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Test: Kammer K2 & Tube PowerAmp 301, Röhrenverstärkersystem

(ID: 101973)

Sound & Praxis

Zum Test stand eine Marshall 2×12″ Box mit Celestion Vintage 30 Speakern zur Verfügung. Bereits im Clean-Kanal deutet sich das Potenzial des Preamps an, denn schon hier ist der Klang ungemein dynamisch und offen. Erinnerungen an die frühen, glasig-perlig klingenden Fender-Amps werden wach und fast wieder lebendig, denn auch der EQ besitzt, trotz seiner nur zwei Bänder, eine erstaunliche Effektivität. Von Koffer-Radio bis zum pumpenden Bassfundament sind es daher nur wenige Millimeter Regelweg auf den satt laufenden Potis mit ihren Knöpfen aus schwarz gebürstetem Alu. Dabei ist das Verhalten des EQs typisch für den eines Röhrenamps, beide Parameter beeinflussen sich gegenseitig und sorgen so für immer wieder überraschende Ergebnisse.

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Volle Breitseite im Overdrive-Kanal! Der Sound in diesem Kanal weckt Erinnerungen an die heißen Boutique-Amps aus dem Hause Boogie, Soldano & Co. Dabei ist auch hier die Dynamik verblüffend gut, egal ob man nun Riffs prügelt oder Leadsounds abfeuert – das Signal bleibt jederzeit transparent und frei von matschen. Und auch frei von Nebengeräuschen, was wohl für die Auswahl hochwertiger Bauteile im Innern der Gehäuse spricht.

Doch nicht nur im High-Gain-Bereich macht das Kistchen eine Menge Spaß, auch Spieler mit weniger starken Bedürfnissen nach „Kreissägen-Sound“ werden hier ihre helle Freude haben! Gerade auch die Crunch-Sounds besitzen einen eigenen Charme, stets sehr amerikanisch klingend, stets eher weich als rau.

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BB

— Little Devil inside —

Klar, als idealer Sparringspartner zum Kammer K2 Preamp zählt natürlich die hauseigene Endstufe. Im Test wurde der Preamp aber auch zusammen mit einer Marshall Valvestate Endstufe betrieben. Auch das Ergebnis kann sich hören lassen, wenngleich der Charakter des Preamps hier nicht ganz so gut zur Geltung kommt.

Zu empfehlen sei ohnehin die Kombination der beiden Geräte: Nicht nur, dass dieses System perfekt aufeinander abgestimmt wurde, auch der Preis beider Produkte ist mehr als konkurrenzfähig. Das wird klar, wenn man sich nur allein mal den Markt der zur Zeit erhältlichen Gitarren-Endstufen in Röhrentechnik betrachtet.

Erhältlich sind beide Geräte über die Website von Kammer Electronic Design, den entsprechenden Link findet ihr am Ende dieses Artikels.

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Fazit

Mit den Geräten Kammer K2 und Kammer Tube PowerAmp 301 präsentiert das kleine süddeutsche Unternehmen zwei absolut konkurrenzfähige und zudem noch preisgünstige Geräte, die sich nicht nur durch präzise ausgeführte Handarbeit auszeichnen, sondern auch mit überzeugenden inneren Werten glänzen. Vom glasig-klaren Cleansound, über harmonische Crunch-Sounds bis hin zum High-Gain-Gewitter überzeugt der kleine Kammer K2 auf der ganzen Linie! Ideal ergänzt natürlich durch die Endstufe Kammer Tube PowerAmp 301, die mit ihrer zusätzlichen Klangregelung und der Möglichkeit, durch Reduzierung der Ausgangsleistung von 30 auf 14 Watt auch bedeutend früher in die Sättigung zu gehen, weitere Optionen zur Formung dieses absolut ehrlichen und authentischen Röhrensounds bietet. Ganz klar ein Geheimtipp! Wer weiß, wie lange noch?

