Der Weg ist das Ziel
Nach der Erzeugung des Wertes steht dann die Wahl des Zieles, des Ausgangskanals und des Ausgangsports zur Verfügung. Hier kann man dann auch über den ‚SSCOM Anschluss 2‘ den SoftStep MIDI-Expander ansprechen.
Wie in der Abbildung zu sehen, habe ich für den Key5 drei Modlines angelegt und dann für das Videobeispiel auf das Ableton Plug-in GrainDelay gemappt. So habe ich mit einer Fußspitze drei(!) Parameter im Zugriff. Hier zeigt sich auch wieder der instrumentale Charakter des Softstep. Um die Steuerung sinnvoll einzusetzen, muss man schon ein wenig üben, denn sonst schwimmt man schnell irgendwo im Parameter-Niemandsland.
Was auch möglich ist: Das Ergebnis einer gesamten Modline kann als Quelle für eine andere Modline genutzt werden, um so voneinander abhängige Parameterfahrten zu kreieren.
Falls das alles ein wenig abschreckend klingen sollte, man kann auch ganz einfach Programm-Changes per Fußdruck aktivieren und über einen bestimmten Key-Pressure dann einen Parameter steuern. Es muss halt nicht komplex sein – kann es aber!
Noch mehr Konfiguration
Die Settings
Über die globalen Einstellungen lässt sich die Einstellung von Druckempfindlichkeit oder Triggerschwelle für Auf- und Absetzen des Fußes bestimmen und so an die eigene Befindlichkeit anpassen. Ebenfalls kann man hier die Option ‚Multiple Key Mode Enable‘ aktivieren. Diese ist standardmäßig deaktiviert und verhindert so, dass ein zweiter Key Werte sendet, während man auf einem ersten seine Balletübungen vollzieht. Gerade für Anfänger bleibt diese Setting zunächst mal besser deaktiviert. Möchte man externe MIDI-Quellen einbinden, so kann man hier den Quellen A-H die entsprechenden MIDI-Ports zuweisen. So ist es möglich, ganze Scenes per externem MIDI-Befehl zu wechseln. Ebenfalls ist es möglich, einzelne Presets für einen bestimmten Key zu wechseln. Ach ja – hatte ich erwähnt, dass man über den beiliegenden Adapter auch ein Expression-Pedal einbinden kann? Die Kalibrierung erfolgt ebenfalls über die Settings. Und auch die Settings kann man in Setting-Presets speichern, um die Flexibilität abzurunden. Und – wer hätte es gedacht, auch die Setting-Presets kann man per externem MIDI umschalten.
Und Action
Um das Footling des SoftStep zu demonstrieren, habe ich ein Video erstellt, in dem man sehen kann, wie eine kleine Ableton Live Session mit dem SoftStep gesteuert wird. Auf den Keys 1-4 liegen die Start-Befehle für die Drum-Loops. Auf 6-8 die Start-Befehle für die Bass-Loops. Key 5 steuert per Pressure das Filter auf den Drums und per X-Latch den Dry/Wet-Mix des GrainDelays.
Key 9 steuert per Rotation den Parameter Downsampling des Bit-Crushers auf dem Bass. Und Key 0 dann per Y-Live den Parameter Pitch des GrainDelays.
Die Präsentation des Schuhs am Anfang soll keine Schleichwerbung sein, aber Sportschlappen mit so einem nach oben gezogenen Sohlenteil an der Spitze sind geradezu wie gemacht für den SoftStep.
Wie man hier sehr gut sehen kann, ist der SoftStep eher nichts für Grobmotoriker – es dauert halt eine Weile, bis man die verschiedenen Belegungen und Doppelbelegungen sicher steuern kann.
Bei meinen Tests ist es mir das eine oder andere Mal gelungen, den SoftStep im Hosted-Modus zum Hängen zu bringen, so dass die Software geschlossen und wieder geöffnet werden musste. Da die Firmware gerade bei 1.1 steht und die Software bei 1.021, besteht hier Grund zur Annahme, dass das noch Kinderkrankheiten sind.