Auch auf der Rückseite des Kammer K2 ist nicht wirklich viel los. Hier findet sich neben der Ausgangsbuchse für das Signal lediglich noch ein Fußschalteranschluss, mit dem die beiden Kanäle angewählt werden können. Normale Stereo-Klinke ist das Format der Wahl, sodass eine Menge (günstiger) Stereo-Fußschalter aus dem Zubehör hier zuverlässig ihren Dienst verrichten sollten. Ein zuschaltbarer Ground-Lift-Schalter unterbindet Brummgeräusche bei Bedarf.
Kammer Tube PowerAmp 301
Herzstück der Kammer Endstufe sind zum einen die zwei EL34 Röhren, die dem Tube PowerAmp 301 zu einer Leistung von 30 Watt verhelfen, und zum anderen die Anwesenheit einer ECC83 Röhre im Signalweg. Wie jetzt, eine Vorstufenröhre in einer Endstufe? Ja, laut Hersteller sorgt diese Dreingabe für eine Anwärmung des Signals und soll zudem den Charakter des Sounds verfeinern. Und damit nicht genug, auch einen eigenen Equalizer besitzt der Kammer Tube PowerAmp 301: Dieser sitzt ganz rechts am Gehäuse, besitzt zwei Bänder und bildet mit dem Volume-Poti den Abschluss der Bedienelemente auf der Frontplatte.
Wie jetzt?
In eine Vollröhrenendstufe gehört auch eine ECC83 als Phasenumkehrstufe – zumindest minimal eine Hälfte der Doppeltriode.
Aber 2 EL34 in einem 1HE Gehäuse mit so einem Minilüfter geht ja aus Betriebssicherheitsgründen gar nicht und wird mit einem Punkt belohnt:)
@harrymudd Hallo harrymudd,
bei kompakten Gehäuseabmessungen spielt das thermische Design auf jeden Fall eine wichtige Rolle. Daher haben wir bei der Entwicklung des TPA301 auf diesen Punkt ganz besonders geachtet.
Es spielt keine Rolle, ob große Röhren wie EL34 oder kleine Röhren wie EL84 verwendet werden. Wichtig ist, dass der Lüfter genügend Luft bewegt, damit die dissipierte Leistung abgeführt wird. Die Endstufe ist so dimensioniert, dass sie thermisch stets im gesunden Bereich arbeitet. Außerdem befindet sich eine Thermosicherung im Gerät, die anschlägt, falls der Lüfter defekt ist oder die Lüftungsschlitze blockiert sind.
Aus Sicherheitssicht also klar 5 Punkte. ;-)
Zur Vorstufen-Triode:
Der TPA301 hat neben der obligatorischen Phasenumkehrstufe einen separaten Vorverstärker. Insgesamt also 3 Trioden.
Das mag ja alles schön und gut sein – aber aus meiner beruflichen Praxis weiß ich, dass Wärme elektronischen Bauteilen nie zuträglich ist und zum beschleunigten Verschleiß führt.
@harrymudd Genau darauf hat kammeramps doch Stellung bezogen… hast du die Antwort überhaupt gelesen?
@MatthiasH natürlich habe ich die Antwort gelesen – nur bleiben auf Grund meiner beruflichen Kenntnisse große Zweifel an der Betriebssicherheit.
Ich wünsche der Fa Kammer Erfolg – ich selber würde die Geräte aber nicht kaufen.
ein Interessantes Konzept – aber kein Effektweg? Was soll ich damit?
In so eine schöne Kombination gehört ein regelbarer, paralleler Effektweg.
Mich wundert sehr die derzeitige Flut an Röhrenamps ohne Effektweg – meiner Meinung nach Praxisfern. Bitte @Kammeramps, realisiert das doch! Dann ist euer System viel flexibler einsetzbar.
Natürlich können Effekte problemlos zwischen Vor- und Endstufe geschaltet werden. Bei der seriellen Schaltung sollten allerdings hochwertige Effektgeräte verwendet werden, da minderwertige Effektgeräte bekanntermaßen den guten Röhrenklang rauben.
Das Dogma, dass nur parallele Loops guten Sound garantieren, stammt aus einer Zeit, als Effektgeräte noch deutlich schlechtere Wandler und Signalverarbeitung hatten als heutzutage. Parallele Loops haben allerdings auch Nachteile (z.B. Phasenprobleme aufgrund fehlender Latenzkompensation).
Wer trotzdem einen parallelen FX-Loop benötigt, kann diesen auch alternativ mit einem guten Rackmischer realisieren.