Hat-Kanäle machen Gebrauch von einer 6 dB Bandpassfilterkonfiguration, die speziell für Hi-Hat-Sounds entwickelt wurde und für diesen Zweck bereits in der XBase 999 genutzt wurde. In den anderen vier Kanälen kommt stattdessen ein 2-poliges Multimode-Filter zum Einsatz, mit dem sich zwischen den Modi Tiefpass, Hochpass und Bandpass wählen lässt.

Aus einem reichhaltigen Datenpool von 300 Samples lassen sich die digitalen Klangquellen wählen. Für die Sample-Manipulation stehen Parameter für die Festlegung der Tonhöhe (in Halbtonschritten und Cents) sowie der Start- und Endpunkte bereit. Die Samples lassen sich zudem loopen und rückwärts abspielen. Auf der analogen Seite finden sich ADSR-Hüllkurven für die VCAs und die jeweiligen Filtertypen und selbstverständlich filtertypische Parameter wie Cutoff-Frequenz und Resonanz. Überdies hat man die Wahl zwischen verschiedenen Filter-Routings, das heißt, man kann entscheiden, ob das gewählte Sample ungefiltert wiedergegeben wird oder ob das Sample-Signal zusammen mit dem metallischen Rauschen das Filter durchläuft. Schließlich verfügt auch jeder hybride Kanal über jeweils einen LFO mit 64 Schwingungsformen, mit dem sich die Sample- und Filterfrequenz sowie die Lautstärke modulieren lassen. Die LFOs können entweder freischwingend operieren oder zum Trigger-Signal synchronisiert werden.

Schaltplan für die Sample-basierten Hybrid-Instrumente

Als sei dies nicht alles schon genug, folgen dem bisherigen Angebot noch drei rein digitale Instrumente. Zunächst sind da die beiden Kanäle X Sample 1 und 2, mit denen sich Samples wiedergeben und aufzeichnen lassen. Samples werden grundsätzlich im RAW- bzw. WAV-Format genutzt bei einer Auflösung von 16 Bit und 48 kHz. Aufgenommen werden können Samples über die rückseitigen Audioeingänge und speichern lassen sie sich sowohl auf der SD-Karte als auch auf dem internen Speichermedium.

Im Unterschied zu den hybriden Kanälen werden die Samples dieser Kanäle mittels eines Zwischenspeichers wiedergegeben, dessen Kapazität eine viermal längere Sample-Wiedergabe als auf den hybriden Kanälen erlaubt, nämlich 256 k Samples anstelle der sonst üblichen 64 k Samples. Bei einem Tempo von 120 BPM entspricht dies einer Wiedergabedauer von 5,4 Sekunden, also mehr als zwei Taktlängen, was nicht nur für Drum-Sounds völlig ausreichend ist, sondern auch die Erstellung und Verwendung von Drum-Loops ermöglicht. Zudem gibt es hinsichtlich der Verwendung des Zwischenspeichers für die Sample-Wiedergabe zwei Optionen: Man kann entweder die volle Zwischenspeicherkapazität für beide Kanäle nutzen oder jedem der beiden Instrumente je eine Hälfte der Zwischenspeicherkapazität zuweisen, was bei einem Tempo von 120 BPM einer Wiedergabedauer von 2,7 Sekunden entspricht. Die Parameter dieser beiden Kanäle entsprechen denjenigen der bereits beschriebenen hybriden Instrumente abzüglich der filter- und rauschgeneratorspezifischen Einstellungen.

An elfter Stelle folgt schließlich ein 6-stimmiger FM-Synthesizer mit vier Operatoren. Die Matrix der 4×4 Encoder dient in diesem Fall der Erstellung verschiedener Algorithmen inklusive Feedback-Schlaufen für einzelne Operatoren. Im Grunde repräsentiert die Encoder-Matrix im FM-Modus nichts anderes als eine Schablone für mögliche Frequenzmodulationspfade.

Der FM-Synthesizer des Alpha Base. Links die frei konfigurierbare Anordnung der Operatoren, rechts die Modulationsoptionen je Operator.

