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Test: Kawai ES 920, Stagepiano

88 Tasten mit tollen Sounds und Effekten

21. Oktober 2020
kawai es 920 test

Kawai ES 920, Stagepiano

Mit seinem neuen portablen Piano ES 920 möchte Kawai bei seinen treuen Kunden – und natürlich auch bei Neukunden – punkten. Leichter, besser spielbar und mit ein paar mehr Features ist das ES 920 gegenüber dem Vorgängermodell ES 8 ausgestattet. Viele Jahre hat das ES 8 seine Spieler begeistert, nun soll das ES 920 also für neue Akzente sorgen. Wir haben uns das E-Piano einmal näher angeschaut.

Schwarz oder weiß

Kawai bietet das ES 920 in den zwei Farben Schwarz und Weiß an. Je nach Einrichtung des Wohn-, Kinder- oder Musikzimmers kann man sich so mit dem farblich passenden Modell ein portables E-Piano nach Hause holen, das auf Wunsch gegen einen Aufpreis von 149,- Euro mit dem passenden Ständer bzw. Holzunterbau ausgestattet werden kann.

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Preislich liegt das ES 920 bei 1.599,- Euro. Günstiger gibt es das gleichzeitig erschiene Modell ES 520. Hierfür verlangt Kawai aktuell 1.139,- Euro, dieses werden wir zeitnah ebenfalls testen.

Heute geht es aber zunächst um das größere der beiden Pianos, das ES 920. Die Kürzel B und W am Ende des Produktnamens symbolisieren die beiden Farbvarianten B = Black und W = White, technisch sind sie identisch.

kawai es 920 test

Auch in Weiß und mit passendem Holzunterbau und Pedaleinheit ist das ES 920 erhältlich

Wie eingangs bereits erwähnt, hat Kawai das Gewicht des Pianos deutlich nach unten geschraubt. Brachte das ES 8 noch 23 kg auf die Waage, sind es beim ES 920 nur noch moderate 17 kg. Das schont den Rücken, wenn man das Piano gelegentlich mit zur Probe oder den Auftritt nehmen möchte.

Das Design des ES 920 wirkt sehr modern. Abgerundete Ecken, ein sehr gut ablesbares OLED-Display sowie eine leicht nach vorne geneigte Bedienoberfläche sorgen dafür, dass das Piano bei allen denkbaren Einsatzgebieten optisch eine sehr gute Figur macht. Die Verarbeitung des Kunststoffgehäuses ist tadellos, das Piano hinterlässt einen sehr hochwertigen Eindruck. Die runden Buttons zur Auswahl der Sounds, zur Bedienung des Recorders und Players sowie der globalen Funktionen (Transpose, Split, Metronom etc.) lösen allesamt sauber mit einem gut vernehmbaren „Klack“ aus. Alles ist gut erreichbar und zentral auf der Bedienoberfläche angesiedelt.

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Tastatur und Anschlüsse

Kawai setzt beim ES 920 auf die bewährte RH III Tastatur. Diese kommt seit Längerem bei diversen Kawai Pianos zum Einsatz, u. a. beim Stagepiano MP-7 SE oder einigen Digitalpianos der CN-Reihe. Die Tasten lassen sich wunderbar spielen und vermitteln sofort ein angenehmes Gefühl. Der Druckpunkt ist sehr gut spürbar, die Gewichtung fällt moderat aus, gegenüber Holztastaturen kommt man hier mit deutlich weniger Kraftaufwand zum Ziel. Die Druckpunktsimulation macht sich dabei vor allem in leisen Passagen positiv bemerkbar und erlaubt ein sehr dynamisches Spiel über den gesamten Lautstärkebereich.