Plus

  • Kammer K2 Preamp:
  • Sound
  • Dynamik, Ansprache
  • Verarbeitung
  • erstaunlich wirkungsvoller EQ
  • Kammer Tube PowerAmp 301:
  • Verarbeitung
  • Pentoden und Triodenbetrieb möglich
  • Klangregelung

Minus

  • leider kein Standby (K2)

Preis

  • Kammer K2 Preamp: 399,- Euro
  • Kammer Tube PowerAmp 301: 699,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    harrymudd AHU

    Wie jetzt?
    In eine Vollröhrenendstufe gehört auch eine ECC83 als Phasenumkehrstufe – zumindest minimal eine Hälfte der Doppeltriode.
    Aber 2 EL34 in einem 1HE Gehäuse mit so einem Minilüfter geht ja aus Betriebssicherheitsgründen gar nicht und wird mit einem Punkt belohnt:)

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @harrymudd Hallo harrymudd,

      bei kompakten Gehäuseabmessungen spielt das thermische Design auf jeden Fall eine wichtige Rolle. Daher haben wir bei der Entwicklung des TPA301 auf diesen Punkt ganz besonders geachtet.

      Es spielt keine Rolle, ob große Röhren wie EL34 oder kleine Röhren wie EL84 verwendet werden. Wichtig ist, dass der Lüfter genügend Luft bewegt, damit die dissipierte Leistung abgeführt wird. Die Endstufe ist so dimensioniert, dass sie thermisch stets im gesunden Bereich arbeitet. Außerdem befindet sich eine Thermosicherung im Gerät, die anschlägt, falls der Lüfter defekt ist oder die Lüftungsschlitze blockiert sind.

      Aus Sicherheitssicht also klar 5 Punkte. ;-)

      Zur Vorstufen-Triode:
      Der TPA301 hat neben der obligatorischen Phasenumkehrstufe einen separaten Vorverstärker. Insgesamt also 3 Trioden.

      • Profilbild
        harrymudd AHU

        Das mag ja alles schön und gut sein – aber aus meiner beruflichen Praxis weiß ich, dass Wärme elektronischen Bauteilen nie zuträglich ist und zum beschleunigten Verschleiß führt.

        • Profilbild
          MatthiasH

          @harrymudd Genau darauf hat kammeramps doch Stellung bezogen… hast du die Antwort überhaupt gelesen?

          • Profilbild
            harrymudd AHU

            @MatthiasH natürlich habe ich die Antwort gelesen – nur bleiben auf Grund meiner beruflichen Kenntnisse große Zweifel an der Betriebssicherheit.
            Ich wünsche der Fa Kammer Erfolg – ich selber würde die Geräte aber nicht kaufen.

  2. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    ein Interessantes Konzept – aber kein Effektweg? Was soll ich damit?
    In so eine schöne Kombination gehört ein regelbarer, paralleler Effektweg.
    Mich wundert sehr die derzeitige Flut an Röhrenamps ohne Effektweg – meiner Meinung nach Praxisfern. Bitte @Kammeramps, realisiert das doch! Dann ist euer System viel flexibler einsetzbar.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      Natürlich können Effekte problemlos zwischen Vor- und Endstufe geschaltet werden. Bei der seriellen Schaltung sollten allerdings hochwertige Effektgeräte verwendet werden, da minderwertige Effektgeräte bekanntermaßen den guten Röhrenklang rauben.

      Das Dogma, dass nur parallele Loops guten Sound garantieren, stammt aus einer Zeit, als Effektgeräte noch deutlich schlechtere Wandler und Signalverarbeitung hatten als heutzutage. Parallele Loops haben allerdings auch Nachteile (z.B. Phasenprobleme aufgrund fehlender Latenzkompensation).

      Wer trotzdem einen parallelen FX-Loop benötigt, kann diesen auch alternativ mit einem guten Rackmischer realisieren.

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