Für jeden Sinusschwingungsform-Operator gilt, dass er durch bis zu drei andere Operatoren frequenzmoduliert werden kann. Die Frequenzmodulationsintensität lässt sich überdies durch einen Hüllkurvengenerator mit den Phasen Attack und Release steuern. Die sechs möglichen Stimmen können mittels eines externen MIDI-Keyboards festgelegt werden, wobei sich so erstellte Akkorde zusammen mit den anderen Einstellungen je Preset speichern lassen.

Zur klanglichen Abrundung gibt es noch zwei Effekte: einen Reverb und ein Delay. Beide sind nach dem Prinzip von AUX- bzw. Send-Effekten eingerichtet. In den Effekt-Menüs stehen nicht nur die üblichen effektspezifischen Parameter zur Verfügung, sondern es lässt sich dort auch für jedes Instrument festlegen, wie hoch der Anteil des Audiosignals sein soll, der den jeweiligen Effekten zugeführt wird. Die Effekte können außerdem per Knopfdruck für sämtliche Kanäle aktiviert oder deaktiviert werden. Je Instrument lässt sich überdies dessen Position im Stereopanorama bestimmen.

Fertig programmierte Sounds aller elf Instrumente lassen sich als eine Zusammenstellung in Form eines Kits speichern. Insgesamt steht dafür 128 Speicherplätze zur Verfügung. Daneben gibt es auch noch ebenso viele Multi-Kits, mittels derer sich einzelne Instrumentenklänge aus verschiedenen Kits kombinieren lassen. Ändert man die Parameter eines Instruments im Multi-Mode, so werden die geänderten Einstellungen nicht im Multi-Kit selbst, sondern in dem Kit geändert, aus dem das betreffende Instrument geladen wurde. Einzelne oder sämtliche Kits können auch in Form einer SysEx-Datei exportiert werden.

Der Sequencer des Alpha Base

Alle Stränge laufen schließlich beim Sequencer zusammen. Individuelle Pattern für alle elf Instrumente lassen sich auf zwei verschiedene Arten programmieren: im klassischen TR-X0X-Modus für das Triggern von Drum-Sounds oder im sogenannten Sequencer-Modus, in dem Tonhöhenmodulationen im Bereich von bis zu 2 Oktaven und Melodien berücksichtigt und Parameter-Locks gesetzt werden können. Einzelne Steps können entweder live über die Instrumententasten eingespielt oder mithilfe der 16 Trigger-Tasten gesetzt werden.

Befindet man sich nicht im Programmiermodus, dann können über die Trigger-Tasten gespeicherte Patterns abgerufen werden. Bis zu 64 Patterns sind in vier Bänken speicherbar. Analog dazu kann ein Pattern über vier Abschnitte (A-D) bis zu 64 Schritte lang sein. Einzelne Abschnitte eines Patterns können zudem innerhalb des Patterns hin- und her kopiert werden. Darüber hinaus kann man Pattern-Chains erstellen und zusammen mit dem ersten Pattern dieser Kette speichern.

Für jedes Instrument können Akzente gesetzt werden, wozu man eine bereits aktivierte Trigger-Taste nur ein zweites Mal betätigen muss. Die Intensität der Akzente kann wiederum je Instrument gesondert bestimmt werden. Für rhythmische Variationen sorgen außerdem ein Shuffle- bzw. Swing-Parameter je Spur und die Option, Rolls oder Flams zu setzen, das heißt kurze Schläge vor oder nach dem eigentlich betonten Schlag. Für Rolls und Flams stehen 60 verschiedene Patterns zur Auswahl, mit denen sich bis zu 12 Zwischenschläge einfügen lassen.

Je Spur und Pattern können beim JoMoX Alpha Base individuelle Taktarten (abhängig von der Position des letzten Schritts eines Patterns) und Clock-Division-Werte festgelegt werden. Letztere erlauben eine rhythmische Skalierung in Notenlängen von 16tel, 32tel, 8tel Triolen oder 16tel Triolen je Schritt. Somit ist man weder an Four-on-the-floor-Konventionen gebunden und kann auch bequem komplexe Polyrhythmen erzeugen.

Programmiert man Patterns im Sequencer-Modus, so lassen sich je Spur und Schritt nicht nur unterschiedliche Tonhöhenwerte und jeweils ein Parameter-Lock setzten. Im Multi-Kit-Modus steht einem nämlich noch eine weitere Parameter-Lock-Option zu Verfügung, mit der sich je Spur der Wechsel von Instrumenten automatisieren lässt, was das klangliche Abwechslungspotential enorm erhöht.