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Bei den Anschlüssen zeigt sich das ES 920 flexibel. Neben einem Stereoausgang in Form von zwei 6,3 mm Klinkenbuchsen bietet das Piano einen Audioeingang (3,5 mm Klinke) sowie einen Pedalanschluss. Montiert man das Piano auf dem optional erhältlichen Holzunterbau HM-5 lässt sich das Piano in Kombination mit der Fußleiste F-302 zu einem vollwertigen Digitalpiano mit 3-facher Pedaleinheit umwandeln. Ständer und Pedaleinheit schlagen mit 149,- bzw. 139,- Euro extra zu Buche. Ein MIDI-Pärchen sowie ein USB-Port zum Anschluss an den Computer komplettieren die Rückseite des ES 920. Ein zweiter USB-Anschluss (für USB-Speichermedien) befindet sich, von der Spielerposition leicht zugänglich, auf der Bedienoberfläche.

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Zum Lieferumfang gehören das zum Betrieb notwendige externe Netzteil, ein Haltepedal sowie gedruckte Handbücher in mehreren Sprachen.

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Sounds

Mit 38 Sounds präsentiert sich das Kawai ES 920 nicht all zu üppig ausgestattet. Die Presets klingen durch die Bank weg zwar sehr hochwertig, insgesamt hätten es für meinen Geschmack aber doch ein paar mehr sein dürfen. Klangmaterial, das man dem ES 920 ohne größeren Aufwand spendieren könnte, sollte bei Kawai zu Genüge vorhanden sein – das Stagepiano MP-7 SE bietet beispielsweise satte 256 Sounds. Qualität ist zwar nicht alles, aber etwas Abwechslung darf es meiner Meinung nach schon sein.

kawai es 920 test

Der Fokus der Sounds liegt klar auf den akustischen und elektrischen Pianos, so wie es sich die meisten User wünschen. Dabei tritt das ES 920 äußerst flexibel auf und bietet sowohl für klassische Literatur als auch für moderneres Material die passenden Sounds. Klassisch akkurat kommen beispielsweise die SK und EX Grand Pianos rüber, wobei das EX Grand deutlich heller abgestimmt ist. Für klassische Stücke sehr gut einsetzbar und schön dynamisch spielbar.

Etwas moderner präsentieren sich die nächsten Sounds Jazz Clean, Warm Grand und Pop Grand. Wie die Namen bereits erahnen lassen, sind diese eher für modernere Pop- oder Jazz Stücke geeignet, bei denen der Klangcharakter auch etwas kantiger sein darf. In der zweiten Kategorie der akustischen Pianos findet man weitere, sehr gut einsetzbare Rock, Pop und Upright Pianos.

Ist man mit dem Grundklang nicht zu 100 % zufrieden, kann man den Virtual Technican heranziehen und detaillierte Parameter wie Anschlagskurve, Voicing, Saitenresonanz, Key-Off etc. individuell einstellen. Damit sollte jeder Spieler seinem Wunschsound sehr nahe kommen können.

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Qualitativ genauso gut ist das ES 920 bei den elektrischen Pianos aufgestellt. Zwar stehen hier nur sechs E-Pianos zur Auswahl, dafür bekommt man mit diversen Rhodes, Wurlitzer und glockigen DX-Varianten einiges geboten. Teils mit sehr schönen Effekten versehen, bietet das ES 920 damit insgesamt tolle Piano-Sounds, mit denen man sowohl zu Hause, bei Band- und Chorproben, Auftritten und im Musikunterricht viel Spaß haben kann.

Auch die restlichen Sounds, die Kawai in die Kategorien Organ, Harpsichord/Mallets, Strings/Choir und Bass aufteilt, brauchen sich wahrlich nicht zu verstecken. Sogar ein paar Synth-Pads hat Kawai eingebaut, diese lassen sich wunderbar mit den Pianos layern. Auch die akustischen und elektrischen Bässe können gute Dienste verrichten. In der Regel wird man diese zusammen mit einem Piano als Split nutzen.

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Sound-System

So toll die internen Sounds der E-Pianos auch sein mögen, ohne ein adäquates Lautsprechersystem wird man als User kaum etwas davon haben. Beim ES 920 braucht man sich hierbei jedoch glücklicherweise keine Gedanken zu machen, denn das Piano bietet einen sehr ausgewogenen, mit gutem Druck ans Ohr kommenden Sound. Auch der Bassbereich, der bei vielen kompakten Pianos konstruktionsbedingt nur unzureichend erklingt, kann hier gut vernommen werden. Auch bei voller Lautstärke fängt hier nichts an zu dröhnen oder zu verzerren, insgesamt ein toller und ausgewogener Klang.

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Recorder, Player & Rhythmus

Wer sein eigenes Spiel aufnehmen möchte, kann beim ES 920 den internen Recorder bemühen und so MP3- und WAV-Dateien aufzeichnen und auf einem USB-Speichermedium ablegen. Hierüber lassen sich auf Wunsch auch Audiodaten wiedergeben. Intern erlaubt das Piano das Speichern von maximal 10 MIDI-Songs (mit jeweils zwei Spuren).

Wer nur ungern mit Metronom übt oder ganz einfach gerne zum passenden Beat jammt, findet im Kawai Piano 100 Rhythmus-Patterns, die aus den drei Bestandteilen Drums, Bass und Rhythmusinstrumenten bestehen. Von Funk über Balladen, Hip Hop oder moderne elektronische Beats, hier ist für jeden etwas Passendes dabei. Für etwas Abwechslung sorgt die Möglichkeit, wahlweise das komplette Arrangement, nur Schlagzeug oder Schlagzeug zusammen mit dem Bass wiederzugeben.

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Effekte und Registrierungen

Um die Sounds des ES 920 ins rechte Licht zu rücken, lassen sie sich mit diversen Effekten anreichern. Neben den klassischen Reverb-Effekten (Room, Lounge, Small Hall, Concert Hall, Live Hall, Cathedral (je mit Reverb Depth, Reverb Time)), bietet das Piano auch weitere Effekte wie Delay, Chorus, Auto Pan, Rotary und einen 4-Band-Equalizer. Hervorheben möchte ich die Amp-Simulation (S.Case I, S.Case II, L.Cabinet), die jeweils mit den Parametern Drive, Level, EQ Low und EQ High angepasst werden können.

Die passenden Sounds, gepaart mit den entsprechenden Effekten, lassen sich über die internen Registrierungen abspeichern. 28 Speicherplätze stehen hierfür zur Verfügung.

Bluetooth

Wie die meisten aktuellen E-Pianos bietet das ES 920 eine Bluetooth-Schnittstelle, über die einerseits Musik vom Smartphone/Tablet zum Piano gestreamt werden kann und sich das ES 920 andererseits über die sogenannte Piano Remote App steuern lässt.

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Sounds anwählen, den Recorder steuern oder die Sounds detailliert einstellen, all das soll zeitnah möglich sein. Denn in der aktuellen Version ist die Remote App lediglich zu den Kawai Pianos CA9900GP, CA99 und CA79 kompatibel. Das ES 920 soll aber mit dem nächsten Update der App, das laut Kawai in den nächsten 1-2 Wochen fertig sein soll, mit eingebunden werden.

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Fazit

Mit dem ES 920 ist Kawai ein richtig gutes mobiles Piano gelungen, das in allen Disziplinen überzeugen kann. Sowohl die Sounds und Effekte als auch die Extras wie Recorder, Player, Rhythmen sind alle sehr gelungen und sowohl für den Einsatz zu Hause, in Bands oder Chören oder in der Musikschule geeignet.

Wer das Kawai ES 920 ausschließlich stationär, d. h. zu Hause oder in der Musikschule nutzen möchte, kann es mit dem optional erhältlichen Ständer und der Pedaleinheit zu einem waschechten Digitalpiano werden lassen. Die Verarbeitung ist tadellos.

Die zum Einsatz kommende RH3-Tastatur erlaubt ein sehr genaues und dynamisches Spiel und wird auch fortgeschrittenen Usern mehr als gefallen.

Plus

  • toller akustische/elektrische Piano-Sounds
  • RH3-Tastatur
  • gute Verarbeitung
  • Bluetooth-Schnittstelle

Preis

  • ES 920 B/W: 1.599,- Euro
  • HM 5 B/W: 149,- Euro
  • F-302 B/W: 139,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Codeman1965 AHU

    Danke, Felix, für den Testbericht.