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Mehr Informationen

Nicht nur in Sachen Rhythmus- und Klangvariation erweist sich der JoMoX Alpha Base als ein guter Mitspieler. Im MIDI-Verbund lässt er sich bequem zu einer externen Clock-Quelle synchronisieren. Überdies hat man die Wahl, die getriggerten Noten in Form von MIDI-Notenwerten an eine DAW senden zu lassen, so dass dort auch die Möglichkeit gegeben ist, etwaige Nachbearbeitungen vorzunehmen.

Jomox Alpha BAse

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Fazit

Mit dem Alpha Base Drum Synthesizer liefert JoMoX ein gelungenes Update im TR-X0X-Format, das hinsichtlich der komplexen Synthesemöglichkeiten und der Sequencer-Funktionalität weit über die historischen Vorbilder hinausgeht, ohne dabei klanglich das Nachsehen zu haben – im Gegenteil!

Die Gruppierung der Parameter in den Menüs und die Programmiermatrix inklusive der Parameterkürzel können bei dem JoMoX Alpha Base zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen. Grundsätzlich ist jedoch nichts schwer nachvollziehbar, sondern alles eine Sache der nicht wirklich aufwändigen Einarbeitung, zumal die erklärende Beschriftung auf dem Gehäuse wirklich erleichternd ist, nachdem man sich erst einmal einen Überblick verschafft hat. Das Setzen von Parameter-Locks vollzieht sich allerdings etwas weniger unmittelbar als beispielsweise bei Elektron-Instrumenten, da bei dem Alpha Base etwas mehr Menü-Arbeit vonnöten ist.

Damit wären wir auch bei den naheliegenden Konkurrenzkandidaten angelangt. Dies wären neben den üblichen Elektron-Verdächtigen auch Instrumente wie der Roland TR-8S oder der Tempest von Dave Smith Instruments. Wirklich vergleichbar sind diese Konkurrenten jedoch nur in Maßen, da keiner der genannten dem Alpha Base hinsichtlich seiner innovativen Kombination verschiedenster Tongeneratoren, die vorwiegend – aber nicht ausschließlich – auf die Erzeugung perkussiver Klänge spezialisiert sind, das Wasser reichen kann. Und keiner der Konkurrenten bietet überdies noch einen 6-stimmigen FM-Synthesizer mit frei bestimmbaren Algorithmen. Allenfalls der Tempest fiele noch in die hybride Kategorie von Synthesizer und Drum Machine, muss jedoch auch mit einem geringeren Tonerzeugerangebot und ohne Sampling-Option auskommen.

So füllt der JoMoX Alpha Base Drum Synthesizer durchaus seine eigene Nische und bietet allen, die im Bereich des elektronischen Schlagwerks größtmögliche Flexibilität suchen, ein umfangreiches Paket, das auch die klangliche Autorität im Namen führt. Douze points für das Schweizer Taschenmesser des tanzenden Nachtlebens.

Plus

  • Klang
  • Konzept
  • Verarbeitungsqualität
  • Vielfalt der Instrumente
  • Einzelausgänge
  • individuelle Patternlänge und Taktart je Instrument/Spur
  • Standalone-Sampling möglich
  • inklusive 6-stimmigem FM-Synthesizer
  • Sample-basierte LFO-Schwingungsformen

Minus

  • Parameter-Locks erfordern etwas Menü-Arbeit

Preis

  • Ladenpreis: 1.699,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Sehr potente Maschine. Bei dem Preis und dem Platz, der da noch wäre, hätte man das Display ggf. ’nen Tacken größer gestalten können.

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    falconi RED

    In den Klangbeispielen klingt es so, als sei die Kick doppelt getriggert – null Schub, Flanging, nicht schön – und das beim Rhythm Composer mit der besten Kickdrum der Welt.
    Was war denn da los?

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ja, ganz krass bei 2, 3 und 5….. hehehe, untighte Doublebass… hat auch schon wieder Stil. Sollte man aber wirklich nochmal überarbeiten.