    Wie schon so oft, ist man mit Kawai im Piano-Sektor gut bedient.
    Das macht schon einen recht gut durchdachten Eindruck.

    Aber was mich doch (nicht nur hier) immer wieder wundert:
    Schon in den Achzigern stellte sich so ziemlich Jeder die Frage, wer um Himmels willen denn einen Harpsichord-Sound benötigt.
    Ist das so was wie ein Running Gag…?

    Gut, Speicherplatz kostet heute nix mehr, aber wenn bei jahrzehntealten (Stage)Pianos noch irgend etwas neuwertig sein sollte, dann sicherlich der dieser Sound-Wahlschalter… :-)

    • Profilbild
      2late

      @Codeman1965 Ich schließe mich an mit dem Dank für den Test, da hatte ich schon drauf gewartet!

      Was den Cembalo-Sound angeht: Tatsächlich gibt es immer wieder mal Situationen, wo so ein E-Piano auch im klassischen Bereich eingesetzt wird, in diesem Fall genauer: im barocken. Etwa als Teil des Continuo. Aber ist natürlich wirklich eine Nische, da in aller Regel dort akustische Instrumente benutzt werden.

      • Profilbild
        Falbe86

        @2late Schöner Test.

        Und auch schön, dass es einen ansehnlichen Holzunterbau für das Kawai gibt, schließlich hat nicht jeder einen eigenen Proberaum.

        Harpsichord läuft schon unter special interest, Das stimmt… 😁

  2. Profilbild
    Danny Who AHU

    Als jemand, der schon seit einer Weile mit der Anschaffung des Vorgängers liebäugelte, interessiert mich, wie im Vergleich zu diesem das Gehäuse anmutet. Das alte scheint mir aus Metall zu sein und deshalb sicherlich auch das deutlich höhere Gewicht zu haben.
    Aber so vom Style her, auch mit den roten LEDs statt blauer, wirkt mir das edler

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @Danny Who Hi Danny. Einen direkten Vergleich konnte ich zwar nicht ziehen, aber das Gehäuse des ES 920 ist mehr als solide – auch wenn es aus Kunststoff besteht.

  3. Profilbild
    robertprinz

    Also für mich liest sich der Test wenig authentisch (sind die Fotos alle von Kawai selbst?). Fast so, als wäre er zusammengeschrieben aus den verfügbaren Daten – und Tastur entsprechend halt dem MP7 se.

    Wie klingen denn z.B. verschiedene Arten von Musik gestreamt über Bluetooth? Ich finde es fehlt jeder subjektive Eindruck des Autors zum Klang über die verbauten Lautsprecher. Was ist eigentlich mit dem von Kawai so hochgelobten Klang über Kopfhörer? Da soll doch gerade nachgebessert worden sein zum ES8. Kein Kommentar dazu vom Autor.

    Wie von Danny Who angemerkt hätte auch mich eine genauere Betrachtung der Gehäusewertigkeit im Hinblick auf Langlebigkeit interessiert.

    Es tut mir leid, wenn ich dem Autor unrecht tue, aber der Bericht liest sich wie aus der Retorte bzw. 1:1 aus dem Prospekt übernommen. Sorry.

    • Profilbild
      Felix Thoma RED

      @robertprinz Hallo. Einige Nahaufnahmen sowie das Bild mit dem Holzboden (den findet man vermutlich in allen meinen Tests wieder :-) sind von mir, die restlichen von Kawai.

      Wie im Test beschrieben, bietet das ES 920 ein ausgewogenes Klangbild mit erstaunlich gutem Bassanteil (der fehlt ja oft bei kompakten Pianos). Auch der Kopfhörerausgang bietet einen ordentlichen Sound. Da dies von jedem User unterschiedlich empfunden wird, empfehle ich aber unbedingt den Selbsttest im Musikfachhandel. Auch was die Tastatur angeht.

      Da das ES 920 nur rund 2 Wochen bei mir war, kann ich über die Langlebigkeit nichts sagen, aber das Gehäuse macht auf mich einen mehr als stabilen Eindruck.

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