  4. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    upps, jo, durchgehend … komplett… Beispiel 4 ist ganz grauselig.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Die Hardware ist ja schön, aber es geht nichts über die große Spark von Arturia für die es schon wieder ein kostenloses Update gibt und die klingt jetzt schon wieder nochmal besser. Bei dem Controller kann man den Computer der ihn ernährt gerne mal vergessen. Eben das beste aus 2 Welten. Ob mir jemals eine analoger klopfgeist hier einzieht bleibt weiterhin fraglich, auch wenn ich schon öfters mal über die jomox airbase 99 gestolpert bin hatte sie am Ende doch keine Chance. Achja und dieses Gerät hier ist mir einfach zu wertvoll für mich.

  6. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ich habe mich schon lange auf einen Testbericht zur Alpha Base gefreut. Also erst einmal vielen Dank für die Mühe und Zeit, die in diesem Bericht steckt.

    Leider muss ich sagen, dass sich dieser Bericht wie die Abschrift der wichtigsten Kapitel der Bedienungsanleitung liest. Gerade bei den JoMox Geräten interessiert es doch wie sich die Handhabung allgemein angefühlt im Vergleich zum Vorgängermodell. Es gab ja zahlreiche Beschwerden im Netz hinsichtlich des OS bzgl. der Vorgängermodelle. Darüber hinaus habe ich den Eindruck, dass der Autor bei den Soundbeispielen nicht selber Hand angelegt hat und nur die Preset-Sounds abgefeuert hat.

    Insgesamt hätte ich mir eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Gerät gewünscht ohne jetzt den Bericht von der Länge her zu sprengen. Es gibt ja zahlreiche AMAZONA Testberichte, die das ausgezeichnet unter Beweis gestellt haben.

  7. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Ein hochattraktives Gerät, das so schnell nicht langweilig wird. Die Sache hat allerdings ihren Preis …

  8. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Diese Über-Drum-Machine war gar nicht auf meinem Schirm (zu teuer), aber der Artikel hat trotzdem Spaß gemacht. Schön, dass man damit auch selber samplen kann…

  9. Profilbild
    micromoog AHU

    Eine Frage als Genre-Fremder, sind diese ganzen Doppeltrigger-alike Sounds in den Klangbeispielen Absicht oder kann es die Kiste nicht tighter? Das galoppiert mir alles zu „Drrr, Drrr, Brrr…“

  10. Profilbild
    martin stimming

    Das hatten wir weiter oben schon – wir vermuten der beispiel-ersteller hat das so gewollt. Aus welchen gründen auch immer ;)
    Natürlich kann die tight sein.

    (Klugscheissermodus an:) flams und rolls kommen super wenn man sie um die viertel herum platziert, klassicherweise zB auf die letzte 16tel der zweiten zählzeit. So fangen grooves an zu rollen.
    (Und modus wieder aus. )

    Ich reagiere schon bei einem untighten bd transienten sehr ungehalten. Daher musste zB die vermona bd direkt wieder gehen. Da ich die mbase (und auch 888) sehr lange benutzt habe bin ich mir sicher dass dies hier wirklich am erschaffer liegt.

  11. Profilbild
    Mike Hiegemann

    Liebe Leute: Ein Kurzer Kommentar zu den Klangbeispielen. Da ist wohl in der Tat ein nicht allzu tighter Doppeltrigger dank Latenz zu hören, den ich beim Einspielen, das sehr schnell gehen musste, nicht wahrgenommen habe – Asche auf mein Haupt. Ich selbst kann derzeit keine neuen Audiobeispiele aufnehmen, da das Testgerät wieder zurückgeschickt wurde. Wir werden uns aber um ein paar neue Beispiele kümmern. Bis dahin seien allen noch die einzelnen Klangbeispiele auf der JoMoX-Produktseite ans Herz gelegt und das folgende Video (auf dem Kanal gibt es noch viele mehr):

    https://www.youtube.com/watch?v=2nYwwkmcwLw

    Bitte vielmals um Entschuldigung,
    Mike

    • Profilbild
      Flying C (DeSanto)

      @Mike Hiegemann Danke für die Auflösung des Rätsels, unter Zeitdruck kann’s ja schon mal eng werden ;) . Aufbau und technische Möglichkeiten wurden im Bericht hinreichend beschrieben, beim neuen Flaggschiff dieses Herstellers habe ich jedoch etwas mehr Details erhofft. Sei’s drum, „Ausnahmedrumcomputer“ finde ich sehr zutreffend.

        • Profilbild
          Flying C (DeSanto)

          @Mike Hiegemann Wie z.B. das allgemeine Handling ist, wie geht der Workflow von der Hand, das OS wurde ja bereits in einem anderen Kommentar angesprochen.

          • Profilbild
            Mike Hiegemann

            @Flying C (DeSanto) Es geht alles recht gut von der Hand. Die Hardware fühlt sich durchgängig gut an, alles sehr wertig. In Sachen Workflow musste ich mich nur ein wenig an die Menüstruktur und die Matrix auf der linken Seite gewöhnen. Beim ersten Blick auf die Matrix denkt man möglicherweise zunächst, „oh Gott, was sollen all die Kürzel und Doppelbelegungen“. Das legt sich aber ziemlich schnell, da hier nichts willkürlich angeordnet oder übermäßig kompliziert ist. Was vermutlich am längsten dauert beim Schrauben ist das Blättern durch die einzelnen Menüseiten. Das kann man aber alles verinnerlichen, wenn man dieses Gerät regelmäßig nutzt.

  12. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Zurück zum Hersteller schicken? Früher durfte man doch als Tester sein Gerät behalten und dafür erwartete man natürlich auch einen entsprechend gefälliges Testergebnis. So gab es auch keinen Zeitdruck. Ihr müsst da mit den Herstellern besser verhandeln, dann habt ihr auch bald einen ganzen Stall voller Gerätschaften auf die ihr Stolz sein könnt. Hihi.

  13. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Irgendwie kickt mich nur nur Kickdrum … die HH find ich gar furchtbar. Mit Mbrane wurde ich auch nie so warm. Aber ein dickes Ei hat Jomox da gelegt, dass steht außer Frage!

    @ Mike
    Was ist denn ein Doppeltrigger dank Latenz, sowas ist mir in all den Jahren noch nie begegnet?

  14. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Nun ja ich empfinde die Yomox als eine Maschine die überbewertet wird.Das Pänning funktioniert nur dann, wenn man die Kanäle einzeln ab nimmt. Warum steht dann Pänning drauf ? Mogelpackung .Ferner kann man ganz schnell den Hauptspeicher löschen, wenn Bank 1 angewählt ist und man die clear Pattern Funktion nutzt. Das Herunterladen der Sounds und Installieren gleicht einer Odysee , wenn man sich nicht auskennt.Dann die Funktion oder Einstellung Roll / Flame ist grauenhaft und mal funktioniert es und mal nicht. Dann die gesamte Einstellung der Tonhöhen der Steps ist mir ein Rätsel genau wie die Parameter Locks. Es wäre schön wenn Herr Michaelis mal eine deutsche Fassung der Betriebsanleitung raus geben würde.Trotz allem gegen den Sound und die Bedienung einer Analoge Rythem Elektron oder Tempest hat die Yomox keine Chance und wenn man in dem Wirkungsgrad bleibt bzw wenn man eine ähnliche Maschine zum vergleich rann zieht zb.Vermona MK 3 dann haut die Vermona die Yomox in die Ecke.

  15. Profilbild
    Dayflight

    Also die Doppelte Kickdrum ist eine falsche Einstellung. Da hat der Autor wohl die Roll/Flam Funktion vergessen auszuschalten. Die Alpha Base klingt amtlich sauber und gut.

  16. Profilbild
    Dayflight

    Was leider an der Alpha Base nicht gut ist, ist der Chain Mode. Der soll wohl ein kleiner Song Mode sein. Er spielt aber nur jedes Pattern 1 x ab und wechselt dann zum nächsten, us.w.

    Also z.B. 1, 2, 3,4,5,1,2,3,4,5,1,2,3,4,5…..

    Es gibt keine Möglichkeit a) festzulegen, da z.B. Pattern 1 5x spielen soll, bevor es zu Pattern 2 wechselt, dass dann 7 x spielt, usw. und b) die Reihenfolge der Pattern individuel festzulegen (1, 4, 3,5,1,1,3,2,…..). Damit ist der Chain Mode fast unbrauchbar.

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